Im Klassikerjahr 1867 wurden die Rechte aller Autoren, die länger als 30 Jahre tot waren, gemeinfrei. Das war der Beginn der Publikation vieler Klassikerausgaben, die bibliographisch und forschungsgeschichtlich nur unvollkommen erfaßt und bearbeitet sind. Die Sammlung Kleist in Klassikerausgaben umfaßt die Kleist-Klassikerausgaben von 1867 bis nach 1911, z. T. bis nach 1930. Sie befindet sich im Kleist-Museum, Frankfurt (Oder) und ist dort benutzbar. Der Katalog beschreibt die Ausgaben in chronologischer Folge. Jede Ausgabe ist abgebildet, Inhalt und Einband werden beschrieben. Das Äußere des Buches ist wichtig, da der Buchblock als Stereotypdruck über Jahrzehnte identisch blieb. So läßt sich das Masse der Ausgaben anhand der Einbände u. a. äußerer Kennzeichen darstellen. Mit dieser Sammlung ist nachzuweisen, daß die Rezeption Kleists im Bürgertum mit dem Jahr 1867 einsetzt. Seither gehört er zum engen Kern des Klassikerkanons, seine Werkausgaben werden in allen Klassikerreihen der verschiedenen Verlage fortwährend in großer Zahl publiziert. Die Sammlung Kleist in Klassikerausgaben ist die Grundlage der Untersuchung zur Rezeption von Heinrich von Kleist in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts: Kleist auf dem Buchmarkt. Klassikerausgaben für das Bürgertum. Hildesheim: Olms 2014.