Die Dissertation ist im Rahmen des BMBF-Projektes "Neue Formen arbeitszentrierter Lebensgestaltung - Kompetenzentwicklung von Beschäftigten im IT-Bereich" entstanden. In diesem Forschungsprojekt wird die individuelle Kompetenzentwicklung und Form der Lebensgestaltung von Gründern und Mitarbeitern untersucht, die in neugegründeten IT-Firmen ("Startups") tätig sind. Bei diesen Personen und Unternehmen zeigen sich nach allgemeiner Einschätzung all jene Merkmale des Strukturwandels der Arbeit in prototypischer Weise, deren gemeinsamer Nenner in den zur Zeit meistdiskutierten Schlüsselbegriffen der "Internalisierung des Marktes", der "kontrollierten Autonomie" oder der "Subjektivierung" und "Entgrenzung" von Arbeit zum Ausdruck kommt. Während in dem Gesamtprojekt individuelle Entwicklungsverläufe im Vordergrund stehen, widmet sich diese Dissertation vor allem der organisationalen Entwicklungsdynamik der untersuchten Firmen. Die Organisations- sowie Kooperationsformen von kleinen IT-"Startups" werden von der Gründung an und über unterschiedliche Phasen von Expansion, Krisen und Konflikten hinweg analysiert - dies aus der subjektiven Perspektive der Gründer und Mitarbeiter sowie mit Blick auf deren Bindung an "ihre" Firmen. Die Untersuchung orientiert sich dabei an der zentralen Fragestellung, ob sich die Leitbilder und Unternehmenskulturen der IT-Startups im Spektrum von Egalität und Hierarchie differenzieren lassen, und wie sich diese Unternehmen hinsichtlich kooperativer oder konfrontativer Konflikthandhabung unterscheiden. Die diesbezüglich identifizierten Unternehmenstypen werden anschließend mit Blick auf ihre ökonomische und soziale Nachhaltigkeit wie auch hinsichtlich ihres wirtschaftlichen Erfolgspotenzials diskutiert. Abschließend werden aufgrund der aufgezeigten Besonderheiten und Bedürfnisse der jeweiligen Kooperationsformen praxisorientierte Schlussfolgerungen für die Beratung junger High-Tech-Unternehmen gezogen. Um den aufgeworfenen Fragestellungen nachzugehen, wurden qualitative, leitfadengestützte Interviews mit 72 Befragten aus 45 überwiegend jungen, klein- bis mittelständischen IT- Unternehmen durchgeführt. Zusätzliche Dokumentenanalysen von Organigrammen und Unternehmensdarstellungen ergänzten die Interviewstudie. Die offen erhobenen Daten wurden sowohl qualitativ als auch quantitativ ausgewertet. Als Kontrastgruppe diente die Befragung von sieben IT-Alleinselbständigen und sechs Angestellten eines IT-Großunternehmen.
This thesis analyses the organizational development of 45 small-sized IT- companies ("Start-ups"). The study is part of the research project "New Forms of Organisation of Work-Centered Life", which is financed by the German "Federal Ministry of Education and Research" and carried out by the "Institute of Labour and Organizational Psychology" of the Freie Universität Berlin. Beyond the questions on which this thesis focusses, the individual competence- development and work-life-balance of these founders and employees has also been examined. In general IT-workers and IT-enterprises are regarded as protoypical for the current, widely discussed labour and business trends. The present study aims at examining the various types of teamwork, leadership and commit¬ment from the establishment of these IT-Start-ups through their different phases of expansion, crises and conflicts. The main objective is to analyse the organizational "blue-prints" and corporate cultures in the spectrum from equality to hierarchy, and how these enterprises differ according to cooperative or competitive conflict handling. Afterwards these identified, various types of enterprises are discussed in view of their economic and social sustainability. Finally due to the shown strengths and weaknesses of these IT-Start-ups, general conclusions are drawn for the consultation of small-sized, high-tech companies. In order to answer the raised questions, interviews were conducted with 72 founders and co-workers from 45 predominantly young, small to medium-sized IT-enterprises. Additional document analyses of organisational charts and company-presentations supplement the interview study.