dc.contributor.author
Friedrich, Christoph
dc.date.accessioned
2018-06-08T02:01:12Z
dc.date.available
2004-06-25T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/13919
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-18117
dc.description
Titelblatt, Inhaltsverzeichnis
I
Einleitung 7
II
Theorie 11
1
Dichtefunktionaltheorie 13
2
Clustermodelle 21
3
Chemische Konzepte 23
4
Geometrieoptimierung 45
5
Vibrationsanalyse 49
III
Ergebnisse 59
6
Die reine V2O5-Oberfläche 61
7
Die defektbehaftete V2O5-Oberfläche 93
8
Wechselwirkung mit CO 119
9
Wechselwirkung mit H und H2 163
IV
Zusammenfassung / Summary 173
V
Anhang 179
A
Berechnung der Orbitalmatrix der chemischen Härte 181
B
Gekoppelte Schwingungen 183
Literaturverzeichnis 185
Danksagungen, Lebenslauf 191
dc.description.abstract
Die vorliegende Arbeit behandelt die geometrischen, elektronischen und
vibronischen Eigenschaften der reinen und defektbehafteten
V2O5(010)-Oberfläche in Untersuchungen mithilfe dichtefunktionaltheoretischer
(DFT-)Methoden. Zusätzlich zur Charakterisierung der Oberflächen wurde ihre
Wechselwirkung mit CO, H und H2 analysiert, wobei das Hauptaugenmerk auf der
Bestimmung von Energiebarrieren lag.
Die Untersuchung zeigt, dass eine vollständige Normalmodenanalyse der
Oberflächeneinheitszelle im Rahmen der Clusternäherung zur Bestimmung des
Gamma-Phononenspektrums möglich und in guter Übereinstimmung mit anderen
theoretischen und experimentellen Vergleichswerten ist. Die Standardabweichung
von 36 cm-1 relativ zu experimentellen Werten ist typisch für DFT-Rechnungen.
Auf der Grundlage dieser Analyse wurde eine neue Zuordnung der Peaks im
HREELS-Spektrum der reinen V2O5-Oberfläche vorgeschlagen. Desweiteren kann man
die Frequenzaufspaltung von parallel und antiparallel zueinander schwingenden
Vanadylgruppen auf rein elektronische Effekte (Ladungstransfer bzw. induzierte
Dipolkopplung) zurückführen. Die berechnete Frequenzdifferenz von 16 cm-1
stimmt dabei gut mit dem experimentellen Wert von 20 cm-1 überein.
Neben der reinen Oberfläche wurden auch defektbehaftete Oberflächen
untersucht. Dabei war die Unterscheidung der unterschiedlich koordinierten
Sauerstoffleerstellen - hinsichtlich der geometrischen Relaxation ihrer
Umgebung, der Änderungen in der lokalen elektronischen Struktur sowie ihr
Einfluss auf Vibrationen der Umgebung - von besonderem Interesse. Die
verstärkte Zwischenlagenwechselwirkung infolge der O(1)-Leerstellenbildung
führt zu einer entscheidenden Absenkung der Leerstellenbildungsenergie
gegenüber O(2)- und O(3)-Leerstellen, in Übereinstimmung mit vorangegangenen
theoretischen Arbeiten [21,90,91,112] sowie einigen experimentellen
Ergebnissen [84,106,107]. Großen Raum nahm die Analyse der vibronischen
Eigenschaften in der Nähe von Sauerstoffleerstellen ein. Es konnten
signifikante Änderungen der Frequenzen festgestellt werden, die eine
Identifizierung von Sauerstoffleerstellen mithilfe von Vibrationsspektren
ermöglichen könnten. So ergeben sich z.B. für jeden Leerstellentyp
charakteristische Verschiebungen der Streckschwingungsfrequenz von
benachbarten Vanadylgruppen, die bei guter Auflösung der Spektren nachweisbar
sein sollten. Ein erster Vergleich mit neueren HREELS-Messungen [105,123]
weist darauf hin, dass die Reduktion der V2O5-Oberfläche mit atomarem
Wasserstoff in erster Linie O(2)-Leerstellen erzeugt, was allerdings nicht mit
der Reihenfolge der Leerstellenbildungsenergien vereinbar ist.
Als Modellreaktion wurde die CO-Oxidation auf der reinen
Vanadiumpentoxidoberfläche untersucht. Um eine Abschätzung der Reaktionsraten
zu erhalten, wurde dabei auf die Bestimmung von Übergangszuständen besonderer
Wert gelegt. Die CO-Oxidation kann zur Bildung sowohl von CO2 als auch CO3
führen. In beiden Fällen wird die Oxidationsreaktion im Grundzustand durch
hohe Reaktionsbarrieren verhindert. Eine Anregung der Oberfläche, die hier
durch eine Singulett-Triplett-Anregung des Oberflächenclusters modelliert
wurde, verkleinert die Energiebarrieren jedoch erheblich. Dies erklärt die
photokatalytische Eigenschaft von V2O5-Katalysatoren bei der Oxidation von
Kohlenmonoxid. Der Reaktionspfad, der zur CO-Oxidation führt, verläuft in
allen Fällen über einen ,,Umweg``, bei dem sich das CO-Molekül der Oberfläche
unter einem Winkel zur Oberflächennormalen nähert. In einigen Fällen führt
dies über einen metastabilen Zwischenzustand, den man als gewinkelte CO2--
Oberflächenanionspezies bezeichnen kann. Die Oberflächenkarbonatspezies kann
ebenfalls als Zwischenzustand bei der CO-Oxidation mit dem einfach
koordinierten Oberflächensauerstoff fungieren, wodurch die Reaktionsbarriere
an O(1) abgesenkt wird.
