dc.contributor.author
Askar, Mona (geb. Poorbiazar)
dc.date.accessioned
2018-06-08T01:18:19Z
dc.date.available
2010-10-27T10:55:32.199Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/13203
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-17401
dc.description.abstract
Aufgrund ihres breiten Wirkspektrums, welches auch einige Keime mit
Resistenzentwicklung gegenüber Standardantibiotika einschließt, ihrer guten
Gewebegängigkeit und ihrer noch relativ guten Resistenzlage, stellen Chinolone
eine wichtige und häufig indizierte Substanzklasse antibakteriell wirksamer
Therapeutika dar. Sie werden insbesondere bei Infektionen der Harn- und
Atemwege sowie zur Behandlung von anderen systemischen Infektionen und Sepsis
eingesetzt. Ciprofloxacin ist ein wichtiger und häufig eingesetzter Vertreter
der Chinolone. Als seltene unerwünschte Arzneimittelwirkung können Chinolone
zu Tendopathien in Form von unspezifischen Tendinitiden bis zur kompletten
Sehnenruptur führen. Obwohl in den vergangenen Jahren viele Erkenntnisse
hinzugewonnen werden konnten, ist der Pathomechanismus der Chinolon-
induzierten Tendopathie nicht vollkommen geklärt. Insbesondere die Rolle
einiger durch klinische Beobachtungen identifizierter Risikofaktoren ist noch
unklar. Neben einem erhöhtem Lebensalter, einer gleichzeitigen oder
vorangegangenen Glukokortikoidtherapie ist bei Vorliegen einer chronischen
Niereninsuffizienz ein erhöhtes Risiko für eine Chinolon- induzierte
Tendopathie beobachtet worden. Bei steigender Zahl chronisch
niereninsuffizienter Patienten gewinnt die Untersuchung und Klärung dieses
Risikofaktors an Bedeutung. Ziel der vorliegenden Arbeit war die Etablierung
eines in vitro Sehnenzellkulturmodells zur Simulation des Risikofaktors
chronische Niereninsuffizienz. Mit Hilfe dieses Modells sollte die
Voraussetzung für weitere Versuche und neue Erkenntnisse zum Mechanismus des
tenotoxischen Potentials der Chinolone und dem Einfluss des Risikofaktors
chronische Niereninsuffizienz geschaffen werden. Zur Simulation der
chronischen Niereninsuffizienz wurde biochemisch aufbereitetes und
fraktioniertes Hämofiltrat verwendet, welches bei der Hämofiltration chronisch
niereninsuffizienter Patienten anfällt. Hämofiltrat stellt ein
Blutplasmaäquivalent dar, welches als geeignetes Ausgangssubstrat zur
Isolierung und Identifizierung von humanen Peptiden und anderen Stoffen
verwendet werden kann. Die Verwendung von Hämofiltratfraktionen zur
Untersuchung tenotoxischer Effekte stellt einen innovativen Ansatz dar. Mit
Hilfe des Zellmodells sollten im Rahmen dieser Arbeit in vitro die Effekte von
Ciprofloxacin und verschiedenen Ultrafiltrat-Substraten allein und in
Kombination an Primärkulturen humaner Tenozyten im Monolayer untersucht
werden. Die Analyse erfolgte sowohl morphologisch mittels Lichtmikroskopie als
auch immunhistochemisch unter Einsatz einer semiquantitativen Auswertung durch
Bildanalyse. Bei Untersuchung der Effekte von Ciprofloxacin allein konnten
bereits für die niedrigste verwendete Konzentration von 1 mg/l Effekte auf die
Sehnenzelle beobachtet werden. Ein signifikanter Effekt konnte ab einer
Ciprofloxacin-Konzentration von 3 mg/l nachgewiesen werden, welche unter
therapeutischen Bedingungen erreicht wird. Bei den in vitro Untersuchungen
verschiedener aus Hämofiltrat gewonnenen Ultrafiltrat- Substraten konnte für
alle verwendeten Fraktionen ein signifikanter Effekt auf die humanen Tenozyten
in Form einer Abnahme des Hauptmatrixproteins Collagen Typ I nachgewiesen
werden. Besonders auffällig war jedoch der Effekt des Ultrafiltrat-40, das
wiederholt zu den deutlichsten Effekten führte. Auch morphologische
Veränderungen konnten unter dem Lichtmikroskop beobachtet werden. So zeigte
sich bei Inkubation mit Ultrafiltrat-40 bereits nach 24 h Inkubation eine im
