Die Hauptaufgabe in dieser Arbeit bestand darin, bereits 1995 ein Qualitätsmanagementsystem im Institut für Transfusionsmedizin der Charité einzurichten. Das Institut wurde auf internationaler Ebene durch das College of American Pathologists (CAP) bereits 1997 akkreditiert. Da im Mittelpunkt der Akkreditierung die Etablierung eines funktionierenden good manufactoring practice (GMP), good laboratory practice (GLP) und Qualitätsmanagementsystems stand und eine vollständige Berücksichtigung der nationalen Vorgaben bei CAP möglich war, waren alle später entstandenen Anforderungen für die Einrichtung einer Qualitätssicherung durch das Inkrafttreten des Transfusionsgesetzes 1998 in Deutschland bereits erfüllt. Während das Transfusionsgesetz nur ein Gerüst für die Qualitätssicherung darstellt, schreibt CAP für alle Abläufe, einschließlich der Labordiagnostik, definierte Ausführungs-bestimmungen vor. Durch das von CAP vertretene Prinzip der Transfusionsmedizin "von der Nadel (Blutspender) bis zur Nadel (Patient)", alle Prozesse qualitätssicherend nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft zu begleiten, werden die Prinzipien des neuen modernen TQM (Total Quality Management) realisiert. Eine weitere wichtige Besonderheit der Akkreditierung ist der Peer-Review. Dadurch ist ein positiver Erfahrungsaustausch unter Gleichen gewährleistet. Dies ist von hoher psychologischer Bedeutung für die Anwender und führt direkt zur Qualitätssicherung. Daher wird die Akkreditierung transfusionsmedizinischer Einrichtungen in Deutschland zusätzlich zum Transfusionsgesetz empfohlen. Im Rahmen der Akkreditierung und der qualitätssichernden Maßnahmen am Institut für Transfusionsmedizin der Charité wurden Untersuchungen durchgeführt, mit dem Ziel die Qualität der mit verschiedenen Verfahren hergestellten Blutprodukte zu optimieren. Dazu wurden Blutproben aus Erythrozyten- und Thrombozytenkonzentraten, sowie aus Frischplasma unmittelbar nach deren Herstellung und während deren Lagerung auf relevante Qualitätsmerkmale untersucht. Zusätzlich zu den unbestrahlten Blutprodukten wurde die veränderte Qualität bestrahlter Blutprodukte untersucht. Bei der Bestrahlung der EK mit einer Dosis von 20 Gy sind noch 10 bis 15 % proliferationsfähige Zellen vorhanden. Auch bei einer Bestrahlung mit 30 Gy existieren noch ca. 3 % proliferationsfähige Zellen. Nach Bestrahlung und Lagerung der Blutprodukte wurden die allgemein bekannten Veränderungen bei den Erythrozytenkonzentraten wie der extrazelluläre Anstieg der K-, LDH- und Hämoglobin-Konzentration gefunden. Unter Berücksichtigung aller bestimmten Qualitäts-Parameter wurde festgestellt, dass die Bestrahlung der untersuchten EK bis zum 28. Tag nach der Herstellung zu keinem nachteiligen Effekt geführt hat, im Vergleich zu den unbestrahlten EK. Auch die Qualität bestrahlter und unbestrahlter TKs war weitgehend identisch. Die Untersuchung von Buffy coat-armen und Leukozyten depletierten ergab eine starke lagerungszeitabhängige Zunahme der IL-1RA Konzentration in Buffy coat-armen EK, aber nicht in Leukozyten depletierten EK’s. Die ansteigenden Mengen von IL-1RA in den Überständen von nicht gefilterten Blutprodukten können demnach zum immunsuppressiven Effekt von Bluttransfusionen beitragen. Sowohl hinsichtlich der Wirkstoffgehalte, der Reinheit, als auch der am Ende der Haltbarkeit bestimmten Qualitätsparameter genügten alle Arzneimittel den Anforderungen, die sich aus den Vorgaben des PEI ergeben. Somit hat die Einführung nationaler und internationaler Qualitätsstandards bewirkt, dass die Qualität aller hergestellten Blutprodukte zu jedem Zeitpunkt Spitzenanforderungen erfüllte.
The goal of this study was to implement a quality system within the Institute for Transfusion Medicine at the Charité in 1995. In 1997, the institute became accredited by the international accreditation institute the College of American Pathologists (CAP). The implementation of good manufacturing practice (GMP), good laboratory practice (GLP), and a quality system are the main criteria for accreditation, and a complete consideration of national regulations is warranted by CAP. Thus, it was possible to fulfil all demands specified by the German Transfusion Law in 1998. While this law reflects only the skeleton of quality management, CAP provides the exact procedures for all processes including laboratory diagnostics. In addition, CAP holds the principle from needle (blood donor) to needle (patient), and all processes are scientifically controlled, allowing the realisation of the principle of modern total quality management. Another aspect of accreditation is the peer-review process which allows a positive exchange of experiences between the involved experts. This is very important from a psychological view point for personnel, and leads to quality assurance. Therefore, accreditation of other German transfusion centres is recommended. In the setting of accreditation and quality management, different studies have been made to optimize the quality of the blood products produced at the Charité. Samples were taken from red blood cell concentrates (EC), platelet concentrates (TC), and fresh frozen plasma (FFP) to test their quality prior to and during storage. In addition, irradiated and non-irradiated products were investigated. It has been shown that these products still contain up to 15% proliferative lymphocytes following irradiation with 20 Gy, and 3% following irradiation with 30 Gy. As generally expected, potassium, lactate dehydrogenase and free hemoglobin increased after storage. Considering all measured quality controls, irradiation did not result in a negative effect in comparison to non- irradiated EC. Similarly, the quality of irradiated and non-irradiated TC was essentially equal. The investigation of buffy-coat free and leukocyte depleted EC showed an increase of IL-IRA in the former concentrates, but not in the latter concentrates. This may explain the immunosuppressive effect of leukocyte undepleted concentrates. The quality of EC, TC and FFP was investigated during the period from November 1998 to March 2000. The results including function, purity and quality of the products at the end of storage fulfilled the demands required for drugs and the regulation of PEI. Hence, the introduction of national and international quality standards resulted in an improved quality of all produced blood products.