In dieser Diplomarbeit wird die Bedeutung der sozialen Kompetenz für das Konflikterleben von Kleinkindern thematisch aufgegriffen. Die theoretischen Ausführungen zu Beginn der Arbeit verschaffen einen ersten Überblick über die Bandbreite an Definitionen und Eigenschaften der sozialen Kompetenz und interpersonellen Konflikte. In deren Widerspiegelung wird der eigene wissenschaftliche Standpunkt zu den theoretischen Konstrukten dargelegt. Ergänzt werden die Ausführungen durch die Darstellung einzelner Einflussfaktoren, möglicher Auswirkungen mangelnder sozialer Kompetenz und verschiedener Auffassungen zur sozial kompetenten Konfliktbewältigung. Diesbezüglich wurde eine qualitative Untersuchung konzipiert, deren zentrale Forschungsfrage darauf abzielt herauszufinden, wie sich das Konfliktverhalten von zweijährigen Kindern in Abhängigkeit ihrer sozialen Kompetenz voneinander unterscheidet. Die Stichprobe umfasst fünf Kinder im Alter von zwei Jahren. Sie wurden im Umfeld der Kindertagesstätte beobachtet (teilnehmende Beobachtung) und durch die Erzieherinnen in ihrer sozialen Kompetenz (ITSEA- Fragebogen) sowie ihrem Konfliktverhalten (problemzentriertes Interview) eingeschätzt. Unter Einbeziehung der verschiedenen Informationsquellen wurden kindspezifische Fallanalysen erstellt und miteinander verglichen. Wesentliche Ergebnisse der Untersuchung waren, dass die Kinder grundsätzlich zwischen friedvollen und konflikthaften Interaktionen zum Teil übergangslos wechselten und bei der Bewältigung der beobachteten Konfliktsituationen die Unterstützung der Erzieherinnen kaum in Anspruch nahmen. Zudem zeigte sich, dass sozial kompetentere Kinder über ein größeres und differenzierteres Repertoire an Konfliktverhaltensweisen verfügten als Kinder mit einer geringeren sozialen Kompetenz. Die Auswertung der problemzentrierten Interviews und ITSEA erbrachte weiterhin, dass die Erzieherinnen die Kinder mit steigendem Alter sozial kompetenter einschätzten und das Konfliktverhalten der sozial aktiveren, dominanteren und präsenteren Kinder umfangreicher und genauer schildern konnten. Neben der Diskussion und kritischen Auseinandersetzung mit den Methoden und Ergebnissen der Untersuchung werden Empfehlungen für anschließende Forschungsstudien aufgezeigt.