dc.contributor.author
Rozanski, Michal
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:45:18Z
dc.date.available
2013-06-04T08:48:23.460Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1555
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-5757
dc.description.abstract
Das Schädel-Hirn-Trauma gehört zu den häufigsten Todesursachen und führt zu
lebenslangen neurologischen Beeinträchtigungen in der jungen Population. Es
trägt ebenfalls wesentlich zur Mortalität der Patienten über 75 Jahre bei. Die
Inzidenz des Schädel-Hirn-Traumas beträgt je nach Schweregrad zwischen 33 und
337/100 000. Die Mortalität in Deutschland als Folge des SHT erreichte im Jahr
2000 9/100 000. Die Behandlung der Verletzten und die oft folgende
Arbeitsunfähigkeit verursachen hohe Kosten. Die schlechte Prognose für die
Patienten, die ein initiales Trauma überleben, hängt vor allem von sogenannten
sekundären Hirnschäden ab. Die Pathophysiologie dieser Prozesse ist sehr
komplex und vielfältig. Durch Hypoxie, Hypotonie und Blut-Hirn-Schranken
Störung kommt es zu einer intrakraniellen Aktivierung von Komplement, einer
Leukozyteninfiltration, der Ausschüttung von proinflammatorischen Zytokinen,
Anaphylatoxinen und der Freisetzung von freien Radikalen. Die toxische und
proinflammatorische Wirkung dieser Substanzen führt einerseits zur Steigerung
des Hirndruckes, somit zum Abfall des zerebralen Perfusionsdruckes und
Vertiefung der Hypoxie des Zentralnervensystems, andererseits zur weiteren
Beeinträchtigung der Funktion der Blut-Hirn-Schranke, der Endothelzellen, zu
Apoptose und Nekrose der Neurone. Die Neuroinflammation nach Schädel-Hirn-
Trauma wird somit verstärkt. Zurzeit gibt es keine kausale Therapie der
sekundären Hirnschäden nach SHT. Randomisierte, multizentrische Studien
zeigten keine vielversprechenden Ergebnisse, haben aber zusammen mit den
experimentellen Daten Hinweise darauf gegeben, dass eher die gezielte
Unterbrechung des neuroinflammatorischen circulus vitiosus als die
Paninhibition der Neuroinflammation zum Erfolg führen kann. Sowohl
experimentelle als auch klinische Daten weisen auf die Rolle des
Komplementsystems, insbesondere des alternativen Aktivierungsweges, als
Verstärker der Neuroinflammation nach SHT hin. Ziel dieser Arbeit war die
Untersuchung der Wirksamkeit der pharmakologischen Blockade des alternativen
Komplementaktivierungsweges mittels des spezifischen Anti-Faktor B Antikörpers
mAb 1379 nach experimentellem SHT bei C57BL/6 Wildtypmäusen. Die Tiere wurden
in vier Gruppen, mit und ohne Trauma sowie mit und ohne Behandlung aufgeteilt.
Das klinische Outcome wurde mittels NSS 1h, 4h, 24h und 7d nach dem Trauma
erhoben. Zusätzlich wurden zu den Zeitpunkten 4h, 24h und 7d
molekularbiologische und immunhistochemische Analysen vorgenommen. Zur
Darstellung der Apoptose nach SHT wurde TUNEL angewandt. Real time RT-PCR
wurde zur Messung der Expression der pro- und antiapoptotischen Gene Bax, Fas,
Fas-L und Bcl-2 im Gehirn eingesetzt. Weiterhin wurde die Expression von
Komplementregulatoren wie C1-Inh, CD55 und CD59 und von Zytokinen IL-6, IL-18
bestimmt. Immunhistochemisch wurde die Leukozyteninfiltration sowie die
Mikroarchitektur des Gehirns untersucht. Es wurde angenommen, dass eine
Behandlung mit dem mAb 1379 Antikörper zu einem besseren klinischen Outcome
nach SHT sowie der Reduktion der Apoptose und sekundärer Hirnschäden führt.
