dc.contributor.author
Wildenauer, Christina
dc.date.accessioned
2018-06-08T01:41:25Z
dc.date.available
2009-03-23T13:42:56.827Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/13719
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-17917
dc.description
Inhaltsverzeichnis Danksagung Abkürzungsverzeichnis Abbildungsverzeichnis 1
Der ländliche Geldverleiher in Entwicklungsländern 1.1 Der Geldverleiher als
Inbegriff des ländlichen informellen Finanzsektors in Indien 1.2
Ausgangspunkte der Analyse informeller Finanztechnologie 1.2.1 Einige
finanzwirtschaftliche Grundbegriffe 1.2.2 Zum Konzept der informellen
Finanztechnologie 1.2.2.1 Der informelle Finanzsektor als rein deskriptive
Kategorie 1.2.2.2 Finanztechnologie als Abgrenzungskriterium 1.2.3. Die
Vielfalt des informellen Geldverleihs 1.3 Indiens informeller Finanzsektor als
Referenzfinanzsystem 1.3.1 Vom Aufstieg und Niedergang der Geldleihe in Indien
1.3.1.1 Zur Entstehung und Entwicklung des kommerziellen Geldverleihs in
Indien 1.3.1.2 Die britische Kolonialherrschaft und die Schulden-Explosion
1.3.2 Besonderheiten des heutigen indischen Geldverleihs 1.3.2.1 Zahlreiche
formelle Finanzinstitutionen im ländlichen Raum 1.3.2.2 Geldverleiher als nach
wie vor wichtiger ländlicher Kreditgeber 1.4 Zu den theoretischen Grundlagen
der Analyse informeller Finanztechnologie 1.4.1 Erfordernis einer
interdisziplinären Herangehensweise 1.4.2 Die neoinstitutionalistischen
Ansätze 1.4.2.1 Überblick über die neoinstitutionalistischen Ansätze 1.4.2.2
Wesentliche Grundannahmen 1.4.2.3 Zur Rechtfertigung eines verbalen Ansatzes
des Neoinstitutionalismus 1.4.3 Wirtschaftsanthropologische Ansätze zur
Erklärung von Finanzbeziehungen 1.4.4 Zur Literaturauswahl 1.5 Zur Relevanz
des ländlichen formellen Finanzsektors für die Analyse 1.6 Ziel und Gang der
vorliegenden Arbeit 2 Wesentliche Charakteristika ländlicher ökonomischer
Transaktionen 2.1 Von der soziokulturellen Eingebundenheit der ländlichen
Bevölkerung 2.2 Die Herausforderungen der Penny Economy 2.3 Von Risiken
geprägter Alltag 2.4 Die Familie im Mittelpunkt 2.4.1 Wesentliche
Charakteristika von Familienwirtschaften 2.4.2 Frauen als Kreditnehmerinnen
2.4.3 Typische Finanzdispositionen ländlicher Familienwirtschaften 2.4.3.1
Konsumieren kommt vor Investieren 2.4.3.2 Sparen als Überlebenssicherung
2.4.3.3 Soziale Sicherung als Überlebenssicherung 2.4.3.4 Kreditbedarf der
Familienwirtschaften 2.4.4 Ländliche Risikobewältigungsstrategien als Ausdruck
von Human- und Sozialvermögen 2.5 Spezifische Gesetzmäßigkeiten ökonomischer
Aktivitäten im ländlichen Raum 2.5.1 Von der Theorie der sozialen Einbettung
wirtschaftlichen Handelns 2.5.2 Soziale Transaktionsmechanismen traditioneller
Gesellschaften: Redistribution und Reziprozität 2.5.3 Moralökonomie und
Nutzenmaximierung 2.5.4 Interlinking als sozialer Interaktionsmechanismus
2.5.5 Langfristigkeit als stabilisierendes Merkmal sozioökonomischer
Beziehungen 2.5.6 Patron-Klient-Beziehungen 2.6 Zum Problem der moralischen
Bewertung traditioneller Wirtschafts- und Sozialbeziehungen 2.7 Zwischenfazit:
Sozioökonomische Spezifität ländlicher Transaktionen als Ursache für eine
erschwerte Kreditvergabe!? 3 Grundprobleme der ländlichen Kreditvergabe aus
neoinstitutionali- stischer Sicht 3.1 Kreditvergabe in der Penny Economy:
Diffizile Klientel als Herausforderung 3.2 Finanztechnologische Phasen
