Musikhören kann Körper und Psyche beeinflussen. Ob aber durch Hören von Mozart- oder Entspannungsmusik Aspekte der Lebensqualität während einer so krisenhaften Situation des Beginns einer systemischen zytostatischen Therapie bei Frauen mit gynäkologischen Malignomen positiv beeinflusst werden können, wurde in der vorliegenden Studie erstmals untersucht. Dazu wurden 61 Frauen mit einem Karzinom der Mamma, der Ovarien, der Cervix, des Endometriums oder der Tuben, bei denen eine zytostatische Therapie notwendig war, über den Verlauf der ersten drei Therapiezyklen beobachtet. Es wurden die Stimmung mit Hilfe des Berliner Stimmungsfragebogens (BSF), die Angst durch das State- und Trait-Angst-Inventar von Spielberger, der Stress durch Messung von Tumornekrosefaktor-Alpha (TNF-alpha) mittels ELISA-Technik im Serum, sowie durch ein standardisiertes Tagebuch Übelkeit und Erbrechen sowie die subjektive Qualität des Schlafes und des körperlichen Allgemeinbefindens erhoben und analysiert. 30 Studienpatientinnen hörten regelmässig eine der beiden Studien-CDs (Klaviersonaten von Mozart oder instrumentale Entspannungsmusik von Gomer Edwin Evans), 31 Patientinnen dienten als Kontrollgruppe. Die persönliche Einschätzung des Nutzens des Musikhörens wurde im Rahmen einer abschließenden Beurteilung erfragt. Die Stimmung der Patientinnen der Interventionsgruppe konnte durch das Musikhören positiv beeinflusst werden: die Skalen „Teilnahmslosigkeit“, „gehobene Stimmung“ und „ängstliche Depressivität“ des BSF zeigten einen signifikant positiveren Verlauf als in der Kontrollgruppe. Auf die Aspekte Angst, Stress, Schlaf und körperliches Allgemeinbefinden konnten in der durchgeführten Untersuchung kein Einfluss genommen werden. Zytostatikainduzierte Nausea und Emesis konnten scheinbar durch das Hören der Studienmusik nicht wesentlich beeinflusst werden. Die Akzeptanz des Angebots Musik während der Chemotherapie zu hören war sehr gut, 92% der Patientinnen würden gerne während weiterer Therapiezyklen Musik hören. Fazit: Durch die durchgeführte Untersuchung lässt sich nachweisen, dass Musikhören einen positiven Einfluss auf die Stimmung von Frauen mit gynäkologischen Malignomen während der Chemotherapie haben kann. Eine Reduktion von Angst, Stress oder zytostaikainduzierter Nausea und Emesis konnte in unserer Untersuchung leider nicht nachgewiesen werden. Musikhören wird von den gynäkologisch-onkologischen Patientinnen sehr positiv angenommen und lässt sich unkompliziert in den klinischen Alltag integrieren.
Listening to music can influence body and mind. But whether aspects of quality of life during the beginning of a systemic cytostatic chemotherapy of women with gynecologic malignancies can be influenced by listening to Mozart or relaxation music is being investigated in this study for the first time. For this purpose 61 women with a malignant tumor of the breast, the ovaries, the cervix, the endometrium or the tubes, in need of a cytostatic chemotherapy, have been investigated during the first three therapy cycles. Data about mood (via the Berliner Stimmungsfragebogen BSF), anxiety (via the State-Trait- Anxiety-Inventory of Spielberger STAI), stress (via measurement of TNF-alpha) and by means of a standardized diary nausea and emesis, the quality of sleep and the somatic general condition were collected and analyzed. 30 patients of the study listened regularly to one of the two study-cds (piano sonatas by Wolfgang Amadeus Mozart or instrumental relaxation music by Gomer Edwin Evans), 31 patients formed the control group. The personal opinion about the usefulness of listening to the music was given through a final evaluation by the patients of the intervention group at the end of the study. The mood of the patients in the intervention group was influenced positively by listening to music: the scales “unresponsiveness”, “high spirits” and “anxious depressiveness” of the BSF showed a significantly more positive development than in the control group. The aspects anxiety, stress, sleep, nausea and emesis and somatic general condition could not be influenced considerably in this investigation. The acceptance of the offer to listen to music while chemotherapy was very good: 92% said that they would like to listen to music again while a next therapy cycle. Conclusions: By means of the carried out clinical study it can be shown that listening to music can influence the mood of gynecologic cancer patients while chemotherapy positively. A reduction of anxiety, stress or nausea and emesis could not be accomplished. Listening to music is very well accepted by gynecologic-oncological patients and can be integrated very easily into the clinical daily routine.