dc.contributor.author
Rötzer, Susanne
dc.date.accessioned
2018-06-08T01:36:04Z
dc.date.available
2008-08-04T08:03:16.423Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/13589
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-17787
dc.description.abstract
Interferon- alpha führt bei Melanompatienten im Stadium AJCC II in der
adjuvanten Therapie zur Verbesserung des Gesamtüberlebens bzw. des
rezidivfreien Überlebens. Die Behandlung wird jedoch durch verschiedene
unerwünschte somatische und vor allem neuropsychiatrische Nebenwirkungen
erschwert. Im Rahmen dieser Untersuchung warf sich von Seiten des Psychiaters
die Frage auf, ob eine adjuvante Interferon- alpha 2a- Therapie bei
Melanompatienten durch psychiatrische Nebenwirkungen die Lebensqualität der
Patienten beeinflusst. Zusätzlich stellte sich die Frage, ob im Vergleich der
Ergebnisse ein Unterschied zwischen den Geschlechtern vorlag, da es hierzu in
der Literatur bisher keine Angaben gab. In dieser von der ADO
(Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie) geleiteten Multicenterstudie
zur Erfassung der Lebensqualität bei Melanompatienten unter Interferon- alpha-
2a- Therapie konnte ein Patientenkollektiv von 850 Melanompatienten im Stadium
I/II erreicht werden. Vor und in mehreren Abständen (3, 6, 12 Monate) nach
Beginn der Interferon-Therapie wurde die Lebensqualität der Patienten durch
die Selbstbeantwortungs- Fragebögen „QLQ- C30“ und „Alltagsleben“ erfasst und
ausgewertet. Zusätzlich wurde vor Beginn der Therapie bei allen
Studienteilnehmern der Karnofsky- Index als Fremdbeurteilungs- Messinstrument
der Lebensqualität onkologischer Patienten ermittelt. So konnten sowohl die
Lebensqualität als auch Alltagsbeeinträchtigungen vor Beginn und zu den
jeweiligen Zeitpunkten während der Behandlung verglichen und mögliche
Einflüsse durch Interferon- alpha im Verlauf der Therapie festgehalten werden.
In die Auswertung gingen 282 Patienten ein, die im Verlauf des ersten
Therapiejahres alle Fragebögen ausgefüllt hatten. Bei der Auswertung wurde
besonders Wert auf die Unterschiede der Ergebnisse zwischen den männlichen und
weiblichen Studienteilnehmer/Innen gelegt; ein derartiger Vergleich der
Lebensqualität von Melanompatient/Innen unter adjuvanter Interferon- alpha-
Therapie ist bisher in der Literatur nicht beschrieben worden. Die Ergebnisse
des Fragebogens QLQ- C30 der EORTC konnten mit Referenzwerten für die
Gesamtpopulation sowie für die weiblichen Studienteilnehmerinnen verglichen
werden. Ebenso lagen Referenzwerte (Studenten und Nierenzell- Karzinom-
Patienten) für die Ergebnisse des Alltagslebenfragebogens vor. Zusammenfassend
ist zu sagen, dass die Ergebnisse des QLQ- C30 Fragebogens in vielen Subskala-
Bereichen einen „Trend“ zur Verschlechterung der Lebensqualität bzw. Symptome
nach 3 Monaten Interferon- alpha- Therapie aufzeigten. Dieser Trend stellte
sich im Laufe der Therapie als weitgehend rückläufig dar. Eine Ausnahme
stellten die Bereiche der kognitiven Funktion und Dyspnoe dar: Hier
verschlechterten sich die Werte im beobachteten Therapiezeitraum durchgehend.
