Hintergrund: Die BK-Virusreaktivierung spielt bei der Entwicklung der BK-Virus assoziierten Nephropathie (BKVAN) bei nierentransplantierten Patienten eine kausale Rolle. Infolge der derzeit fehlenden Option einer effektiven antiviralen Therapie steht die frühe Diagnosestellung der BKVReaktivierung an erster Stelle bei der Prävention einer BVKAN. Aufgrund seiner Persisitenz in den uroepithelialen Zellen erfolgt die Ausscheidung vom BK-Virus im Falle einer Reaktivierung zunächst im Urin bevor das Virus die Endothelzellbarriere der Kapillaren durchbricht, in die Blutbahn übergeht und dort detektiert werden kann. Im Rahmen der vorliegenden Studie wurde der prädiktive Wert der BK-Virurie hinsichtlich der Entwicklung einer BK-Virämie sowie einem möglichen zeitlichen Vorteil zur frühen Vorhersage einer BKVAN analysiert. Methode: Zusammenfassend wurden 4128 Urin- und Serumproben von nierentransplantierten Patienten mit Hilfe der real-time PCR auf BK-Viruslast analysiert. Es erfolgte die Untersuchung von insgesamt 433 Patienten anhand einer Querschnittsuntersuchung, von denen 233 Patienten für eine prospektive Longitudinalstudie herausselektiert wurden. In der Längsschnittuntersuchung wurden im Durchschnitt 7 Messungen pro Patient im ersten Jahr post transplantationem durchgeführt. Ergebnisse: Insgesamt konnte bei 7% der Patienten eine BK-Virämie und bei 19% eine BK-Virurie detektiert werden. Persistierende Virurie wies eine Sensitivität von 100% und Spezifität von 94% für eine BK-Virämie auf. Im Gegensatz zu Patienten mit transienter Virurie, wiesen Patienten mit persistierender Virurie eine signifikant höhere Viruslast im Urin auf (p < 0,01). Interessanterweise ging die BK-Virurie stets einer BK- Virämie voraus: Ein Maximum der BKViruslast und der Anzahl viruspositiver Patienten zeigte sich im 3. Monat post transplantationem für die BK-Virurie und im 5. Monat für die BK-Virämie. Eine BKVAN wurde bei 21,4 % der Patienten mit persistierender BK-Virurie diagnostiziert und im Median 5 Wochen nach detektierter BKVirämie und 11 Wochen nach BK-Virurie nachgewiesen. Zusammenfassung: Der Nachweis der persistierenden BK-Virurie ist ein zuverlässiger Marker für die frühe Identifizierung von Hochrisikopatienten bezüglich der Entwicklung einer BKVAN und kann für eine frühzeitige therapeutische Intervention von großem Nutzen sein.
Background: BK virus reactivation plays the causative role in the development of BKV associated nephropathy (BKVAN). Because of the lack of effective therapy, early diagnosis of BKV reactivation is paramount for the prevention of BKVAN. Resting in uroepithelial cells, BKV is excreted first in urine before it can be detected in plasma. The present study analyzed predictive value of BK viruria for the development of BK viremia and its possible advantage for the early BKVAN prediction. Methods: Total of 4128 urine and serum samples obtained from renal transplant patients were analyzed for BKV positivity by real-time polymerase chain reaction. Altogether 433 patients were examined in a cross-sectional manner and 233 of these patients were selected for a prospective, longitudinal study. In this study, an average of 7 measurements per patient were recorded during the first year of post- transplantation. Results: A total of 7% and 19% patients were positive for BKV in serum and urine, respectively. Sustained BK viruria showed sensitivity of 100% and specificity of 94% for BK viremia, and was associated with significantly higher level of BK load than the patients with transient viruria (p <0.01). Interestingly, BK viremia was preceded by BK viruria: the peak of viral load and number of positive patients appeared during the third and fifth posttransplant month for urine and serum, respectively. BKVAN diagnosed in 21.4% of patient with persistent BK viruria, appeared 5 and 11 weeks after BKV reactivation in serum and urine respectively was detected. Conclusion: Sustained BK viruria is a reliable marker allowing an early identification of patients at high risk of BKVAN development and therefore assure precocious therapeutic interventions.