dc.contributor.author
Burdack, Aline
dc.date.accessioned
2018-06-08T01:09:11Z
dc.date.available
2011-03-29T07:55:33.884Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/13000
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-17198
dc.description.abstract
Pulmonale Störungen gehören zu den häufigsten Pathologien in der
Neugeborenenperiode. In der hier vorgestellten klinisch-experimentellen Studie
wurde für ein Kollektiv kaukasischer Mütter, das in der Frauenklinik der
Berliner Charité, Campus Charité Mitte, entbunden hatte, und deren Kinder ein
Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein des PROGINS-Polymorphismus des
Progesteronrezeptorgens und dem Auftreten einer neonatalen respiratorischen
Anpassungsstörung demonstriert. Intrauterin ist das gesamte tracheo-broncho-
alveoläre System mit einer vom Lungenepithel sezernierten Flüssigkeit gefüllt,
was entscheidend ist für die normale fetale Lungenentwicklung. Perinatal muss
diese pulmonale Flüssigkeit resorbiert werden, um einen effektiven
Gasaustausch in der Lunge zu gewährleisten. Diese Flüssigkeitsresorption wird
in erster Linie von epithelialen Natriumkanälen (ENaC) realisiert, die die
Reabsorption von Natrium-Ionen ermöglichen, wobei Wasser passiv folgt.
Störungen oder Verzögerungen im perinatalen Prozess der Flüssigkeitsresorption
durch das Lungenepithel werden als Ursache für die Entstehung einer
respiratorischen Anpassungsstörung, im Besonderen der transienten Tachypnoe
des Neugeborenen, angesehen. Das Steroidhormon Progesteron reguliert die
Entwicklung, die Differenzierung und die Funktion der weiblichen
Fortpflanzungsorgane. Das ontogenetische Verteilungsmuster der
Progesteronrezeptoren unterstützt zudem die Annahme, dass dieses Hormon auch
eine Bedeutung in der Entwicklung der Lunge spielt, denn Progesteronrezeptoren
können in hoher Konzentration besonders im fetalen Lungengewebe nachgewiesen
werden. Der PROGINS-Polymorphismus des Progesteronrezeptorgens beinhaltet eine
306 bp große PV/HS-1 Alu-Insertion im Intron G, eine stumme Punktmutation im
Exon 5 (H770H) und eine Punktmutation mit Aminosäurenaustausch in Exon 4
(V660L). Diese genetische Variante des Progesteronrezeptors tritt in der
kaukasischen Population mit einer Häufigkeit von 15% auf und bewirkt eine
reduzierte Aktivität des Rezeptors im Vergleich zum Wildtyp. Eine Vielzahl
epidemiologischer Studien bringt den PROGINS-Polymorphismus mit
verschiedensten gynäkologischen, aber auch nicht gynäkologischen Erkrankungen
in Zusammenhang. Wir konnten zeigen, dass diese genetische Variante des
humanen Progesteronrezeptorgens auch einen Einfluss auf die postnatale
respiratorische Anpassung des Neugeborenen zu haben scheint. Mittels PCR wurde
im Rahmen dieser Studie für 2352 Mutter-Kind-Paare der jeweilige Genotyp des
Progesteronrezeptorgens bestimmt. Unsere Daten bestätigen zum einen bereits
beschriebene Genotypverteilungen, zum anderen bekannte Risikofaktoren der TTN:
Neben dem Geburtsmodus, dem Gestationsalter zum Zeitpunkt der Geburt, dem
Geburtsgewicht und dem kindlichen Geschlecht begünstigen eine
Mehrlingsschwangerschaft und mütterliche Faktoren wie Gewicht bzw. BMI vor der
Schwangerschaft oder ein Diabetes mellitus in der Schwangerschaft die
Entstehung des Krankheitsbildes einer respiratorischen Anpassungsstörung. Das
Vorhandensein der polymorphen Variante des Progesteronrezeptorgens reduzierte
in unserer Studien die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer
respiratorischen Anpassungsstörung. Die protektive Wirkung des PROGINS-
Polymorphismus ist unabhängig davon, ob das Allel im mütterlichen oder im
kindlichen Genom lokalisiert ist und wird zudem von bekannten Confoundern
nicht beeinflusst. Darüber hinaus scheint es sich um einen von der Gendosis
abhängigen Effekt zu handeln. Es wird vermutet, dass die Expression und die
Kanalöffnungseigenschaften des ENaC konzentrationsabhängig durch Progesteron
reguliert werden, und dass der durch den PROGINS-Polymorphismus in seiner
Aktivität eingeschränkte Progesteronrezeptor die Resorption der pulmonalen
Flüssigkeit und somit die Inzidenz der respiratorischen Anpassungsstörung
beeinflusst.
