dc.contributor.author
Schmidt, Katja
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:38:52Z
dc.date.available
2011-08-22T08:55:32.193Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1395
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-5597
dc.description.abstract
Das Tumor-Kachexie-Syndrom stellt eine häufige Begleiterscheinung maligner
tumoröser Erkrankungen dar, verschlechtert deren Prognose zusätzlich und führt
bei bis zu 22% der Patienten zum Tode. Bislang bestehende therapeutische
Strategien sind keineswegs befriedigend, ebenso wenig wie die neueren
Therapieansätze. Klinische Studien an herzinsuffi-zienten Patienten mit
kardialer Kachexie zeigten, dass der Einsatz des β-Blockers Bisoprolol einen
positiven Einfluss auf die Gewichtsentwicklung genommen hat. Auch der
Wachstumsfaktor IGF-1, ein Mediator des Wachstumshormons (GH), wird nicht nur
aufgrund seiner anabolen Eigenschaften als ein möglicher Bestandteil bei der
Therapie der Tumor-Kachexie in Betracht gezogen. Der erste Teil dieser Studie
war darauf ausgerichtet, die effektive Dosis der beiden Monotherapien
(Bisoprolol: 5 mg/kg/d oder 50 mg/kg/d bzw. IGF-1: 0,3 mg/kg/d oder 3 mg/kg/d)
zu ermitteln. In der zweiten Phase des Versuchs ist die kombinierte Gabe von
jeweils 75% und 25% der effektiven Dosierungen von Bisoprolol und IGF-1
untersucht worden. Ziel dieser Studie war es, den Einfluss von Bisoprolol und
IGF-1 einzeln und im Zusammenwirken miteinander bei tumortragenden Ratten auf
die nachfolgend aufgelisteten Kriterien herauszuarbeiten: · Mortalität ·
Gewichtsverlauf, Körperzusammensetzung, Organgewicht · spontane Aktivität,
Futteraufnahme · Herzfunktion Dazu wurden in dieser randomisierten
Doppelblindstudie 105 männlichen Wistar- Ratten 108 Zellen des AH-130 Yoshida
Hepatoms (=Tumortiere, n=97) bzw. eine entsprechende Menge physiologischer
Kochsalzlösung (=Shamtiere, n=8) intraperitoneal appliziert. Alle zwei Tage
wurde das Körpergewicht bestimmt und Daten zur Körperzusammensetzung erhoben.
Die Aufzeichnung der spontanen Aktivität sowie der Futteraufnahme über einen
Zeitraum von 24 Stunden erfolgte sowohl zwei Tage vor, als auch zehn Tage nach
Inokulation der Tumorzellen resp. Kochsalzlösung. Die Messung funktionaler
Herzparameter im Rahmen der echo-kardiographischen Untersuchung fand an Tag 0
und Tag 11 des Versuchs statt. Die Therapie entsprechend der Gruppenzuteilung
mit den jeweiligen Medikamenten bzw. einem Scheinmedikament (Placebo) begann
24 Stunden nach Applikation der Tumorzellen resp. Kochsalzlösung und erfolgte
einmal täglich. An Tag 16, dem letzten Tag des Versuchsprotokolls, wurden
alle, auch die nicht terminal kranken Tiere getötet. Der Vergleich der
Shamgruppe mit der Placebo-Tumorgruppe brachte eindeutig die Kachexie-
erzeugende Wirkung des angewandten Tumormodells hervor und ermöglichte somit
eine Feststellung vorhandener anti-kachektischer Effekte der eingesetzten
Medikamente. Weder die Monotherapien, noch deren Kombinationen miteinander
hatten einen begünstigenden oder hemmenden Einfluss auf die Eigenschaften des
Tumors (Zellzahl, Volumen). Bezug nehmend auf die Entwicklung der
Körperzusammensetzung und damit die Gewichtsentwicklung erzeugte die