Im Vergleich der Geschlechter zeigte sich bei der Auswertung des QLQ- C30 eine
stärkere Verschlechterung der körperlichen Symptome der Frauen. Verglichen mit
der Referenzpopulation für die Gesamtstichprobe und für die weiblichen
Studienteilnehmerinnen fiel hier auf, dass die untersuchte Population eine
überraschend gute (sogar bessere) Lebensqualität angab. Die durch den
Alltagsleben- Fragebogen erfasste Lebensqualität der untersuchten Population
veränderte sich hingegen insgesamt und im Vergleich zwischen den männlichen
und weiblichen Studienteilnehmer/Innen nur wenig. Die Frauen waren aber auch
hier in den signifikanten Subskalen (Körper, Psyche, Sozialleben und
medizinische Versorgung) stärker beeinträchtigt als die Männer. Es zeichnete
sich ebenfalls eine Tendenz zur Symptomverschlechterung nach 3 Monaten
Therapie ab, die sich im Therapieverlauf als rückläufig darstellte. Im
Vergleich zu den Referenzpopulationen gaben die Melanompatienten
(Gesamtstichprobe) auch hier sogar höhere Werte, also eine bessere
Lebensqualität als die Probanden der Referenzpopulationen an. Diese
Erscheinung wurde ausführlich diskutiert und mit bisherigen
Untersuchungsergebnissen in der aktuellen Literatur verglichen. Die Ergebnisse
machen deutlich, dass eine optimale Behandlung von Melanompatienten unter
adjuvanter Interferon- alpha- Therapie aufgrund von möglichen Nebenwirkungen
und den geschilderten Einflüssen auf die Lebensqualität aus einer engen
Zusammenarbeit zwischen Dermatologen, Psychiatern und Neurologen besteht. Die
Erstellung eines psychopathologischen Befundes durch einen Psychiater mit
entsprechender Einleitung einer psychotherapeutischen oder pharmakologischen
Therapie sowie die Kenntnis der stärkeren Symptombelastung von Patientinnen
könnten so künftig vor und während der Therapie mit IFN- α die
Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Nebenwirkungen vermindern.
de
dc.description.abstract
Interferon alpha (IFN-α) is a cytokine that is used as adjuvant treatment in
patients with malignant melanoma (MM) and can improve relapse-free and overall
survival. However, during treatment with IFN-α neuropsychiatric side effects
may occur and complicate the therapy or lead to discontinuation, respectively.
The purpose of the present study was to evaluate the incidence, spectrum and
extent the impact on quality of life (QoL) in melanoma patients before and
during low-dose IFN-α therapy. We further investigated whether the patient´s
mood before IFN therapy could be used to predict the influence of IFN-α on
QoL. Patients/Methods: 850 patients with cutaneous MM of ≥1.5mm tumor
thickness were randomized in this prospective multi-center trial (DeCOG trial)
to receive IFN-α. At baseline and at 3, 6 and 12 months of IFN-α treatment QoL
(measured by EORTC QLQ-C30 and AL questionnaires) was evaluated through 282
patients completed every submitted questionnaire. Results: An aggravation of
symptoms and negative impact on QoL could be found in most of the subscales
after 3 months of treatment with IFN- α. This effect decreased during the
treatment (beside in subscales cognitive functioning and dyspnoea). In
comparison of the gender, female melanoma patients suffered more from
psychiatric side effects than male patients. Compared with reference values of
the EORTC for women, however, the quality of life in female melanoma patients
was better though. This appearance, especially the positive and negative
coping mechanisms of melanoma patients, were discussed in detail. Conclusion:
Most of the melanoma patients showed abnormal low QoL scores indicating
negative and positive coping mechanisms, but scores increased significantly
during treatment. An optimal treatment of melanoma patients during IFN- α
therapy needs closely working between dermatologists, psychiatrists as well as
neurologists. The evaluation of psychopathologic findings before initiation of
IFN-α therapy could prevent psychiatric side effects such as fatigue or
cognitive dysfunction. Also the knowing of the female gender seen as a risk
factor could prevent some psychiatric side effects by informing and carying
especially for female melanoma patients.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Lebensqualität bei Melanom- Patienten unter adjuvanter Interferon- alpha 2a-
Therapie
dc.contributor.firstReferee
PD Dr. med. M. Schäfer
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. E. Stockfleth
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. M. de Zwaan
dc.date.accepted
2008-07-21
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000004666-2
dc.title.translated
Quality of Life in melanoma patients during adjuvant interferon alpha 2a
therapy
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000004666
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000004155
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access