Weiterhin besteht die Vermutung, dass eine Faktor B Blockade die
Hochregulation der protektiven Gene sowie Unterregulation der proapoptotischen
Gene und proinflammatorischen Zytokine bewirken kann. Die Aktivität des
alternativen Schenkels des Komplementsystems wurde zu den Zeitpunkten 4h und
24h in den mit mAb 1379 behandelten Tieren signifikant inhibiert. Die Tiere,
die dem experimentellen SHT unterzogen wurden, haben gegenüber den nicht
traumatisierten Tieren ein signifikant schlechteres neurologisches Outcome.
Die Wirksamkeit des mAb 1379 Antikörpers konnte im Bezug auf das NSS nicht
bewiesen werden. Im Gegensatz zu diesem Ergebnis offenbarte sich eine
eindeutige protektive Wirkung vom mAb 1379 in verminderter Apoptoserate bei
behandelten Tieren in TUNEL. Die Mikroarchitektur der Gehirne war in dieser
Gruppe im Vergleich zu nicht behandelten Tieren geschont. Die real time RT-
PCR-Daten ließen erkennen, dass es nach der Injektion von mAb 1379 zu einer
Hochregulation der neuroprotektiven Gene Bcl-2, C1-Inh und CD59 kommt. Darüber
hinaus zeichnete sich auch eine signifikante Unterregulation von Fas ab.
Interessanterweise verursachte die Behandlung mit mAb 1379 eine Hochregulation
der Expression von IL-6 und Fas-L. Die Arbeit bestätigte die Haupthypothese
nicht, da die Blockade des alternativen Komplementaktivierungsweges ohne
signifikante Verbesserung des neurologischen Zustandes blieb. Trotzdem gelang
es, einen Nachweis der protektiven Rolle des mAb 1379 in Form der deutlichen
Reduktion der Apoptoserate zu erbringen. Die protektive Wirkung spiegelt sich
in der Erhöhung der Expression von Bcl-2 und Unterregulation von Fas nach SHT
wieder. Die überraschende Hochregulation von IL-6 kann als Folge der
kompensatorischen, inflammatorischen Reaktion interpretiert werden. Als
Ursache des ausgebliebenen klinischen Effektes der Faktor B Blockade könnte
die erwähnte kompensatorische Entzündung und die zu niedrige Dosierung des
Antikörpers diskutiert werden. Insgesamt belegen die in der Arbeit
präsentierten Daten die neuroprotektive Wirkung vom mAb 1379 sowie die
wichtige Rolle des alternativen Komplementaktivierungsweges in der
Pathophysiologie des SHT. Gleichzeitig suggerieren die Ergebnisse gewisse
molekulare Mechanismen im Verlauf der Neuroinflammation nach SHT, die durch
weitere experimentelle Studien geklärt werden müssen.
de
dc.description.abstract
Traumatic brain injury is one of the most common causes of death and leads to
lifelong neurologic impairment in the young population. It also contributes
significantly to mortality among patients above 75 years old. The incidence of
traumatic brain injury depending on severity accounts between 33 and 337 per
100000. The Mortality in Germany due to traumatic brain injury reached 9 per
100000 in the year 2000. Treatment costs and disability claims generate high
costs every year. Of the patients who survive the initial trauma, prognoses
are generally poor and depend primarily on the extent of secondary brain
damage. The pathophysiology of this process is complex and multifaceted.
Hypoxia, hypotension, and blood-brain-barrier disruption induce intracranial
complement activation, infiltration and migration of leukocytes, release of
pro-inflammatory cytokines, anaphylatoxines, and the formation of free
radicals. These pro-inflammatory substances elevate intracranial pressure and
therefore decrease cerebral perfusion pressure thereby perpetuating cerebral
hypoxia. Moreover, they compromise the function of blood-brain-barrier
endothelial cells, resulting in the apoptosis and necrosis of neurons.