Untersuchungen der Wechselwirkung von atomarem Wasserstoff mit der
Vanadiumpentoxidoberfläche konnten bisherige theoretische Untersuchungen
bestätigen, nach denen das H-Atom mit O(1), O(2) und O(3) zu
Oberflächenhydroxylgruppen reagiert [21,89,113,143,144]. Die Vibrationsanalyse
ermöglichte eine weitergehende Geometrieoptimierung, die im Fall des
Brückensauerstoffplatzes O(2) zu einer anderen Gleichgewichtsgeometrie der OH-
Gruppe als in den bisherigen theoretischen Arbeiten führte. Mit einer
allgemeinen Normalmodenanalyse konnten die sechs Vibrationsfrequenzen der
einzelnen Hydroxylgruppen bestimmt werden. In Übereinstimmung mit früheren
DFT-Untersuchungen [21,89,113,143] erweist sich die Hydroxylgruppe am
O(1)-Platz als energetisch am stabilsten. Danach folgen mit abnehmenden
Bindungsenergien die Plätze O(2) und O(3). Wenn man die Bindungsenergie
hingegen relativ zu den getrennten Systemen Leerstellencluster und freies OH-
Radikal berechnet, ändert sich diese Reihenfolge. Danach ist die
Hydroxylgruppe am O(3)-Platz am leichtesten von der Oberfläche zu entfernen,
während die OH-Gruppe am O(2)-Platz die größte Bindungsenergie aufweist. Es
konnten auch Übergangszustände, die zur Bildung von Hydroxylgruppen durch
Adsorption von atomarem und molekularem Wasserstoff führen, bestimmt werden.
Im ersten Fall ergeben sich niedrige Reaktionsbarrieren, die auf die reine
elektrostatische Wechselwirkung zwischen den Elektronendichten von H-Atom und
Substrat zurückzuführen sind. Im zweiten Fall ist der H2-Bindungsbruch für
hohe Energiebarrieren bei der dissoziativen Chemisorption von H2
verantwortlich. Beide Ergebnisse sind im Einklang mit dem Experiment.
Insgesamt ergeben sich am Vanadylsauerstoffplatz O(1) hierbei die kleinsten
Energiebarrieren.
Für die Untersuchungen wurde das DFT-Programmpaket StoBe um die Bader-
Ladungsanalyse und die Vibrationsanalyse erweitert. Dabei erwiesen sich die
Bader-Ladungen in vielen Fällen als verlässlicher und auch besser vergleichbar
mit dem Experiment als Mulliken-Ladungen. Berechnete Vibrationsfrequenzen sind
in guter Übereinstimmung mit experimentellen Werten. Abweichungen liegen in
dem für DFT-Rechnungen typischen Rahmen. Weiterhin konnte eine Strategie
entwickelt werden, mit dem das Auffinden sowohl von Gleichgewichtsgeometrien
als auch von Übergangszustandgeometrien eindeutig möglich ist. Diese verknüpft
die Pseudo-Newton-Raphson-Technik mit der Vibrationsanalyse. Die
Geometrieoptimierung liefert einen stationären Punkt der Energiefläche, dessen
topologische Umgebung dann mithilfe der Vibrationsanalyse sondiert werden
kann. Gegebenenfalls muss die Geometrie entsprechend der berechneten
Normalmoden modifiziert werden, um zu einem (lokalen) Minimum bzw. einem
Sattelpunkt der Energiefläche zu gelangen. Dabei hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, stets mit der größtmöglichen Punktsymmetrie des Systems zu beginnen,
um diese dann gegebenenfalls Schritt für Schritt zu verkleinern.
de
dc.description.abstract
The present work examines the geometric, electronic and vibronic properties of
the clean and defective V2O5(010) surface by density functional theory methods
(DFT). In addition to the characterization of the surfaces their interaction
with CO, H and H2 was analyzed with the main focus on the determination of
energy barriers.
It could be shown that a complete normal mode analysis (Gamma-phonons) of the
surface unit cell in order to determine Gamma-phonons is possible using
cluster models. The results are in good agreement with available theoretical
and experimental data. The root mean square relative to experimental data of
36 cm-1 is typical for DFT calculations. Based on this analysis a new peak
assignment in HREELS spectra of the clean V2O5 surface was proposed. Moreover
the frequency splitting of neighboring vanadyl groups vibrating parallel and
antiparallel could be ascribed to electronic effects (charge transfer or
induced dipole coupling). The calculated frequency difference of 16 cm-1 is in
good agreement with the experimental value of 20 cm-1.
