Ertrinken ist ein beständiges globales Problem, das Schätzungen zufolge jährlich etwa einer halben Million Menschen das Leben kostet, vorwiegend in Entwicklungs- und Schwellenländern. Die Anzahl Beinahe-Ertrunkener übersteigt die Zahl der Ertrinkungsopfer um ein Vielfaches. In vorliegender Arbeit wird mittels szientometrischer Analysen das bisherige wissenschaftliche Forschungsaufkommen zum Thema Ertrinken, d.h. die in den Datenbanken ISI-Web und PubMed verzeichnete Literatur quantitativ und qualitativ untersucht. Für den Zeitraum von 1900 bis einschließlich 2006 beträgt die Anzahl der zum Suchbegriff „drowning“ veröffentlichten bzw. in ISI-Web indexierten Arbeiten 2381, wobei die Publikationsleistung in den vergangen Jahren beinahe stetig zugenommen hat. Rund 93 Prozent dieser Publikationen erscheinen in englischer Sprache; etwa 71 Prozent sind Originalarbeiten. Das mit Abstand höchste Forschungssaufkommen zeigt die USA mit 800 themenbezogenen Veröffentlichungen. Die meisten Ertrinkungstoten im Jahre 2002 werden von der WHO in China (113.000) und Indien (69.000) gezählt; die höchsten Ertrinkungsraten hingegen entfallen vorwiegend auf Staaten des afrikanischen Kontinents. Laut den Zitationsanalysen entfallen die meisten Zitierungen (36) auf die Publikationen des Jahres 1921. Bei Betrachtung der Zitationen nach Zitationsjahr weist das Jahr 2006 mit einem Wert von 1770 die meisten Zitierungen auf. Die Trendanalyse veranschaulicht eine Zunahme an Zitationen für die vergangen Jahre. Englisch ist nicht nur die dominante Publikationssprache, sondern auch die am häufigsten zitierte Sprache mit durchschnittlich 8,84 Zitierungen pro Arbeit. Auch die zum Thema Ertrinken meistpublizierenden Zeitschriften sind ausnahmslos auf Englisch. Unter ihnen befindet sich mit dem JAMA (Journal of the American Medical Association) ein sehr renommiertes medizinisches Journal mit einem Impactfaktor von 23,175 für das Jahr 2006. Die Untersuchung nach Themenschwerpunkten ergibt, dass mit einem Anteil von 16,67 Prozent die meisten Arbeiten der Kategorie Medicine, General & Internal zugeordnet werden. Die Analyse nach Subheadings in der Datenbank PubMed zeigt auf, dass in den zehn publikationsstärksten Ländern vorwiegend zur Epidemiologie, Ätiologie und Diagnose von Ertrinkungsereignissen geforscht wird. Bei der Autorenanalyse tut sich Modell, JH mit 34 Publikationen als produktivster Autor deutlich hervor. Interesse und Resonanz seitens der Forschungsgemeinschaft am Thema Ertrinken sind in den vergangen drei Jahrzehnten stetig gestiegen. Es ist anzunehmen, dass aufgrund der Aktualität der Ertrinkungsunfälle (z.B. durch Naturkatastrophen) und im Zuge des Klimawandels die wissenschaftliche Hinwendung zum Thema Ertrinken noch größere Dimensionen erlangt.
Drowning is a constant global problem which claims about half a million victims worldwide each year, mainly in developing countries. The number of near-drowning victims is considerably higher. The previous and current literature of the subject “drowning” will be analysed quantitatively and qualitatively by using scientometric tools. There were 2381 articles listed in the ISI-Web, using the search term “drowning” and including the years 1900 until 2006. The publication effort has increased constantly in the past few years. Almost 93 per cent of these articles were published in English, approximately 71 per cent are original papers. With 800 articles about drowning, the United States are the most publishing nation by far. According to the WHO data of the year 2002, the highest numbers of drowning victims are recorded in China (113000) and India (69000). However, the highest drowning rates are allotted to African states. According to the citation analysis, most citations (36) are allotted to the publications of the year 1921. Regarding the citations of citation years, most citations (1770) are recorded for the year 2006. The trend analysis demonstrates an increase of citations for the past years. English is not only the dominant publication language but also the most cited language with an average of 8.84 citations per article. Without exception, also all journals publishing to the topic drowning are in English. Among them is the JAMA (Journal of the American Medical Association), a very famous medical journal with an impact factor of 23.175 for the year 2006. The analysis of the subject area shows that most papers (16.67 per cent) are related to the category Medicine, General & Internal. The subheading analysis on the PubMed database demonstrates that among the ten most publishing nations, the main subheadings are epidemiology, etiology and diagnosis of drowning incidents. According to the author analysis, the most productive author is Modell, JH with 34 articles about the subject drowning. Interest and feedback on the part of the research community on the topic drowning have been rising continuously in the past three decades. It can be assumed that, according to the actuality of drowning incidents, e.g. because of natural catastrophes, and the climate change, the scientific turning to the subject drowning will achieve even greater dimensions.