Vergleich zur Kontrolle auffällige Vakuolen- und Vesikelbildungen bei den
humanen Tenozyten. In der kombinierten Testung von Ciprofloxacin 10 oder 30
mg/l sowie Ultrafiltrat-40 konnten additive Effekte nachgewiesen werden. In
Kombination zeigte sich jeweils eine Verstärkung der reduzierenden Effekte auf
Collagen Typ I sowie auf Fibronectin. Der in Kombination von Ciprofloxacin und
Ultrafiltrat-40 aufgetretene additive tenotoxische Effekt steht in
Übereinstimmung mit der klinisch beobachteten Risikoerhöhung für
Chinoloninduzierte Tendopathien bei Patienten mit einer chronischen
Niereninsuffizienz. Das im Rahmen dieser Arbeit etablierte in vitro Modell
erlaubt die Simulierung des Risikofaktors chronische Niereninsuffizienz und
bietet die Voraussetzung für weiterführende Untersuchungen von urämischen
Toxinen, welche auch im Serum nierengesunder Patienten vorliegen können und
ihre Bedeutung beim Pathomechanismus der Chinolon-induzierten Tendopathie.
Zudem bietet es die Möglichkeit im Rahmen weiterer Untersuchungen und
biochemischer Analyseverfahren ursächliche tenotoxische Faktoren zu isolieren
und zu identifizieren.
de
dc.description.abstract
Tendon disorders are known as a rare but severe adverse effect of an
antibacterial treatment with quinolones. Clinical observations have shown that
chronic kidney diseases increase the risk for a quinolone-induced
tendinopathy. So far, the pathomechanism is poorly understood. Therefore, we
established an in vitro tenocyte model to simulate this risk factor by using
chromatographically prepared fractions of hemofiltrate (HF) received from
patients with chronic kidney disease (stage 5). Human-derived tenocytes were
incubated for 24 and 72 h with five different HF-fractions (eluted with 10,
20, 40, 60, 80, 100% acetonitrile in water) alone and in combination with 0,
10, 30 mg ciprofloxacin/ l medium. To investigate effects on the extracellular
matrix antibodies against collagen type I and fibronectin were used and
analysed by Western blot and immunohistochemistry. Tenocytes incubated with
the HF-fraction eluted with 40% acetonitrile (HF 40) showed a time dependent
decrease of collagen type I in Western blotting compared to controls without
addition of HF. A similar effect was not observed with the other fractions.
Tenocytes incubated with ciprofloxacin alone led to a decrease of collagen
type I and fibronectin compared to untreated controls. Combined incubation
with HF 40 plus 10 or 30 mg ciprofloxacin/ l medium showed a time and
concentration dependent decrease of collagen type I and fibronectin enhanced
by HF 40 in comparison to cells treated with the quinolone only. These results
demonstrate that our in vitro model is appropriate to simulate the risk factor
“chronic kidney disease” in quinolone-induced tendinopathy and can be used for
further investigations to enlighten the pathomechanism of this adverse effect
of widely used drugs.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
chronic kidney disease
dc.subject
human tenocytes
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Einfluss von Ciprofloxacin und verschiedenen Hämofiltrat-Fraktionen vom
Patienten mit chronischer Nierenerkrankung auf Tenozyten des Menschen in vitro
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. R. Stahlmann
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. A. Jörres
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. H. Lode
dc.date.accepted
2010-11-19
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000018967-6
dc.title.translated
Effects of Ciprofloxacin and a Hemofiltrate-fraction obtained from patients
with chronic kidney disease on human tenocytes in vitro
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000018967
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000008206
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access