dc.contributor.author
Deuschle, Katrin
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:44:45Z
dc.date.available
2011-09-06T07:42:11.301Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1523
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-5725
dc.description.abstract
Die vorliegende Arbeit hatte zum Ziel den Sechs – Minuten – Gehtest (6MWT) in
einer Patientenkohorte mit systemischer Sklerose (SSc) zu evaluieren und
klinische Parameter zu identifizieren, die die Sechs – Minuten – Gehstrecke
(6MWD) beeinflussen. Die SSc ist eine Kollagenose, in deren Verlauf es, unter
anderem durch autoimmune Prozesse, zu einer pathologischen Vermehrung des
kollagenen Bindegewebes kommt. Die Folge sind eine Sklerosierung der Haut und
eine Schädigung von Gefäßen, Herz, Lunge, Nieren und Gastrointestinaltrakt.
Die kardiopulmonalen Komplikationen durch interstitielle Lungenerkrankung
(ILD) und pulmonal – arterielle Hypertonie (PAH) sind dabei die Hauptgründe
für Morbidität und Mortalität. Eine frühe Erkennung und Therapie dieser
Komplikationen, sowie der Einsatz zuverlässiger Outcome – Parameter zur
Therapieevaluierung sind daher besonders wichtig. Ein, in der Kardiologie und
Pulmologie, häufig benutztes Studieninstrument zur Beurteilung der
kardiopulmonalen Situation ist der 6MWT, der die Gehstrecke misst, die ein
Patient mit zügigem Laufen in sechs Minuten zurück legen kann (6MWD). Der 6MWT
hat sich auch bei SSc – Patienten als gut reproduzierbar erwiesen, zeigte
jedoch bisher nur schwache Korrelationen mit krankheitsrelevanten Parametern
wie der Lungenfunktion, sodass seine Eignung als Studieninstrument für SSc –
Patienten zunehmend in Frage gestellt wird. Wir führten mit 101 SSc –
Patienten der rheumatologischen Fachambulanz und der rheumatologischen
Tagesklinik der Charité Campus Mitte einen 6MWT durch, wobei 95 Patienten in
die Endauswertung eingingen. Außerdem wurden die Patienten zu Gewicht, Größe,
Rauchverhalten, Trainingszustand und ihrer Hauptbeschwerdesymptomatik während
des 6MWT befragt. Die Erhebung klinischer Parameter, wie
Lungenfunktionsparametern, Echokardiographiebefunden und Laborparametern,
erfolgte teilweise retrospektiv. Zusätzlich ausgewertet wurde u.a. die
subjektive Lebensqualität anhand des Scleroderma Health Assessment
Questionnaire (SHAQ – Score). Das mediane Alter der Patientenkohorte lag bei
56,0 Jahren, wobei das Verhältnis von Frauen zu Männern 8,5 : 1 betrug. Von
den 95 Patienten litten 61 (64,2 %) an einer limitierten SSc und 34 (35,8 %)
an einer diffusen SSc. Im Hinblick auf die Ausprägung der Organmanifestationen
im Rahmen der SSc war unsere Patientenpopulation im Vergleich zu anderen
europäischen Kohorten repräsentativ. Die mediane 6MWD zeigte sich mit 491,0 m,
im Vergleich zu Literaturwerten von gesunden Probanden, verkürzt. In der
Untersuchung von allgemeinen Einflussfaktoren auf den 6MWT konnten wir
Korrelationen der 6MWD zu Alter und BMI nachweisen. Rauchverhalten und
Trainingszustand zeigten hingegen keinen signifikanten Einfluss auf die 6MWD.
