dc.contributor.author
Büning, Carsten
dc.date.accessioned
2018-06-08T02:02:00Z
dc.date.available
2010-06-03T09:01:39.304Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/13954
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-18151
dc.description.abstract
Kein wissenschaftliches Forschungsgebiet hat in den letzten Jahren einen
solchen Zugewinn an Informationen zu der Entstehung diverser Krankheiten
beigetragen wie die Molekulargenetik. Glücklicherweise trifft dies
insbesondere auf die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen zu, wo im
Vergleich zu anderen Erkrankungen wie arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus
Typ II sowie die rheumatoide Arthritis deutlich mehr Suszeptibilitätsgene
vermutet werden (241). Die Identifikation relevanter pathophysiologischer
Konzepte – Bakterienerkennung über das angeborene Immunsystem, Autophagie
sowie die Subpopulation der TH17-Lymphozyten – stellen einen wichtigen Beitrag
dar, hierauf aufbauende neue therapeutische Ansätze werden jedoch weiterhin
erwartet. Die individuelle Genotypisierung eines Patienten könnte jedoch zu
folgenden Zwecken verwendet werden: einerseits eine bessere Vorhersagbarkeit
des Krankheitsverlaufs mit hieran adaptierter Therapie sowie zudem Ansprechen
und Nebenwirkungen des ausgewählten Medikaments. Die gegenwärtige Diskussion
einer frühen und aggressiven Therapie beim M. Crohn ist auch dadurch
limitiert, dass wir keine relevanten Marker haben, die solche Patienten
eindeutig als aggressive Verlaufsform identifizieren. Bei der Vielzahl der
bislang bekannten genetischen Varianten der chronisch entzündlichen
Darmerkrankungen steht weiterhin die NOD2-Mutation im Vordergrund. Patienten
mit Mutationen im NOD2-Gen zeigen einen aggressiven Krankheitsverlauf. Es
kommt unabhängig vom Befall des terminalen Ileums im Verlauf häufig zu einer
Operation im Ileozökalbereich. Zudem weisen Merkmalsträger ein hohes
postoperatives Rezidivrisiko auf. Klinische Studien sollten somit eine
Genotypisierung für NOD2-Mutationen zur Subklassifizierung durchführen, um zu
klären, ob eine aggressivere Therapie – welcher Form auch immer –
gerechtfertigt ist. Einen solchen Zusammenhang zu einem bestimmten Phänotyp
ist bislang für keine andere Variante beschreiben worden. Dies gilt
insbesondere für die p.Arg381Gln-Variante im IL23R-Gen sowie p.Thr300Ala-
Variante innerhalb des ATG16L1-Gens. Möglicherweise müssen hier erst weitere
Varianten in TH17-Genen (JAK2, STAT3) sowie in Autophagie-Genen (IRGM)
untersucht werden, bevor ein definitiver Phänotyp identifiziert werden kann.
Zudem sind erste Varianten identifiziert worden, die einen Einfluss auf die
intestinale Barrierestörung beim M. Crohn haben könnten: erneut das NOD2-Gen
sowie das Myosin-IXb-Gen. Hier zeigen sich Assoziationen zu einer erhöhten
intestinalen Permeabilität in vivo. Ausgehend von der Hypothese, dass die
intestinale Barrierestörung entweder ein früher Entwicklungsprozess ist oder
nach Ausbrechen der Erkrankung das Rezidivrisiko erhöht, könnte die
Beeinflussung dieser beiden Signalwege ein therapeutischer Ansatz zur
Rezidivprophylaxe sein. Weitere CED-Gene – IL23R, ATG16L1, DLG5, CD14, TLR4,
CARD8 – scheinen jedoch keinen Einfluss auf die Barrierestörung haben. Von
besonderem Interesse sind die genauen Mechanismen, mit denen NOD2 und MYO9B
die intestinale Permeabilität erhöhen, diese sind jedoch weiterhin unbekannt.
Trotz dieser Fortschritte führt die unerwartet hohe Anzahl an genetischen
Varianten für chronisch entzündliche Darmerkrankungen an einen Scheideweg, der
über Sinn und Zweck der Genotypisierung entscheiden wird. Der gegenwärtige
Kenntnisstand reicht nicht aus, um eine Genotypisierung in Diagnostik oder
Therapie der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen einzubeziehen. Dies wird
bislang nur zu wissenschaftlichen Zwecken durchgeführt. Hier sind zwingend
prospektive Studien notwendig, sonst wird der klinische Nutzen für Patienten
gering sein.
de
dc.description.abstract
Recent moleculargenetic studies have increased the number of putative genetic
variants to be involved in the pathophysiology of inflammatory bowel diseases
(IBD). This has highlighted new and unexpected pathways, such aus autophagy
and IL23-signalling for IBD development. One unsolved phenomenen in IBD is a
disturbed epithelial barrier function that is suggested to increase e.g.
bacterial antigen uptake and thus support chronic inflammation. From a
clinicians point of view, genotyping for specific variants should help to
improve diagnosis, predict disease behaviour and foresee response to medical
treatment. This would help to identify patients with severe disease behaviour
and improve therapy. Although numerous variants have been found so far, we
could show in different populations that mutations in the NOD2 gene are
assocaietd with an aggressive disease behaviour: early onset, ileocecal
resections early within the disease, and frequent surgical recurrence. Future
studies should therefore estimate whether aggressive treatment in patients
positive for NOD2 mutations would benefit from a more aggressive therapy. Such
a significant genotype phenotype correlation was not observed for any other of
the variants analysed in our studies, such as p.Arg381Gln within IL23R and
p.Thr300Ala within ATG16L1. In addition, we have showen that a frameshift
mutation within NOD2, p.Leu1007fs, is associated with an increased intestinal
permeability in Crohn’s disease. Furthermore, variants in the Myosin IXb gene
also increase the risk for an increased intestinal permeability. With respect
to many other variants in genes like IL23R, ATG16L1, DLG5, CD14, TLR4, CARD8,
no such association was observed. Despite these new and important findings, a
lot of work needs to be done to clearly define the phenotype relationship of
IBD genetics. Furthermore the molecular mechanism of how NOD2 and Myosin IXb
variants contribute to barrier dysfunction need to be identified.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Inflammatory bowel disease
dc.subject
Crohn's disease
dc.subject
ulcerative colitis
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Einfluss genetischer Varianten auf Entstehung und Verlauf chronisch
entzündlicher Darmerkrankungen
dc.contributor.contact
carsten.buening@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. Jürgen Schölmerich
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. Markus Lerch
dc.date.accepted
2010-05-17
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000017683-5
dc.title.translated
Influence of genetic variants on development and course of inflammatory bowel
diseases
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000017683
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000011687
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access