ländlicher Kreditbeziehungen: Allzeit auf Informationsfluss und
Verhaltenssteuerung bedacht 3.2.1 Die Anbahnungsphase: Hemmnisse durch
Informationsdefizite und hohe Kosten 3.2.1.1 Kreditanbahnung,
Kreditantragstellung, Kreditwürdigkeitsprüfung 3.2.1.2 Adverse Selektion als
Folge der besonderen Informationsprobleme vor Kreditvertragsabschluss 3.2.1.3
Formen der Kreditrationierung im ländlichen Umfeld 3.2.2 Die
Vertragsabschlussphase: Anreizkompatible Vertragsgestaltung 3.2.2.1
Kreditbewilligung und –auszahlung in der Penny Economy 3.2.2.1.1 Der
Kreditvertrag als Konditionengefüge 3.2.2.1.2 Kreditverzinsung und Gebühren
als tragende Vertragskonditionen? 3.2.2.1.3 Kreditsicherheit - relevante
Vertragskondition im ländlichen Raum? 3.2.2.2 Ländliche Kreditbeziehungen aus
der (Transaktions-)Kosten- Perspektive 3.2.2.2.1 Die Kosten-Erlös-Problematik
ländlicher Kredite – Kreditgeber- Perspektive 3.2.2.2.2 Fehlende Transparenz
bei den Kreditkosten – Kreditnehmer- Perspektive 3.2.2.2.3 Ansätze zur
Transaktionskostenreduzierung 3.2.2.3 Der Kreditvertrag als konstituierendes
Element der Kreditbeziehung 3.2.3 Die Phase nach Vertragsabschluss:
Vertragserfüllung keine Selbstverständlichkeit 3.2.3.1 Kreditverwendung und
Kreditüberwachung: Besondere Verhaltensrisiken nach Vertragsabschluss 3.2.3.2
Design-Elemente zur Steuerung des Kreditnehmerverhaltens 3.2.3.3 Über die
Zinskosten als Steuerungsinstrument 3.2.3.4 Aspekte der Risikobewältigung aus
Sicht des ländlichen Kreditgebers 3.2.3.5 Störungen des ordentlichen
Kreditvertragsablaufs und die Problematik der Nachverhandlungsphase 3.2.4
Besondere Probleme der Vertragsdurchsetzung in der Penny Economy 3.3
Zwischenfazit: Ist die ländliche Kreditbeziehung zum Scheitern verurteilt? 4
Finanztechnologisches Steuerungs- und Gestaltungspotential ländlicher
Geldverleiherkreditverträge in Indien 4.1 Zu den Grundlagen des ländlichen
Geldverleihs in Indien 4.1.1 Informelle Regeln und Freiheit der
Vertragsgestaltung in der Penny Economy 4.1.2 Informelles Lean Banking 4.2
Funktionen von sozialer Nähe und Erreichbarkeit 4.2.1 Soziale und lokale Nähe
als Voraussetzung für das vertragskonstituierende Vertrauen und die
kostengünstige Informationsgenerierung 4.2.1.1 Lokale Erreichbarkeit und
temporäre Verfügbarkeit als Aspekte des Kreditzugangs 4.2.1.2 Der
Geldverleiher als „soziokultureller Insider“ 4.2.2 Die Beziehung zwischen den
Vertragsparteien als vertrauensbildendes und verhaltenssteuerndes
Gestaltungselement 4.2.2.1 Personalisierte enge Beziehungen zum Aufbau von
Vertrauen und Reputation sowie zur Schaffung von Sanktionspotential 4.2.2.2
Langfristige Beziehungen zur Verhaltenssteuerung und als Sicherheitenersatz
4.2.3 Verbundene Kreditbeziehungen 4.2.3.1 Interlinking – Lösungsansatz und
Problemfeld zugleich 4.2.3.2 Interlinked Credit Transactions als Kunstgriffe
der Risikobewältigung - die Kreditgeber-Perspektive 4.2.3.3 Interlinked Credit
Transactions als Versicherungsersatz – die Kreditnehmer-Perspektive 4.2.4
Kreditbeziehungen im Rahmen von traditionellen Patron-Klient- Beziehungen 4.3
Kreditkonditionierung zur Verhaltenssteuerung 4.3.1 Frei vereinbarte Zinssätze
4.3.1.1 Nominalverzinsung als nebensächliches Kriterium 4.3.1.2 Über die Höhe
der Geldverleiher-Zinssätze 4.3.1.2.1 Die Höhe des Zinssatzes - ein
moralisches oder ökonomisches Kriterium? 4.3.1.2.2 Wucherzins oder Marktzins?
