Recent work in the social cognitive aging literature, encounters a domain of functioning that might reveal a positive trajectory into old age, namely emotional memory. Some authors argue that older adults prioritize positive over negative information in memory and more so than young adults do. In order to investigate age-related differences in an emotion-based processing prioritization (i.e. preference for positive information), I used the heterogeneity-homogeneity list paradigm. If processing prioritization contributes to the proposed positivity effect in older adults memory, a positivity effect is expected in an emotion-heterogeneous but not in an emotion-homogeneous list context. Based on a preparatory word rating study, in which 24 young and 24 older adults were asked to rate 200 adjectives on six dimensions (valence, arousal, control, imagery, self-relevance, age- relevance), 30 negative, 30 positive, and 30 neutral words were selected. Words were combined to form three emotion-homogeneous (lists of 30 negative, 30 positive, and 30 neutral words) and three emotion-heterogeneous lists (three mixed lists of 10 positive, 10 negative, and 10 neutral words). In a between-subjects design, 72 young (aged 18 to 31 years) and 72 older adults (aged 64 to 75 years) were presented emotion-heterogeneous or emotion- homogeneous word lists and were asked to do a free recall across five learning trials and two long-term retention intervals (1-hour, 1-week). Regarding the effects of valence, both age groups recalled more negative than positive and neutral words in an emotion-heterogeneous list condition. In an emotion- homogeneous list condition, however, both age groups showed no recall differences between positive and negative words. In both list conditions, there was no evidence for the proposed positivity effect in older adults memory (i.e., no Age x Valence interaction). Follow-up analyses showed that the obtained findings were robust. The effects of valence were not moderated by (a) interindividual differences in person characteristics, (b) differences in word characteristics, or (c) the subjective evaluation of the to-be- remembered words by the participants. The findings in the two long-term retention intervals supported the pattern of findings in the learning phase. Contrary to recent proposals in the lifespan literature, the present dissertation did not support the idea that age differently modulates memory for positive and negative material. However, across the two contexts, a differential pattern of recalling positive and negative words was found. This finding is consistent with the idea that negative information receives processing priority in some contexts.
Während Gedächtnisfunktionen kontinuierlich über das Erwachsenenalter abnehmen, scheinen emotionale Funktionen eher positive Entwicklungsverläufe zu zeigen, was auf eine Veränderung in der Allokation von Ressourcen (auf Emotionen und auf den emotionalen Gehalt von Informationen) hindeuten könnte. In diesem Zusammenhang wurde die Vermutung geäußert, dass ältere Personen im Vergleich zu jungen Personen positive Inhalte besser erinnern können als negative Inhalte. Um der Frage nachzugehen, ob potentielle Unterschiede zwischen jungen und alten Erwachsenen im Erinnern von positiven und negativen Wörtern durch eine selektive Präferenz (d.h. emotionsbasierte Verarbeitungspriorität) für positive Wörter erklärt werden können, benutze ich das Heterogenitäts-Homogenitäts-Paradigma mit emotional gefärbten Wörtern. Die Grundidee dieses Paradigmas ist es, dass eine Verarbeitungspriorität im Vergleich von emotional-heterogenen, durchmischten Listen und emotional- homogenen, undurchmischten Listen sichtbar wird. Die Erwartung war, dass Gedächtnisunterschiede zwischen positiven und negativen Wörtern im Allgemeinen und im Speziellen zwischen jungen und alten Erwachsenen durch Selektionsprozesse erklärt werden können. Basierend auf einer Wortbeurteilungsstudie, in der 24 junge (20-30 Jahre) und 24 ältere Erwachsene (65-75 Jahre) gebeten worden sind, 200 Adjektive auf 6 Dimensionen (Valenz, Aktivierung/Arousal, Kontrolle, Bildhaftigkeit, Selbstrelevanz, & Altersrelevanz) zu beurteilen, habe ich Wörter zu emotional-heterogenen Wortlisten, in denen 10 positive, 10 negative und 10 neutrale Adjektive durchmischt präsentiert werden, oder zu emotional-homogenen Wortlisten, in denen entweder nur 30 positive, 30 negative oder 30 neutrale Adjektive präsentiert wurden, zusammengestellt. 72 jungen (18-31 Jahre) und 72 älteren Erwachsenen (64-75 Jahre) wurden dann in einem Zwischensubjekt-Design entweder emotional-heterogene oder emotional-homogene Wortlisten präsentiert, die sie über fünf Lerndurchgänge und zwei Langzeit-Abrufintervalle (1-Stunde & 1-Woche) erinnern sollten. Die Stichprobe war geschichtet nach Geschlecht und Bildung. Im Gegensatz zu Vermutungen in der Lebensspannen-Psychologie, gab es keine Hinweise auf einen Positivitätseffekt im Gedächtnis älterer Personen. Dies war der Fall für beide Wortlisten-Bedingungen wie auch für die unterschiedlichen Lern- und Abrufintervalle. Die vorliegenden Befunde liefern keine Bestätigung für die Vermutung, dass ältere Personen sich besonders gut an positive Inhalte erinnern können. Die Befunde zeigten jedoch, dass negative Wörter in emotional-heterogenen Wortlisten besser erinnert wurden als positive Wörter, während dies in den homogenen Wortlisten nicht der Fall war. Diese Befunde sind im Einklang mit der Idee, dass generelle Selektionsprozesse operieren, die negativen Inhalten eine höhere Priorität in der Informationsverarbeitung gewähren.