Die vorliegende Arbeit hatte das Ziel, die Häufigkeit und Charakteristika der gastroösophagealen Refluxerkrankung (GÖR-Erkrankung) bei Überlebenden der congenitalen diaphragmalen Hernie (CDH) zu untersuchen. In die Studie aufgenommen wurden 55 Kinder mit CDH, geboren zwischen 1990 und 2004, deren stationäre Betreuung an der Charité Berlin erfolgte. Nach Auswertung der Krankenblätter und Befragung der Kinder mit CDH erfolgte eine Standard- Ultraschalluntersuchung des ösophagogastralen Überganges und des Zwerchfells. 85 Kinder in einer Kinderarztpraxis bildeten die Vergleichsgruppe (VG). Auswertung der Krankenblätter: Von den 55 überlebenden Kindern litten 13 Kinder im Laufe ihrer Entwicklung unter einer GÖR-Erkrankung. Der überwiegende Teil der von einer GÖR-Erkrankung betroffenen Kinder erkrankte erstmals vor dem vollendeten ersten Lebensjahr. In 8 von 13 Fällen konnte die GÖR- Erkrankung mit einer konservativen Therapie erfolgreich behandelt werden. Bei 5 Kindern musste eine operative Therapie durchgeführt werden. In der vorliegenden Arbeit wurden keine Risikofaktoren für die Entstehung einer GÖR- Erkrankung gefunden. Es bestand ein Zusammenhang zwischen der postoperativen Diagnose einer GÖR-Erkrankung und einer GÖR-Erkrankung nach dem ersten Lebensjahr (p < 0,001). Nach dem vollendeten ersten Lebensjahr waren 7 von 55 Kindern von einer GÖR-Erkrankung betroffen. Befragung: Von den 55 Kindern mit CDH nahmen 32 Kinder an der Befragung teil (Altersmedian: 4 Jahre). Acht von 32 Kindern gaben an, im Laufe ihrer Entwicklung unter einer GÖR-Erkrankung gelitten zu haben. Die Frage nach einer aktuell durchgeführter GÖR-Therapie wurde von einem der 32 Kinder positiv beantwortet. Sonographischen Untersuchung: Neben der Beragung nahmen 22 Kinder an der sonographischen Untersuchung teil. Bei jedem dritten Kind (8 / 22) war sonographisch ein GÖR nachweisbar. In 4 von 18 Fällen wurde sonographisch ein abgeflachter His- Winkel festgestellt. Eine Einschränkung der Zwerchfellbeweglichkeit, unterschiedlichen Ausmaßes, bestand bei 15 von 21 Kindern. Der Vergleich der Befragungsergebnisse zwischen der Gruppe der Kinder mit CDH und jenen der Kinderarztpraxis zeigte die folgenden Ergebnisse: Symptome einer GÖR- Erkrankung wurden in beiden Gruppen in ähnlicher Häufigkeit empfunden. Die Fragen nach typischen Komplikationen einer GÖR-Erkrankung wurden von den Eltern der Kinder mit CDH signifikant häufiger mit Ja beantwortet als von den Eltern der Kinder der VG. In der Gruppe der Kinder mit CDH wurde in der Vergangenheit häufiger eine GÖR-Erkrankung diagnostiziert als in der VG (8 / 32 bzw. 4 / 85, p = 0,003). Die aktuell durchgeführte Therapierate der GÖR- Erkrankung wurde in beiden Gruppen in geringer Häufigkeit angegeben (1 / 32 bzw. 0 / 85). Die vorliegende Arbeit zeigt, dass Anzeichen einer GÖR- Erkrankung bei der Nachsorge von Kindern mit CDH besondere Aufmerksamkeit verdienen.
In the present paper survivors of a congenital diaphragmatic hernia (CDH) were examined with regards to the characteristics and frequency of an occurring gastroesophageal reflux disease (GERD). The 55 reviewed children with CDH were born between 1990 and 2004 and were medically cared for at the Charité Berlin. After the analysis of the medical records and an inquiry of the children, an ultrasonic examination of the esophagogastric junction and the diaphragm was performed. At a pediatrician, an inquiry of 85 children provided the data for the comparison group (CG). Analysis of the medical records: 13 out of 55 children have had a GERD in their personal development. The better part of the children with a GERD fell ill before their first birthday. Eight out of 13 children could be treated with nonoperative methods. Five children had to be treated surgically. In the present study no risk factor was to be found for the development of a GERD. There was a connection between the postoperative diagnose of a GERD and a GERD after the first birthday (p<0.001). After the first year of living seven out of 55 children had been affected by a GERD. Inquiry: 32 children with CDH participated at the inquiry (average age four years). Eight out of these 32 children have had a GERD in their personnel development. The question whether there is an ongoing therapy was affirmed by one child. Ultrasound examination: 22 out of the 32 children, having participated in the inquiry, were examined by ultrasound. On every third child a gastroesophageal reflux (GER) could be verified. Four cases showed a flattened His-angle. A reduction of the flexibility of the diaphragm, with different extent, was to be found at 15 out of 22 children. The comparison to the CG showed the following results: The typical symptoms for a GERD were stated equally in both groups. The questions whether there had been symptoms relating to characteristic complications of a GERD was affirmed more often by the parents of the children with CDH. Eight out of 32 children with CDH have had a GERD, which is significantly more often than the children of the CG (4/85) (p=0,003). Both groups had a similar low therapy frequency (1/32 and 0/85). The present work shows, that indications of a GERD should deserve close attention by the aftercare of children with CDH.