In dieser Studie ist anhand eines Kollektiv von 22 Patienten, die leberteilreseziert wurden, verschiedenen Fragestellungen nachgegangen worden: Zunächst konnte erstmals am Menschen die Aktivität hepatozellulärer Transkriptionsfaktoren bei Patienten mit und ohne Fettlebererkrankung untersucht werden. Entgegen der sich auf tierexperimentelle Modelle stützenden Hypothese, dass bei Vorhandensein von NAFLD im Rahmen eines Metabolischen Syndroms aufgrund einer höheren Insulinresistenz eine höhere nukleäre Aktivität der Transskriptionsfaktoren FOXO1 und SREBP-1c zu finden sein müsste, zeigten sich diesbezüglich hier keine Unterschiede zwischen den Patientengruppen. Aufgrund der relativen Heterogenität des Kollektivs, der geringen Patientenzahl, sowie der Tatsache, dass alle Patienten lediglich im Nüchternzustand untersucht werden konnten, sind mögliche Unterschiede in der Aktivität der Transskriptionsfaktoren nicht nachweisbar gewesen. Ausgehend von der umfassenden metabolischen Charakterisierung des Kollektivs wurde einer weiteren Fragestellung nachgegangen, nämlich inwiefern sich das Vorhandensein von Diabetes mellitus oder einer Fettleber jeweils auf den perioperativen Verlauf nach Leberteilresektion auswirken kann. Hier ist erstmals am Menschen die hepatische Funktionsregeneration nach Leberteilresektion anhand der Leberfunktionstests LiMAx- und ICG-Test im Hinblick auf diese Kriterien evaluiert worden. Im Einklang mit den Ergebnissen bisher durchgeführter tierexperimenteller Studien konnte hier gezeigt werden, dass Steatosis hepatis die Leberregeneration beeinträchtigt und zu einer deutlichen Verzögerung der postoperativen Leberregeneration führen kann. Eine Einschränkung der Leberregeneration durch Diabetes konnte hingegen nicht gefunden werden, da kaum Unterschiede in den Ergebnissen von Diabetikern und Nicht-Diabetikern bestanden. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass alle Patienten im Rahmen der operations-bedingten Stressreaktion des Körpers, sowie der relativen Leberinsuffizienz nach Leberteilresektion einen deutlichen Anstieg von Insulinresistenz und Nüchtern-Glukose postoperativ aufwiesen. Dieser Effekt war stärker bei Diabetikern im Vergleich zu Nicht-Diabetikern und ebenfalls stärker bei NAFLD-Patienten als bei Non-NAFLD-Patienten, wobei zwischen Diabetikern und Nicht-Diabetikern ein größerer Unterschied als zwischen NAFLD- und Non-NAFLD-Patienten bestand. Es ist somit offenbar, dass besonders Diabetes, aber auch NAFLD, d.h. Konstitutionen, die primär zu insulinresistenten Stoffwechsellagen neigen, zu starken perioperativen Hyperglykämien und Störungen der Insulinsensitivität nach Leberteilresektion führen können.
The aim of this study was to examine two problems: 1. For the first time, the activity of hepatocellular transcription factors was examined in human beings both with and without fatty liver disease. Contrary to expectations, no significant difference in the nuclear transcription activity of FOXO1 and SREBP-1c in individuals with/without metabolic syndrome was found. 2\. The second aim of this study was to examine the impact of certain metabolic features such as metabolic syndrome/diabetes or fatty liver disease on liver regeneration after liver resection. Here, the data showed a clear deterioration of liver regeneration in patients with fatty liver disease. Patients with diabetes alone, however, did not have an impaired liver regeneration.