Behandlung mit Bisoprolol den größten antikachektischen Effekt, gefolgt von
der Gruppe der Kombination 75%, bei der sich im Gegensatz zur Gruppe der
Kombination 25% eine positive Dosis-Wirkungs- Beziehung andeutete. Die
alleinige Behandlung mit IGF-1 vermochte es nicht der Tumor-Kachexie besser
entgegen zu wirken, verglichen mit der Gruppe der höher dosierten Kombination,
wohl aber im Vergleich zur Gruppe der Kombination 25%. Die tumorinduzierte
Anorexie wurde unter der Behandlung mit Bisoprolol und wenngleich etwas
schwächer, durch IGF-1 am deutlichsten abgemildert. Auch der
Aktivitätsrückgang war in diesen Gruppen am geringsten ausgeprägt. Die
Kombinationen der beiden Monotherapien waren im Vergleich dazu nicht so
erfolgreich, obwohl die Unterschiede diesbezüglich nicht signifikant
ausfielen. Die Ejektions- und Verkürzungsfraktion spiegeln die Verbesserung
der Herzfunktion durch die Gabe von IGF-1 wider, auch wenn keine Signifikanz
gegenüber den verbleibenden Versuchsgruppen zustande kam. Nachfolgend zeigte
sich die Gruppe der niedrigen Kombinationsbehandlung bezüglich der
Herzfunktionsparameter der Bisoprololgruppe und der Gruppe der Kombination 75%
überlegen. Eine deutlich verbesserte Überlebensrate, verglichen mit der
Placebogruppe, hatten die mit Bisoprolol behandelten Tiere. Auch unter der
Behandlung mit der höher dosierten Kombination, IGF-1 und der Kombination 25%
war die Mortalität reduziert, obwohl die Unterschiede nicht signifikant
ausfielen. Der ausbleibende Erfolg bei der Erhaltung der fettfreien Masse und
damit dem Körpergewicht seitens der IGF-1-Behandlung lässt sich möglicherweise
mit der Tatsache erklären, dass rhIGF-1 nicht stabil genug ist, um ausreichend
hohe Wirkspiegel zu erreichen. Eine Kombination aus rhIGF-1 und IGFBP-3
(SomatoKine®) könnte aufgrund der verlängerten Halbwertszeit die Einstellung
eines höheren und beständigeren IGF-1- Serumspiegels ermöglichen. Auch die
Konzentration im Gewebe könnte sich aufgrund der Stabilisierung durch den
ternären Komplex und der damit reduzierten Clearance erhöhen. Die überraschend
schlechten funktionellen Herzparameter der Bisoprololgruppe sind vermutlich
auf die negativ chrono- und inotropen Eigenschaften des β-Blockers zurück zu
führen. Mit großer Wahrscheinlichkeit benötigt es einige Monate bis eine
Verbesserung der funktionellen Herzparameter zu sehen ist, wie klinische
Langzeitstudien belegen, obwohl es bereits ab der ersten Behandlung mit
Bisoprolol zu einer Absenkung der Herzfrequenz kommt. Generell ist zu sagen,
dass die höher dosierte Kombination der beiden Monotherapien (75%) deutlich
bessere Ergebnisse erzielte, verglichen mit der niedrigen Dosierung (25%),
ohne dass von Synergien gesprochen werden kann.
de
dc.description.abstract
The impact of bisoprolol and IGF-1 in particular as monotherapy as well as in
combination on the development of body weight, body composition, spontaneous
activity and cardiac function in a rat model of cancer cachexia Cachexia is a
frequent co-morbidity of malignant cancers and drastically affects patients’
outcome. Up to 22% of the patients die as a results of cachexia. So far,
existing as well as experimental therapeutic strategies are not satisfactory.
