Studieninhalt und Methoden: Lupus erythematodes ist eine Autoimmunerkrankung, die alle Organsysteme befallen kann, darunter auch das Auge. In dieser interdisziplinären Studie wurden 15 Patienten mit ANA-positivem systemischem Lupus erythematodes und 30 gesunde Kontrollen vor allem hinsichtlich einer Veränderung der Hornhautbiomechanik untersucht. Dazu wurde der Ocular Response Analyzer (ORA) genutzt, der neben zwei verschiedenen Augeninnendruckwerten auch zwei neue Parameter – die corneale Hysterese und den cornealen Resistenzfaktor ausgibt. Untersuchungsziel: Es wurde untersucht, inwiefern Veränderungen der Hornhautbiomechanik bei mitteleuropäischen SLE-Patienten gefunden werden können und ob bzw. inwieweit sich diese von den Ergebnissen einer bereits veröffentlichten türkischen Studie unterscheiden. Wichtig ist weiterhin zu wissen, ob sich daraus Konsequenzen für den klinischen Alltag und die Patienten ergeben. Ergebnisse: Mit dem ORA konnte gezeigt werden, dass signifikante Unterschiede hinsichtlich drei der vier gemessenen Parameter bestehen. Die Patientengruppe zeigte im Vergleich zu den Kontrollen signifikant höhere Augeninnendruckwerte, sowohl beim Hornhautdicke- unabhängigen IOPcc, als auch beim Goldmann-ähnlichen IOPg, was auch durch die Messung nach Goldmann bestätigt werden konnte. Darüber hinaus wiesen die Patienten signifikant geringere Werte für die Corneale Hysterese auf, was impliziert, dass die viskösen Widerstände innerhalb der Hornhaut der SLE- Patienten vermindert sind. Schlussfolgerung: Die Biomechanik der Hornhaut und der Augeninnendruck sind bei SLE-Patienten gegenüber gesunden Kontrollen verändert. Ob diese Unterschiede tatsächlich im pathogenetischen Zusammenhang zum Lupus erythematodes stehen oder ob sie durch Medikation oder Folgeerkrankungen beeinflusst sind, bedarf weiterer Klärung.
Subject and Methods: Systemic Lupus Erythematosus is an autoimmune disease able to effect all organ systems – including the eye. In this study 15 ANA- positive patients suffering from SLE were compared to 30 healthy controls mainly searching for changes in biomechanical properties of the cornea. Therefore examination was performed using the Ocular Response Analyzer (ORA) which despite of measuring two different types of intraocular pressure calculates two new parameters – corneal hysteresis and corneal resistance factor. Aim of the study: The intention was to show whether there are changes in corneal biomechanics in Caucasian SLE-patients or if and to what extend the results differ from an already published study settled in Turkey. Furthermore it was important to know if the results lead to consequences for clinical practice and/or for the SLE-patients. Results: Using the ORA it could be shown that there are significant differences in three of the four measured parameters. SLE-patients had significantly higher values of intraocular pressure – both concerning the cornea compensated IOPcc and the goldmann- related IOPgat. This was confirmed using Goldmann tonometry. Furthermore patients had a significantly lower corneal hysteresis which implicates decreased viscous resistance of the cornea. Conclusion: Corneal biomechanics and intraocular pressure differ among SLE-patients and healthy controls. If these differences are pathogenetically connected to lupus erythematosus or result from medication or sequelae needs further research.