In dieser Arbeit wurde davon ausgegangen, dass die postmoderne Frage nach dem Subjekt in der amerikanischen Gegenwartsliteratur an das Ende einer Entwicklungslinie gestellt werden kann, die mit der Thematisierung des Selbst im Neuengland-Transzendentalismus beginnt. In welche Richtung sich das Selbst zur Zeit des Transzendentalismus tatsächlich entwickelt, wurde durch eine Analyse des postmodernen Subjekts in den Romanen von Paul Auster geklärt. Konstitutiv war dabei, dass die Eigenschaften des postmodernen Subjekts konkreter herausgearbeitet werden können, wenn man sie mit denen des postmodernen Raumes in einem gemeinsamen Kontext betrachtet. Dieser gemeinsame Kontext wurde eng am empirischen Material der Romane Austers interpretiert, damit Raum und Subjekt keine abstrakten Begriffe bleiben. Die zentrale Hypothese lautete, dass sich Raum und Subjekt mit Deleuze und Guattari im rhizomatischen Netzwerk einer postmodernen Odyssee der Protagonisten manifestieren. Mit Hilfe von Lefebvres drei Raumdimensionen (»Spatial Practices«, »Representations of Space«, »Spaces of Representation«) wurde diese Odyssee wie folgt überblickt, ohne die postmoderne Juxtaposition von Chaos und Ordnung durch die Verwendung moderner Ordnungsschemata zu missachten: Bereits bei den physischen Bewegungen der Protagonisten im materiellen Alltag, den »Spatial Practices« bei Lefebvre, drohte ihre lineare Entwicklung in eine Subjektivität umzukippen, die insbesondere mit Foucault als oberflächlicher Raum verstanden wurde. Dies vollendete sich bei den eher destruktiven immanenten Abirrungen der Protagonisten in den »Spaces of Representation«, die bei Lefebvre allerdings einen produktiven Gegenraum darstellen, in dem Alternativen für den Alltagsraum entwickelt werden. Die perzeptiven Veränderungen bei den Protagonisten in den »Representations of Space« fungierten als Übergang. So gesehen konnte die rhizomatische postmoderne Odyssee (Deleuze und Guattari) mit dem Abbruch der linearen Entwicklung und der Entstehung einer räumlichen, oberflächlichen Subjektivität als eine Faltung des Außen zum Innen definiert werden (Foucault), die den drei Raumdimensionen entspricht (Lefebvre).
In this thesis it was assumed that the postmodern question for the subject in contemporary American literature can be placed in the end of a line of development which has its origins in the way the New England Transcendentalists understood the self. In what direction the transcendental self has really developped was explained by an interpretation of the postmodern subject in the novels of Paul Auster. The characteristics of the postmodern subject became visible in a common context with postmodern space. This context was interpreted closed to Auster`s novels so that space and subject did not remain abstract terms. Space and subject got manifested in the rhizomatic network of a postmodern odyssey according to Deleuze and Guattari. This odyssey was surveyed by the use of Lefebvre`s three spatial dimensions (»Spatial Practices«, »Representations of Space«, »Spaces of Representation«) without disregarding the postmodern juxtaposition of chaos and order by applying modernistic terms of order. Already in the physical movements of the protagonists in everyday life, Lefebvre uses the term »Spatial Practices«, the linear development of their subjectivity toppled over into a subjectivity which was understood as a surface in the sense of Foucault. This was completed in the more or less destructive immanent aberrations of the protagonists in the »Spaces of Representation« which produce various alternatives in the theory of Lefebvre. In the »Representations of Space« the protagonists changed their perception which indicated the shift into the »Spaces of Representation«. Altogether the rhizomatic postmodern odyssey (Deleuze and Guattari) with the end of the linear development and the rise of a subjectivity as a surface was defined as a folding from outside to inside (Foucault) corresponding to the three spatial dimensions (Lefebvre).