Studies in a sub-group of chronic heart failure patients with cardiac cachexia
showed that the application of the β-blocker bisoprolol positively influenced
body weight development. The growth factor IGF-1, mediator of growth hormone
(GH) and an anabolically active messenger has been taken into consideration as
one possible component of cancer-cachexia treatment. The first part of this
study was desingned to find out the more effective dosage of both mono-
therapies (bisoprolol: 5 mg/kg/d or 50 mg/kg/d resp. IGF-1: 0,3 mg/kg/d or 3
mg/kg/d). In the second part of the study the combined administration of
respectively 75% and 25% of the more effective dosage of bisoprolol and IGF-1
was analyzed. In this study, the impact of bisoprolol and IGF-1 in particular
as mono-therapy as well as in combination on the following endpoints were
assessed in a rat model of severe cancer cachexia: · mortality · body weight
development, body composition, organ weight · spontaneous activity, food
intake · cardiac function For that purpose male Wistar 105 rats were
inoculated with 108 AH-130 tumor cells (=tumor, n=97) resp. saline solution
(=sham, n=8) into the peritoneal cavity. The study was performed in a
randomized double-blind fashion. Every other day, rats were weighed and body
composition data were assessed. Spontaneous activity and food intake were
documented two days before as well as ten days after inoculation of tumor
cells resp. saline solution over a period of 24 hours. The measurement of
cardiac function by echocardiography was performed on day 0 and 11 of the
study. Twenty four hours after inoculation of the tumor cells resp. saline
solution, daily treatment with the corresponding compounds resp. placebo was
started. Animals were killed either on day 16 (maximum duration of the
protocol) or prematurely if ethical endpoints were met. The comparison between
the sham group and the tumor-bearing untreated animals clearly displayed the
cachexia-inducing impact of the tumor-model, hence, it is suitable for the
detection of anti-cachectic effects of the used drugs. Neither mono-therapy
nor combination-therapy had any impact on the characteristics of the tumor
(cell number, volume). With regard to body weight and composition, the
treatment with bisoprolol displayed the best anti-cachectic effect, followed
by the group receiving a combination of 75% of the most effective single
treatments. This group suggested a positive dose-effectrelationship compared
to the group receiving a combination of 25% of the most effective single
treatments. IGF-1 mono-therapy was not able to counteract tumorcachexia better
than the group receiving high dose combination, but the group receiving low
dose combination. The cancer-induced anorexia was most efficiently attenuated
by the treatment with bisoprolol, followed by treatment with IGF-1. Also, the
activity-level was best preserved in these groups. The combination of both
drugs was not successful although there were no significant differences to
respective mono-therapies. An improved ejection fraction and fractional
shortening reflect the enhancement of cardiac function by treatment with
IGF-1, although it did not reach significance. Subsequently the low dose
combination appeared superior with regard to cardiac function compared to the
groups treated with bisoprolol and the high dose combination. The animals
treated with bisoprolol demonstrated a significantly improved survival rate in
comparison to the tumor-bearing untreated animals. The mortality also reduced
under the treatment with the high dose combination, IGF-1 and the low dose
combination, but did not reach significance. Perhaps, the treatment failure of
IGF-1 on body weight and particularly lean mass can be explained by the fact
that rhIGF-1 was not stable enough to achieve effective levels. A combination
of rhIGF-1 and IGFBP-3 (SomatoKine®) could adjust superior and constant IGF-1
levels because of the prolonged half life. The concentration in the tissue
could also be increased because of the stabilization by the ternary complex
and therefore the reduced clearance. The negative chrono-and inotropic
properties are most likely responsible for the poorer functional parameters of
the bisoprolol-treated group in the present study. Perhaps some months under
treatment are needed until an improved cardiac function becomes apparent, as
shown in clinical long-term studies, although heart rate reduction is noticed
from the first application of bisoprolol. The combination of both drugs did
not lead to synergistic effects, although the high dose combination was more
effective than the low dose combination, but failed to show an improvement
compared to bisoprolol. Further studies on dosing are needed, if IGF-1 alone
or in combination with bisoprolol are to be considered a therapy option for
cancer cachexia.
en
dc.format.extent
IV, 139 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
hepatocellular carcinoma
dc.subject
insulin-like growth factor
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::615 Pharmakologie, Therapeutik
dc.title
Der Einfluss von Bisoprolol und IGF-1 als alleinige Medikation und in
Kombination auf Gewichtsverlauf, Körperzusammensetzung, spontane Aktivität und
Herzfunktion in einem Rattenmodell der Tumor-Kachexie
dc.contributor.contact
katja80n@yahoo.de
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. A. D. Gruber, Ph.D.
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. Dr. S. D. Anker, Ph.D./ Univ.-Prof. Dr. A. Richter
dc.date.accepted
2011-04-15
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000023173-4
dc.title.translated
The impact of bisoprolol and IGF-1 in particular as monotherapy as well as in
combination on the development of body weight, body composition, spontaneous
activity and cardiac function in a rat model of cancer cachexia
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000023173
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FUDISS_derivate_000000009927
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open access