Das Ziel dieser klinischen, doppelt-verblindeten, randomisierten Studie war es den Nutzen eines arbiträren Gesichtsbogens bei der Modellmontage zu evaluieren bei vorausgegangener Änderung der vertikalen Relation. Dabei sollte der Einfluss des Gesichtsbogens auf die Kontaktpunktsituation sowie auf das Ausmaß der Nachsorge untersucht werden. Die anfängliche Probandenanzahl betrug 32 (unbezahnt, mindestens eine der Totalprothesen war nicht älter als 4 Wochen), aus denen zwei Gruppen mit jeweils 16 Probanden randomisiert gebildet wurden. In der Gesichtsbogengruppe wurde ein arbiträrer Ohr-Gesichtsbogen (PROTAR 7 digma, KaVo, Biberach/Riß, Deutschland) angewandt, in der Kontrollgruppe stattdessen die mittelwertige Modellmontage durchgeführt. Für die Modellmontage wurde jeweils ein semi-adjustierbarer Artikulator verwendet. Die Änderung der vertikalen Relation wurde durch eine sekundären Remontage erzielt. Die Okklusionskontakte beider Gruppen wurden nach dem Absenken im Labor gleichmäßig eingeschliffen (mindestens ein Kontaktpunkt je Seitenzahn in der Statik, keine Frontzahnkontakte). Die Kontaktpunkte wurden anschließend direkt und 84 Tage nach der sekundären Remontage am Patienten registriert. Zudem wurden jegliche Druckstellen dokumentiert und das Ausmaß der Nachsorge in beiden Gruppen untersucht. Ferner wurden alle Prothesen vor dem Einschleifen im Labor dupliert, sodass für jeden Probanden zusätzlich beide Montagemethoden durchgeführt werden konnten, da gruppenunabhängig bei jedem Probanden die Gesichtsbogenregistrierung durchgeführt wurde. Für jedes Modellpaar wurde nach dem Absenken ein Registrat erstellt, das mit Hilfe der „Greifswald Digital Analyzing System“ Software (GEDAS 2 Reader) ausgewertet und auf signifikante Unterschiede in der Anzahl der Kontaktpunkte untersucht wurde. Die Anzahl der klinischen Kontaktpunkte je Front- und Seitenzahn sowie die Zähne in Kontakt waren in beiden Gruppen zu keinem Zeitpunkt signifikant verschieden (p>0,05). Die Auswertung der Modelldaten bezüglich der Seitenzahnkontakte ergab für beide Gruppen keine signifikanten Unterschiede (p>0,05). Hinsichtlich der Frontzahnkontakte und der Anzahl aller Zähne in Kontakt waren die Werte in der Gesichtsbogengruppe signifikant höher (Anzahl Frontzahnkontakte: p=0,005; F-Test, Anzahl Frontzähne in Kontakt: p=0,007; F-Test, Anzahl aller Zähne in Kontakt: p=0,027; F-Test). Zudem ergab sich eine geringe Korrelation zwischen dem Ausmaß der Sperrung und der Kontaktsituation. Das Ausmaß der Nachsorge war in beiden Gruppen ähnlich. Der in dieser Studie verwendete Ohr-Gesichtsbogen zur Übertragung von Totalprothesen in den Artikulator nach vorausgegangener Änderung der vertikalen Dimension kann der mittelwertigen Modellmontage aufgrund der vorliegenden Ergebnisse als gleichwertig eingestuft werden und zeigt bezüglich der untersuchten Parameter keinerlei Vorteile. Im Bereich der Totalprothetik kann die Modellmontage nach Mittelwerten bei vorausgegangener Änderung der vertikalen Dimension empfohlen werden.
The quality effect of a face-bow on the static occlusion in connection with an alteration of the vertical dimension. A randomized clinical study. It was the purpose of this clinical, double-blinded, randomized study to evaluate the benefits of an arbitrary face-bow in the mounting procedure of casts in connection with an alteration of the vertical dimension. The influence of the face-bow concerning the occlusal contact situation as well as the extent of the follow-up had to be examined. The initial number of patients (edentulous, complete dentures) was 32, randomized into two groups with 16 patients. In the face-bow group an arbitrary earpiece face-bow (PROTAR 7 digma, KaVo, Biberach / Riss, Germany) has been used. In the control group the casts were mounted arbitrarily. The alteration of the vertical relationship was achieved by a remount procedure. After lowering the cast the occlusal contacts in both groups were grinded uniformly (no occlusal contacts per front tooth). The number of occlusal contacts was evaluated directly after the remounting procedure and 84 days after. Sore spots on the oral mucosa were documented as well. All complete dentures had been duplicated in the laboratory before the occlusal contacts were grinded. In that way the model casts for one patient could be mounted in both ways (the face-bow transfer was used initially for all subjects regardless of the group membership). After lowering the casts a silicon interocclusal record was made for each pair of casts which was evaluated using the "Greifswald Digital Analyzing System" software (Reader GEDAS 2). The number of clinical occlusal contacts on each anterior and posterior teeth and the number of teeth in contact in both groups were not significantly different at any time (p> 0.05). The evaluation of the model data for the contacts of the posterior teeth revealed no significant differences (p> 0.05). The number of anterior tooth contacts (p = 0.005), the number of anterior teeth in contact (p = 0.007) and the total number of teeth in contact (p=0.027) were significantly higher in the face-bow group. The extent of follow-up was similar in both groups. Based on the present results the earpiece face-bow used in this study for the transfer of complete dentures in the articulator after a previous change in the vertical dimension can be considered to be equivalent to the arbitrarily mounting method and achieved no advantages over the control group.