In investigations of defective surfaces the discrimination of differently
coordinated oxygen vacancies - regarding relaxation of the local geometry,
changes in the electronic structure, and their influence on local vibrations -
was of particular interest. The increased inter-layer interaction upon
formation of O(1) vacancies leads to a noticeable decrease of the vacancy
formation energy compared with O(2) and O(3) vacancies. This is in agreement
with previous theoretical work [21,90,91,112] as well as experimental results
[84,106,107]. In analyses of vibrational properties near oxygen vacancies
significant changes of fundamental frequencies could be determined. These
might allow an experimental discrimination of oxygen vacancies in vibrational
spectra. The stretching frequency of neighboring vanadyl groups shifted
differently according to the vacancy type. Here blue and red shifts should be
detectable in well resolved vibrational spectra. A first comparison with
recent HREELS measurements [105,123] indicates that the reduction of the V2O5
surface by atomic hydrogen leads to formation of O(2) vacancies which,
however, is not consistent with the sequence of calculated vacancy formation
energies.
CO oxidation at the clean vanadium pentoxide surface was investigated as a
model reaction. Corresponding transition states allow estimates of reaction
rates. CO oxidation can lead to formation of both CO2 and CO3. In both cases
the oxidation is hindered by high reaction barriers in the ground state.
Surface excitations, modelled by singlet-triplet excitations of the surface
clusters, decrease the energy barriers considerably. This can explain the
photocatalytic property of V2O5 catalysts in the oxidation of carbon monoxide.
The reaction path that leads to CO oxidation proceeds always such that the CO
molecule approaches the surface in a tilted geometry relative to the surface
normal. In some cases the reaction proceeds via an intermediate metastable
state that can be described as a bent CO2- surface anion species. The surface
carbonate species can also serve as a metastable state in the formation of CO2
at the O(1) site. In this case the reaction barrier is reduced.
Studies of the interaction of atomic hydrogen with the vanadium pentoxide
surface can confirm previous theoretical results which showed that the H atom
reacts with O(1), O(2) and O(3) to surface hydroxyl groups
[21,89,113,143,144]. The present vibrational analysis makes a more reliable
geometry optimization possible. The results lead to a different equilibrium
position of the OH group at the bridging position O(2) than in previous
theoretical investigations. Using a general normal mode analysis the six
vibrational frequencies of the hydroxyl groups could be determined. The
hydroxyl group at O(1) turns out to be energetically preferred which is in
accordance with previous DFT calculations [21,89,113,143]. Then, the sites
O(2) and O(3) follow with decreasing binding energy. If the binding energy is
taken with respect to an OH radical desorbed from an oxygen vacancy, the
energetic sequence changes. The hydroxyl group at O(3) is the easiest to
remove from the surface while the OH group at O(2) exhibits the highest
binding energy. Transition states for hydroxyl formation by adsorption of
atomic and molecular hydrogen were also determined. In the first case, energy
barriers are very small and can be ascribed to the repulsive electrostatic
interaction between electron densities of the H atom and the substrate. In the
second case, the H2 bond breaking is responsible for the high reaction
barriers in the dissociative H2 adsorption. Both results are consistent with
experiment. Reaction at the vanadyl oxygen site O(1) yields always smallest
energy barriers.
For the present investigations the DFT code StoBe was extended to include a
Bader analysis and a vibrational analysis. In many cases Bader charges turned
out to be more reliable and better to compare with experiment than Mulliken
charges. The calculated vibrational frequencies are in good agreement with
experimental data where deviations are of a size typical for DFT. Furthermore,
a strategy could be developed to identify both equilibrium geometries and
transition state geometries in an unambiguous manner. It combines the pseudo
Newton-Raphson technique with the vibrational analysis. Geometry optimizations
yield stationary points of the energy surface whose topological environment
can be probed by a normal mode analysis. If necessary the geometry must be
modified according to the calculated normal modes to arrive at a local minimum
or a saddle point of the energy potential surface.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
catalyst V2O5 adsorption reaction vibration DFT
dc.subject
63.20 71.20 82.20
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::530 Physik::530 Physik
dc.title
Geometrische, elektronische und vibronische Eigenschaften der reinen und
defektbehafteten V2O5(010)-Oberfläche und deren Wechselwirkung mit Adorbaten
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Klaus Hermann
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Frank Forstmann
dc.date.accepted
2004-06-02
dc.date.embargoEnd
2004-06-30
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2004001600
dc.title.subtitle
theoretische Untersuchungen
dc.title.translated
Geometric, Electronic, and Vibronic Properties of the Clean and Defected
V2O5(010) Surface and its Interaction with Adsorbates
en
dc.title.translatedsubtitle
theoretical Investigations
en
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Physik
de
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