Hintergrund: Osteoporose führt zu Strukturverlust und verminderter Tragfähigkeit der Knochen, mit hauptsächlichen Spätkomplikationen wie Wirbel- und Schenkelhalsfrakturen. Die Folge sind chronische Schmerzen und somit eine Einschränkung der Lebensqualität. Osteoporose beginnt zwar am Knochen, stellt im Vollbild jedoch eine Erkrankung dar, die den Betroffenen in seiner bio- psycho-sozialen Gesamtheit betrifft. Derzeit mangelt es noch an der Berücksichtigung sozialer, psychischer und biographischer Bezüge chronisch Kranker, was zu unzureichender Weiterentwicklung und Evaluation alltagstauglicher und patienten-zentrierter Konzepte führt. Ziele: Ein Ziel liegt in der Erfassung der Lebenssituation von Osteoporosepatienten hinsichtlich medizinischer Versorgung und unter Berücksichtigung sozioökonomischer Aspekte. Daneben wurden Prädiktoren erfasst, die am stärksten mit der subjektiven Einschätzung der Lebensqualität, der Arbeit des behandelnden Arztes und der Selbsthilfegruppe korrelieren. Material und Methode: Mittels Fragebogen wurden 661 Betroffene, die Mitglied im Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose (BfO) sind, befragt. Im ersten Teil der Untersuchung kam für die Darstellung der Lebens- und Versorgungssituation das Verfahren der deskriptiven Statistik zur Anwendung. Die Erfassung der Prädiktoren auf die Zufriedenheit mit dem behandelnden Arzt, der Selbsthilfegruppe und der Einschätzung der eigenen Lebensqualität erfolgte mit der logistischen Regressionsanalyse. Ergebnisse: Mit über 25% der Befragten, die eigene laufende Kosten von mehr als 50€ angaben, zeigte sich die immense finanzielle Belastung. Die Problematik der Prävention wurde dahingehend deutlich, dass bei knapp 70% der Betroffenen die Osteoporose erst nach Vorliegen eines Knochenbruchs und den damit verbundenen Spätfolgen diagnostiziert wurde. Bei der Beurteilung des behandelnden Arztes waren beeinflussende Prädiktoren u.a. das Erleiden eines Knochenbruchs und die Beurteilung der Arztaufklärung. Während das Erleiden eines Knochenbruchs positive Auswirkungen auf die Beurteilung des Arztes hat, werden Ärzte eher negativ eingeschätzt, wenn eine ausreichende Aufklärung nicht bestätigt werden kann. Auf die Einschätzung der Lebensqualität hat das Erleiden eines Knochenbruchs einen starken Einfluss. Je länger dieser zurück liegt, desto eher wird eine positive Lebensqualität angegeben, jedoch die Anzahl der erlittenen Frakturen hat zunehmend negativen Einfluss. Die Ergebnisse zur Einschätzung der Selbsthilfegruppe zeigen die starke Verknüpfung zwischen dem professionellen Versorgungssystem und dem Selbsthilfebereich. So hat die Anzahl der Arzttermine und die Beurteilung des behandelnden Arztes Auswirkungen auf die Einschätzung der Selbsthilfegruppe. Insgesamt zeigen die Ergebnisse dieser Arbeit Belastungen von Osteoporosepatienten auf und können zur Verbesserung der Versorgungssituation beitragen.
Background: Osteoporosis leads to loss of structure and a reduced viability of the bone, with late complications as vertebral fractures and femoral neck fractures. The results are chronic pain and thus a reduction in quality of life. Osteoporosis begins in the bone, but in full it is a disease, which those involved concerns in the whole bio-psycho-social life affected. Currently appear to lack the social, psychological and biographical references chronically ill, leading to poor development and evaluation of patient approaches and in patient-centered concepts. Objectives: One goal is to capture the lives of osteoporosis patients regarding medical care and taking into account socio-economic aspects. In addition, predictors were entered with most of the subjective assessment of quality of life, the work of the treating physician and the group correlated. Material and method: 661 members of the Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose (BFO) were surveyed with questionnaires. In the first part of the analysis was the appearance of the supply situation, with descriptive statistics. The predictors of satisfaction with the treating physician, the self help group and assess their own quality of life was taken by the logistic regression analysis. Results: With over 25% of respondents who own running costs of more than 50 € stated showed the immense financial burden. With nearly 70 where affected osteoporosis was diagnosed after a fracture, what the importance of prevention shows. The assessment of the treating physician was been influencing by suffered a fracture and assessment of the physicians communication. While the concerned suffered a fracture it has been a positive impact on the assessment of the doctor, it has to be doctors rather negative, if an adequate communication cannot be confirmed. Suffer a fracture had a strong influence on the assessment of quality of life is. The longer the fracture is back, the more likely is a positive quality of life given, but the number of fractures suffered have an increasingly negative impact. The results for the self-help group show the strong link between the professional care system and the self- helping-field. The number of doctor's appointments and the assessment of the treating physician shows an effect on the estimation of the group. Overall, showing results of this work burdens of osteoporosis patients and can be used to improve the supply situation.