– Die Kreditgeber-Transaktions- Kosten-Perspektive 4.3.1.2.3 Zinssatz oder
Kreditkosten?– Die Kreditnehmer-Transaktions- Kosten-Perspektive 4.3.2
Kreditvolumen und Auszahlungszeitpunkt 4.3.3 Laufzeitbegrenzung und
Bewährungserfordernis 4.3.4 Tilgungsmodalitäten 4.3.5 Steuerung der
Rückzahlung 4.3.5.1 Akzeptanz von Ersatzsicherheiten 4.3.5.2 Weitere
Mechanismen zur Steuerung des Kreditnehmerverhaltens 4.4
Rückzahlungsschwierigkeiten und Vertragsdurchsetzung 4.4.1 Unbürokratische
Prolongation zur Überwindung von Rückzahlungs- schwierigkeiten 4.4.2
Vertragsdurchsetzung ohne Zuhilfenahme rechtlicher Mittel: „Handfeste“
Bewältigung von Rückzahlungsschwierigkeiten 4.5 Von Gut und Böse: Über die
Negativanreize der Geldverleiher 4.5.1 Die Rahmenbedingungen bestimmen das
Anreiz¬gefüge des ländlichen Geldverleihers 4.5.2 Anreize zur Übervorteilung
4.5.2.1 Historische Erfahrungen 4.5.2.2 Intrinsische Handlungsmotivation
4.5.2.3 Unausgewogene Machtverhältnisse als Negativanreiz 4.5.2.4
Unvollkommene Infrastruktur als Negativanreiz 4.5.3 Grundsätzliche
Empfehlungen zur Steuerung des Verhaltens ländlicher Geldverleiher:
angemessene Anerkennung als Positivanreiz 4.6 Die Geldverleiherbeziehung als
Ersatz für soziale Sicherungssysteme 4.7 Fazit: Der ländliche Geldverleiher –
Kredithai oder verlässlicher Finanzmanager? 5 Zusammenfassung und Ausblick 5.1
Zusammenfassung: Die ländliche Geldverleiherbeziehung als Passepartout für die
ärmere, traditionell orientierte Bevölkerung 5.2 Ausblick: Ländlicher
informeller Geldverleih als „never ending story“ Literaturverzeichnis
dc.description.abstract
Ein gängiges Vorurteil beschreibt den ländlichen Geldverleiher Indiens als
Wucherer, der sich auf Kosten seiner Klientel bereichert. Doch
wirtschaftsanthropologische und neoinstitutionalistische Erklärungsansätze
werfen ein anderes Licht auf die Tätigkeit des ländlichen Geldverleihers. Im
heutigen Indien, das sich aufgrund der besonderen historischen Bedeutung der
Geldverleiher sowie der hohen Dichte von Bankfilialen im ländlichen Raum
besonders als Beispielregion eignet, entpuppt sich der ländliche Geldverleiher
als sozialer Insider, der im Vergleich zu ländlichen Banken einen erheblichen
Informationsvorteil hat, der nicht nur für beide Vertragsparteien zu
Kostenersparnis führt, sondern die Kreditvergabe an ländliche Arme oft erst
ermöglicht. In der Phase nach Kreditauszahlung führen die soziale und
kulturelle Nähe des ländlichen Geldverleihers, unkonventionelle Formen der
Besicherung und der Schuldeneintreibung zu hohen Rückzahlungsquoten. Inwiefern
der geforderte Kreditzinssatz als zu hoch oder gar wucherisch zu bewerten ist,
muss dabei im Einzelfall geprüft werden. Soziokulturelle Besonderheiten der
jeweiligen ländlichen Region und der Kreditnehmergruppen müssen dabei
berücksichtigt werden. Drei wesentliche Faktoren nehmen Einfluss darauf, ob
ein Geldverleiher ausbeuterisch tätig wird oder nicht: seine intrinsische
Handlungsmotivation, die Machtverhältnisse und die infrastrukturellen
Rahmenbedingungen. Gerade in Phasen der Transition können die
Machtverhältnisse in der sozialen Gruppe unausgewogen sein, informelle Normen
aufgrund der zunehmenden Bedeutung formeller Normen an Durchsetzungskraft
verlieren und sich Anreize für die Geldverleiher ergeben, ihre Klientel
auszubeuten. Um dies zu verhindern, sollte der Geldverleih nicht verboten,
sondern die Rahmenbedingungen derart gestaltet werden, dass Ausbeutungsanreize
minimal sind. Es zeigt sich, dass gerade im Kleinstkreditgeschäft an ärmere
Bevölkerungsgruppen die Finanztechnologie der ländlichen Geldverleiher sehr
