Eine Wärmebildkamera bietet aus didaktischer Perspektive interessante Möglichkeiten, viele Aspekte der Wärmelehre und eine breite Palette alltagsbezogener Kontexte auf eine völlig neue Weise experimentell zu untersuchen. Sie ‚misst’ die Temperatur eines Objektes nicht wie ein Thermometer, sondern registriert die ausgesendete elektromagnetische Strahlung in einem bestimmten infraroten Spektralbereich, die sogenannte Wärmestrahlung. Die Interpretation der so generierten ‚Wärmebilder’ in Form von Falschfarbendarstellungen erlaubt dann Aussagen zum Temperaturprofil. Darüber hinaus erweisen sich die farbigen Wärmebilder als ästhetisch sehr ansprechend. Obwohl professionelle Wärmebildkameras in den letzten Jahren deutlich preiswerter geworden sind, zählen sie noch lange nicht zur Standardausstattung einer physikalischen Schulsammlung, und eine Anschaffung sprengt derzeit noch (fast) jeden Physiketat. Um die zukünftige breitere Implementierung dieser Technik im Physikunterricht zu unterstützen, sollen in diesem Beitrag Anregungen für den Selbstbau einer „low-cost“ Wärmebildkamera gegeben und mögliche Anwendungsmöglichkeiten anhand von (einfachen) Versuchen mit einer solchen sehr preiswerten Alternative aufgezeigt werden. Auch mit dieser Kamera gelingt es, bislang ‚Unsichtbares’ – die Wärmestrahlung – sichtbar zu machen.