Currently, there is no known therapy for secondary brain damage after
traumatic injury. Although randomized, multicenter studies have thus far not
yielded very promising results, they have shown that specific blockade of
neuroinflammatory cycle rather than pan-inhibition of immune response may lead
to success. Both, experimental and clinical data suggest that the role of
complement system, particularly the alternative activation pathway, is that of
an “intensifier of neuroinflammation” following traumatic brain injury. The
aim of this study was the analysis of the efficacy of pharmacological blockade
of the alternative complement activation pathway by neutralizing monoclonal
anti-factor B antibody mAb1379 after experimental traumatic brain injury in
C57BL/6 mice. The mice were divided into 4 groups—namely, with and without
trauma as well with and without treatment. The clinical outcome was assessed
using NSS 1h, 4h, 24h and 7d after traumatic impact. Moreover, at time points
4h, 24h, and 7d molecular biologic and immunohistochemical analyses were
conducted. To assess apoptosis following traumatic brain injury, TUNEL was
used. Real time RT-PCR was applied to measure the expressions of pro- and
anti-apoptotic genes: Bax, Fas, Fas-L, and Bcl-2 in the brain. Furthermore,
the expression of regulators of complement like C1-Inh, CD55, CD59, and the
cytokines IL-6 and IL-18 were analyzed. Immunohistochemical methods were used
to show infiltration of leukocytes and the microarchitecture of brains. We
hypothesized that treatment with mAb1379 improves clinical outcome following
traumatic brain injury and diminishes secondary brain damage and the rate of
apoptosis. Moreover, we hypothesized that blocking faktor B would lead to the
up-regulation of protective and down-regulation of pro-apoptotic genes and
pro-inflammatory cytokines. The activity of alternative complement pathway was
significantly reduced at 4h and 24h time points in the animals treated with
mAb1379. Mice that underwent experimental traumatic brain injury showed
significantly worse outcome compared to animals without trauma. The efficacy
of mAb1379 regarding NSS outcome scale could not be demonstrated. In contrast
to this result, protective effects caused by mAb1379 were showed in reduction
of rate of apoptosis in TUNEL analysis. The microarchitecture of brains in
treated mice was much more preserved in comparison with untreated animals.
Real time RT-PCR analyses showed that injection of mAb1379 promoted the up-
regulation of neuroprotective genes Bcl-2, C1-Inh, and CD59. Moreover, pro-
apoptotic Fas was down-regulated. Interestingly, the experiment also revealed
that mAb1379 treatment lead to the increased of IL-6 and Fas-L expression. The
main hypothesis of this study was rejected, as blockade of the alternative
complement pathway activity did not result in improved neurological outcome.
Nevertheless, the study showed evidence for the protective role of mAb1379 by
way of significant reduction of apoptosis rates. The treatment also resulted
in the up-regulation of Bcl-2 and down-regulation of Fas following traumatic
brain injury. The surprising up-regulation of IL-6 could be interpreted as a
consequence of a compensatory inflammatory response. Therefore, lack of
clinical improvement after factor B blockade may be due to compensatory
inflammation or under-dosing the antibody. The data presented in this study
show that mAb1379 has neuroprotective effects and the crucial role of
alternative complement pathway activity in the pathophysiology of traumatic
brain injury. Moreover, these results illuminate some interesting molecular
mechanisms in the course of neuroinflammation following traumatic brain
injury, which should be investigated in further studies.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
pharmacologic blockade
dc.subject
traumatic brain injury
dc.subject
anti-complement factor B
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Untersuchung der pharmakologischen Blockade der Entzündungsreaktion mit einem
neutralisierenden Anti-Komplement Faktor B Antikörper im experimentellen
Schädel-Hirn-Trauma Modell in der Maus
dc.contributor.contact
michal.rozanski@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. P. Stahel
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. W. Ertel
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. P. Biberthaler
dc.date.accepted
2013-06-23
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000094108-5
dc.title.translated
Assessment of pharmacologic blockade of the inflammatory response using
neutralizing anti-complement factor B antibody in an experimental model of
traumatic brain injury in mice
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000094108
refubium.note.author
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refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000013298
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free
dcterms.accessRights.openaire
open access