de
dc.description.abstract
Respiratory disorders are one of the most common problems during the neonatal
period. In this clinical study we investigated a cohort of infants born to
Caucasian women at the Obstetrics Department of the Charité. We found an
association between the PROGINS polymorphism of the human progesterone
receptor gene and the incidence of respiratory maladaption, especially the
transient tachypnoea of the newborn. During intrauterine life, the whole lung
is filled with a fluid, produced by pulmonary epithelial cells, which is
important for the normal pulmonary development. Perinatal lung fluid clearance
is essential for an effective pulmonary gas exchange. Epithelial sodium
channels (ENaC) play a crucial role in reabsorption of sodium, whereas water
follows passively. Delayed resorption of fetal lung fluid caused by deficient
pulmonary epithelial sodium transport is the most important factor in
pathogenesis of the transient tachypnoea of the newborn (TTN). Progesterone
regulates the development, the differentiation and the function of the female
reproductive system. The ontogenetic distribution of the progesterone
receptors supports the hypothesis, that this hormone also plays a role in the
development of the lung, because high concentrations of progesterone receptors
were found in the fetal lung tissue. The PROGINS polymorphism of the
progesterone receptor gene consists of a 306 bp PV/HS-1 alu insertion in
intron G, a silent mutation in exon 5 (H770H) and a mutation with amino acid
exchange in exon 4 (V660L). This genetic variant of the progesterone receptor
has a prevalence of about 15 % in Caucasian populations and in vitro
experiments showed a reduced progesterone activity when signal transduction is
mediated by the polymorphous receptor. Several epidemiological surveys suggest
a risk modulating role of the PROGINS polymorphism in several gynecological
and non-gynecological disorders. We were able to demonstrate for the first
time that this polymorphism influences the occurrence of the pulmonary
maladaption of the newborn. Using PCR, 2352 mothers and their children were
genotypes for the PROGINS progesterone receptor polymorphism. Our data confirm
the previously described frequency of the PROGINS polymorphism and risk
factors for the TTN such as mode of delivery, gestational age at birth, birth
weight, fetal sex, multiple pregnancies, maternal weight and BMI before
pregnancy and maternal diabetes. The present study shows that the PROGINS
polymorphism of the progesterone receptor reduces the risk of TTN in a gene
dose-dependent manner probably because of the inadequate regulation of the
ENaC's expression and activity. The protective effect of the PROGINS allele
does not depend on whether it is located in the maternal or fetal genome and
is independent of known confounding factors.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
transient tachypnoea of the newborn
dc.subject
PROGINS polymorphism
dc.subject
progesterone receptor gene
dc.subject
pulmonal maladaption
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Einfluss des PROGINS-Polymorphismus des Progesteronrezeptorgens auf die
respiratorische Anpassungsstörung des Neugeborenen
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. B. Hocher
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. F. Guthmann, Prof. Dr. med. F. Lang
dc.date.accepted
2011-04-08
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000021651-5
dc.title.translated
Association between the PROGINS polymorphism of the progesterone receptor gene
and the transient tachypnoea of the newborn
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000021651
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000009189
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access