Bei den erkrankungsspezifischen Einflussfaktoren zeigten sich, wie in
vorherigen Studien, moderate Korrelationen der 6MWD zu den Lungenfunk-
tionsparametern FVC, FEV1, TLC und DLCO. Eine stärkere Korrelation zeigte sich
zu NT – pro – BNP als Marker für eine Rechtsherzbelastung. Damit einhergehend
erreichten auch Patienten mit PAH eine signifikant geringere 6MWD als
Patienten ohne diese Erkrankungsmanifestation. Weiterhin ergab sich eine
starke Korrelation des SHAQ – Scores zur 6MWD, die so noch nicht beschrieben
wurde. Patienten, die Schmerzen oder Schwäche im Bewegungsapparat während des
6MWT verspürten, erreichten eine signifikant niedrigere 6MWD, als Patienten,
die keine Beeinträchtigung angaben, was den Einfluss der Beteiligung des
Bewegungsapparates auf die 6MWD impliziert. Lungenfibrose, diastolische
Dysfunktion oder eine erniedrigte Ejek- tionsfraktion zeigten keine
signifikante Assoziation zu erniedrigter 6MWD. Im Rahmen der logistischen
Regression zeigten sich SHAQ – Score und DLCO als einzige signifikante
Prädiktoren der 6MWD. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass auch die
vorliegende Arbeit nur moderate Korrelationen der 6MWD mit
Lungenfunktionsparametern und Echokardiographie- befunden bei SSc – Patienten
zeigen konnte. Die multifaktorielle Leistungsminderung der SSc – Patienten,
bei der auch das Ausmaß der Beteiligung des Bewegungsapparates eine Rolle
spielt, macht den 6MWT ungeeignet, um Lungenfunktion und Echokardiographie als
Studieninstrumente zu ersetzen. Er kann aber Hinweise auf eine
Verschlechterung der körperlichen Leistungsfähigkeit eines Patienten liefern
und damit der Ausgangspunkt für weitere Diagnostik sein. Die starke
Korrelation mit dem SHAQ – Score zeigt dabei auch, dass der 6MWT vor allem
geeignet ist den Allgemeinzustand und das allgemeine Wohlbefinden des
Patienten zu beurteilen, ohne dabei zwischen dem Ausmaß der Beeinträchtigung
der verschiedenen Organsysteme zu unterscheiden. Ziel zukünftiger Studien
sollte es daher sein die Faktoren der Leistungsminderung bei SSc – Patienten
in Abhängigkeit der Erkrankungsausprägung weiter zu analysieren und dafür
geeignete Testinstrumente zu entwickeln und zu evaluieren.
de
dc.description.abstract
OBJECTIVES:
The role of the six-minute walk distance (6MWD), measured by a
six-minute walk test (6MWT), in the assessment of systemic sclerosis (SSc)
patients remains to be evaluated. Here, we have analysed whether 6MWD is
associated with clinical parameters obtained by an extended standardised
assessment of SSc patients.
METHODS:
In 101 consecutive SSc patients, 6MWD
was correlated with disease activity, Scleroderma Health Assessment
Questionnaire (SHAQ) score, nutrition status, age, ESR, haemoglobin values,
and several lung function parameters.
RESULTS:
Of the 101 SSc patients, 6
patients were excluded because of diseases that could influence the result of
the 6MWT, such as asthma, COPD or peripheral vascular disease. In the
remaining 95 patients the median 6MWD was 491.0 m (range 86.0–664.5 m). 6MWD
weakly-to-moderately correlated with predicted FVC, FEV1, TLC, DLCO and
nutrition status. Moderate negative correlations were found for the SHAQ score
and disease activity, weaker correlations for age and BMI. Exclusion of
patients with musculoskeletal limitations revealed similar results. Training
status of the patients did not affect 6MWD. Multivariate analyses revealed
SHAQ score and predicted DLCO values as the best parameters predicting 6MWD.
Optimal 6MWD cut-off values for the presence of PAH, predicted FVC values
<80%, and dyspnea NYHA III/IV were between 465 m and 480 m.
CONCLUSIONS:
6MWD
is a surrogate marker for disability and complaints in SSc patients.
Therefore, 6MWT could provide a valuable outcome parameter although it lacks
organ specificity.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
six - minute walk test
dc.subject
systemic sclerosis
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Evaluation des Sechs – Minuten – Gehtests bei Patienten mit systemischer
Sklerose
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. G. Riemekasten
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. M. Aringer; Prof. Dr. med. H. Nüßlein
dc.date.accepted
2011-09-09
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000023969-2
dc.title.translated
Evaluation of the six - minute - walk - test in patients with systemic
sclerosis
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000023969
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000009800
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access