Die Variabilität des systolischen Blutdrucks ist ein unabhängiger kardiovaskulärer Risikofaktor. Regelmäßiger Ausdauersport wird von den europäischen und deutschen Leitlinien aufgrund seiner blutdrucksenkenden Wirkung sowie weiterer positiver Auswirkungen auf das kardiovaskuläre Risikoprofil als Basis-Therapieform der arteriellen Hypertonie empfohlen. Das Ziel dieser Studie war die Untersuchung der Auswirkung eines 8-12 Wochen dauernden aeroben Ausdauertrainings auf die Blutdruckvariabilität. 72 Patienten wurden in einer prospektiven, randomisierten Studie im Parallelgruppendesign untersucht. Die Trainingsgruppe absolvierte ein drei Mal wöchentlich stattfindendes Gehtraining auf dem Laufband (30-45 Minuten), dessen Intensität laktatgesteuert wurde (Zielwert 2,0 ± 0,5 mmol/l). Es erfolgte bei allen Patienten eine ambulante 24-Stunden-Blutdruckmessung sowie eine Messung der körperlichen Leistungsfähigkeit zu Beginn und am Ende des Untersuchungszeitraumes. Letztere erfolgte durch eine Spiroergometrie. Untersucht wurden die Auswirkungen sportlicher Aktivität auf die systolische und diastolische Blutdruckvariabilität am Tag, in der Nacht sowie über 24 Stunden, die Blutdruckabsenkung vom Tag zur Nacht („Dipping“) sowie die Blutdruckvariabilität unter Belastung. Die Variabilität wurde ausgedrückt als Standardabweichung sowie als Variationskoeffizient. Die Auswertung der Daten erfolgte sowohl als Per-Protocol-Analyse als auch als Intention-to-Treat- Analyse. In der Trainingsgruppe zeigte sich in beiden Analysen eine signifikante Reduktion des systolischen und diastolischen Blutdrucks am Tag, über 24 Stunden und unter Belastung sowie eine signifikante Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit mit verbesserter maximaler Sauerstoffaufnahme sowie Rechtsverschiebung von Laktat- und Herzfrequenzkurven. Die Variabilität des systolischen Blutdrucks wurde dagegen am Tag, in der Nacht sowie über 24 Stunden nicht signifikant reduziert. Die zirkadiane Blutdruckvariation („Dipping“) sowie die Variabilität unter Belastung unterschieden sich in den Gruppen ebenfalls nicht signifikant. Die Studie zeigt, dass regelmäßiges aerobes Ausdauertraining den systolischen und diastolischen Blutdruck signifikant senkt und die körperliche Leistungsfähigkeit signifikant steigert. Damit ist – ganz abgesehen von den weiteren positiven Einflüssen auf das kardiovaskuläre Risikoprofil – Ausdauersport als vielseitiger Therapieansatz in der antihypertensiven Behandlung zu empfehlen. Eine Beeinflussung des unabhängigen kardiovaskulären Risikofaktors der Blutdruckvariabilität lässt sich jedoch nicht erkennen.
Systolic blood pressure variability constitutes an independent marker of cardiovascular risk. Regular aerobic exercise is recommended as a basic lifestyle modification by current hypertension guidelines due to its blood pressure lowering effect as well as further positive impact on cardiovascular risk factors. The aim of this study was to analyze the impact of an 8-12 weeks aerobic exercise on ambulatory blood pressure variability. 72 hypertensive subjects were randomly assigned to participate or to not participate in an 8-12 weeks treadmill exercise program, performed 3 times a week (30-45 minutes, target lactate 2.0 ± 0.5 mmol/l). Before and after the exercise program blood pressure was assessed by 24-h-ambulatory blood pressure monitoring and physical performance was measured by spiroergometry. This study analyzed the impact of aerobic exercise on daytime, nighttime and 24-hours systolic and diastolic blood pressure variability as well as the impact on blood pressure dipping from day to night and blood pressure variability on exertion. The blood pressure variability was expressed by standard deviation and coefficient of variation. The analysis includes per protocol analysis and intention to treat analysis. The exercise program significantly decreased daytime and 24-hours systolic and diastolic blood pressure. Moreover, it reduced blood pressure on exertion and increased physical performance. However, exercise had no impact on daytime, nighttime and 24-hours systolic blood pressure variability. The decrease of blood pressure from daytime to nighttime (dipping) was not affected by exercise either. Finally, no change of the variability of blood pressure on exertion was found. Regular aerobic exercise significantly reduces systolic and diastolic blood pressure and increases physical performance. Hence it is – besides further positive impact on cardiovascular risk – a helpful adjunct in hypertension treatment, but has no effect on the independent risk factor of blood pressure variability.