In der spätskythischen Nekropole von Alma Kermen bei Zavetnoe im Südwesten der Krim wurden etwa 350 feinkeramische Gefäße mit rotem Glanztonüberzug gefunden, die sich als Sigillata-Gefäße klassifizieren lassen. Sie wurden über die gesamte Nutzungszeit der ländlichen Siedlung, d.h. vom 1.-3. Jh. n. Chr., den Gräbern mit beigegeben. In der Regel waren es ein oder zwei Gefäße - meist ein offenes und ein geschlossenes -, aber es lassen sich auch bis zu sechs Gefäße in einem Grab nachweisen. Die weiteren Beigaben - Schmuck in Form von Perlen, bronzenen und silbernen Finger-, und Armringen, Holzschatullen mit Toilettenutensilien u.v.a. - weisen die Bevölkerung als der spätskythischen Kuturgemeinschaft zugehörig aus, die ab dem 3./2. Jh. v. Chr. auf der Krim greifbar ist. Die Untersuchung der feinkeramischen Gefäße aus der Nekropole von Alma Kermen erfolgte auf der Grundlage der Grab- und Kontextanalyse, vergleichender Untersuchungen sowie chemischer Analysen des Tons an etwa einem Drittel aller Gefäße. Auf dieser Basis konnten u.a. relative Datierungskriterien und -rahmen, Aussagen zur jeweiligen Verbreitung und Eingrenzung der fraglichen Lokalisierung der Werkstätten der Hauptgruppen der sog. Pontischen Sigillata gewonnen werden.
In the Late Scythian necropolis of Alma Kermen near modern Zavetnoe in the South-West Crimea about 350 Terra Sigillata vessels were found. Within the whole time being of the settlement - i.e. from the 1st until the 3rd cent. AD - this kind of pottery has been given into the graves. The standard consisted of one or two vessels - mostly an open and a closed one - but also up to six examples were found in one burial. The whole context - consisting e.g. of beads, bronze or silver finger- and armrings, wooden caskets with toilette utensils - tells of the Late Scythian cultural background of the citizens of Alma Kermen, that can be recorded from the 3rd/2nd cent. BC onwards on the Crimean peninsula. The investigation of the ceramics from the necropolis of Alma Kermen used contextual and comparing studies, as well as chemical analyses of the clay of about a third of all vessels found. On this basis relative chronology criteria and frames, distribution and new accounts on the so far unknown localisation of the production sites of the main groups of Pontic Sigillata could be established.