vorteilhaft ist und die Flexibilität bezüglich der Rückzahlungsmodalitäten zu
geringen Ausfallquoten führt. Indische Geldverleiher sollten in diesem Segment
als Komplementäre zu den ländlichen formellen Banken angesehen werden. Ihre
typische Finanztechnologie kann auch für Mikrofinanzinstitutionen interessant
sein.
de
dc.description.abstract
A common prejudice describes the rural moneylender as a usurer and loan shark
exploiting his poor debtors. But a closer look on the basis of economic
anthropological and new institutional approaches exhibits a better image of
the rural moneylender. In India, which is because of the moneylenders’
historical importance and its high rural branch density an appropriate
example, the rural moneylender seems more of a social insider, whose
information advantage in comparison to formal banks enables crediting even the
non-bankable rural poor and saves costs for both parties. After credit
disbursement the rural moneylender’s social and cultural closeness to his
clientele, unconventional forms of securing the loans and tailored debt
collection methods guaranty high repayment rates. Whether interest rates are
too high or even usurious in this context has to be examined in every single
case. Socio-cultural characteristics of the region and of the target group in
consideration have to be taken into account thereby. There are three main
factors that influence, whether a moneylender exploits his clientele or not:
his intrinsic motivation, the power relations within the social group in
consideration and the infrastructural parameters. Especially in phases of
transition the power relations in the social group might be out of balance,
informal norms - because of the increasing importance of formal rules - might
loose their binding power, and therefore there might be incentives for
moneylenders to exploit their customers. Instead of the interdiction of the
moneylenders, to prevent exploitation the general framework should be designed
and maintained as to reduce exploitation incentives to a minimum. The
financial technology of rural moneylenders in India is especially advantageous
for microcredits to poorer people and their flexibility as to credit and
repayment patterns leads to excellent repayment rates. For India, rural
moneylenders should therefore be considered more as complements to the formal
rural financial sector. Their financial technology may also be replicable for
microfinance institutions.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
informeller Finanzsektor
dc.subject
ländliches Finanzwesen
dc.subject
Neoinstitutionalismus
dc.subject
Wirtschaftsanthropologie
dc.subject
Entwicklungsländer
dc.subject
Entwicklungszusammenarbeit
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::330 Wirtschaft
dc.title
Geldverleiher - Kredithai oder verlässlicher Finanzmanager?
dc.contributor.firstReferee
Prof. Manfred Nitsch
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Barbara Fritz
dc.date.accepted
2009-01-30
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000009050-0
dc.title.subtitle
Eine Analyse der informellen Finanztechnologie ländlicher Geldverleiher
Indiens unter Verwendung neoinstitutionalistischer und
wirtschaftsanthropologischer Erklärungsansätze
dc.title.translated
Moneylender - Loan shark or reliable financial manager?
en
dc.title.translatedsubtitle
An analysis of Indian rural moneylenders' informal financial technology with
special reference to new institutional and economic anthropological theory
en
refubium.affiliation
Wirtschaftswissenschaft
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000009050
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