Zusammenfassung
Textilien und ihre mögliche schädigende Wirkung auf den Menschen sind in letzer Zeit zum häufigen Diskussionsthema geworden. Belastete Textilien werden als Umweltgifte in bezug auf den Menschen angesehen. Dabei stellt sich die Frage: Was sind und wie wirken solche Umweltgifte? Die Schadwirkungen einer oder mehrerer chemischer Substanzen werden von einer ganzen Reihe von Faktoren bestimmt: die Struktur, die chemische Zusammensetzung und die davon abhängenden physikalisch-chemischen Eigenschaften, Dosis, Dauer und Häufigkeit der Aufnahme des Umweltgiftes und der Wirkungsort und ýmechanismus im Körper.
Der Keratinozytenatmungstest ist ein Biotest und eine Alternative zu Tierversuchen. Die Keratinozyten machen den Großteil der in der Epidermis vorhandenen Zellen aus. Da die Haut die unmittelbare Kontaktstelle des Menschen mit Textilien ist, simuliert die Auswahl dieser Zellen die Tragesituation von Textilien für die Erfassung einer möglichen Toxizität der Textilinhaltsstoffe.
Bei dem Keratinozytenatmungstest wird die Atmungsschädigung von Keratinozyten der HaCaT-Zellinie gemessen. Mit Hilfe dieses Tests wurden verschiedene Textilextrakte (Schweißsimulate) untersucht. Es konnten abgestufte Schadwirkungen festgestellt werden. Parallel dazu wurden GC-MS-Analysen der Textilextrakte durchgeführt um die Schadwirkungen den Inhaltsstoffen zuordnen zu können. Anhand einer stark schädigenden Textilprobe wurde der Extrakt analytisch aufgetrennt. So konnte gezeigt werden, daß nicht eine einzelne Substanz für die Wirkung verantwortlich ist, sondern daß es sich um Kombinationswirkungen handelt.
Am Beispiel der Lyocell-Fasern konnte nachgewiesen werden, daß der Keratinozytenatmungstest in der Lage ist, die Belastungen der Textilien bei den verschiedenen Herstellungsschritten aufzuzeigen.
Weiterhin wurden Teppichproben mit Pestizidrückständen, Kosmetikinhaltsstoffe, Abwasserproben, ein Schwimmbadzusatz und ein Buchextrakt untersucht.
Mit Hilfe des Keratinozytenatmungstests wurden viele Substanzen, die in Textilien enthalten sind, untersucht und es konnten Struktur- Wirkungsbeziehungen hergestellt werden.
Außerdem zeigte sich, daß der Keratinozytenatmungstest bei der Textiluntersuchung gegenüber der chemischen Analytik und anderen Biotests viele Vorteile hat. Insgesamt ist dieser Test als Ergänzung der bestehenden Biotests zu sehen und seine Ergebnisse sollten bei der Toxizitätsbestimmung von Textilien berücksichtigt werden.
Textiles and its possibly injuring force at human beings became lately an often public discussion topic.Environmental resilience of textiles can be dangerous to humans.So we have to ask: What are and how interact these environmental toxins?Various factors can influence the toxicological potential of one or more chemical substances such as structure, chemical composition, physical-chemical qualities, as well as dose, continuance and frequency of absorption of an environmental toxin.To estimate the potential of possibly injuring force of textiles we developed the keratinocyte-respiration test.These new developed biological test should be an alternative method to animal tests.The principle of keratinocyte-respiration test is the measurement of oxygen consumption of in-vitro cultured keratinocytes (HaCaT cell line). Samples of textiles were solved in a simulated perspiration solution. The resulted extracts were used in keratinocyte-respiration test and changes of oxygen consumption can be observed.More than 60 textile samples and 30 substances were tested in the keratinocyte-respiration test.Differentiated results of these samples were received. With the help of dose-effect curves the resulted IC50-values could be compared. Substances showed relations between its structure and the effect on inhibition of respiration of keratinocytes.The data shown that the keratinocyte-respiration test can be an alternative method to animal tests and a supplement to the existing chemical analytics.