Fragestellung: Nehmen geriatrisch-gynäkologische Operationen weiter zu? Besteht eine klinische Anwendbarkeit der 80-jährigen Altersgrenze in der geriatrischen Gynäkologie? Sind Erfolge bei der Senkung der Krankenhaussterblichkeit zu verzeichnen? Material und Methoden: In den Jahren 1990-1994 waren in 12 Frauenkliniken der Westberliner Stadtbezirke 1555 Frauen am Tage der gynäkologischen Operation mindestens 80 Jahre alt. Statistisch konnten 1473 Krankenblätter analysiert werden. Die Dissertation umfaßt hierbei eine Aufarbeitung des operativen Spektrums in dem erhobenen Material unter Nichtberücksichtigung der Mammaoperationen einschließlich intra- und postoperativer Komplikationen und der Mortalität. Wichtigste Ergebnisse: Bei 481 malignen Tumoren waren das Korpuskarzinom mit 214, das Ovarialkarzinom mit 95 und das Vulvakarzinom mit 78 Fällen vertreten. 169mal wurden Frauen mit einem benignen Ovarialtumor operiert. Bei der Lageveränderung des Genitale wurden 276 Eingriffe durchgeführt. 396 Fälle von Blutung im Senium mit nachträglicher gutartiger Histologie stellten die häufigste Indikation zu einem diagnostischem Eingriff dar. 29 Frauen sind während des postoperativen stationären Aufenthaltes gestorben. Das entspricht einer Krankenhaussterblichkeit von 2,0%. Schlußfolgerung: Im Vergleich zu früheren Analysen konnten wir eine weitere Zunahme der operativen Eingriffe registrieren. Die Krankenhaussterblichkeit ist gesunken und betrug lediglich 2,0%. Die Analyse unseres Krankengutes belegt die Richtigkeit der Auffassung, daß hohes Lebensalter von 80 Jahren keine Indikationsgrenze für notwendige operative Interventionen sein kann.
Objective: We studied surgical morbidity and mortality in women over 80 years undergoing a gynecological operation and the frequency of gynecologic surgery in this age group. Methods: We reviewed the records of 1473 of 1555 patients undergoing a gynecologic operation at 12 hospitals in the Western Districts of Berlin between 1990 and 1994. This work excluded breast operations, however it is a mirror of operative procedures undertaken in this study group also considering postoperative complications. Most important results: A total of 481 women were operated on for malignancy ( 214 endometrial cancer, 95 ovarian cancer, 78 vulvar cancer), 169 patients for benign ovarian tumors and 276 for pelvic organ prolapse. The most frequent operation was curettage for post menopausal bleeding. A total of 29 women died during the postoperative period (hospital mortality, 2,0%). Conclusion: The frequency of gynecologic surgery in patients over 80 years is increasing but the surgical mortality rate is decreasing. The result suggests that age alone should not be a contradiction against gynecologic surgery of the elderly.