dc.contributor.author
Wiedemann, Amelie Ulrike
dc.date.accessioned
2018-06-07T15:34:52Z
dc.date.available
2009-03-30T07:18:50.626Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/1289
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-5491
dc.description.abstract
Intentions describe the route of action in terms of direction and intensity.
However, with regard to health behaviour, only every second person succeeds in
translating intentions into action (Sheeran, 2002). Procrastination,
forgetting, and missing good opportunities to act constitute common reasons
for failure and turn health behaviour change into a challenge for an
individual’s self-regulatory competencies (Baumeister, Heatherton, & Tice,
1994). Self-regulatory processes that facilitate behaviour change in face of
such barriers for action, are action planning and coping planning (e.g.,
Gollwitzer, 1999; Leventhal, Singer, & Jones, 1965; Sniehotta, Schwarzer,
Scholz, & Schüz, 2005). Targeting these planning processes in interventions
can support bridging the gap between intentions and behaviour (Gollwitzer &
Sheeran, 2006). The aim of this thesis is to contribute to the understanding
of health behaviour change by investigating differential effects of planning
processes. Therefore, the interplay between intentions, planning processes,
and health behaviour was investigated at different levels of intentions.
Moreover, the differential effectiveness of planning interventions in
different stage groups was examined, and the factors and working mechanisms
that account for intervention effects on health-related outcomes in field
settings. Moreover, the role of planning processes as predictor of transitions
between different stages of behaviour change was tested. The theoretical
rationale of this thesis was based on the Health Action Process Approach
(HAPA; Schwarzer, 1992; 2008), which integrates assumptions from continuum and
stage models of health behaviour. The theory-derived hypotheses were tested in
five experimental and correlational studies in various samples (patients,
employees of a company, and internet users) and across different behavioural
domains (physical activity, dietary behaviour, and oral self-care behaviour).
The main findings attest the beneficial effects of planning processes to
reduce the gap between intentions and behaviour. The hypothesised
interrelations between intentions, planning cognitions, and behaviour were
confirmed to vary in accordance to levels of intentions as modelled by
moderated mediation. This implies that theory refinement might gain from
modelling interrelations beyond simple mediation and moderation models.
Furthermore, planning processes, along with other social-cognitive variables
derived from the HAPA, showed differential prediction patterns of stage
transitions, and thus, lend support to the assumption that the model is useful
to describe behaviour change within a stage-theoretical approach. In two
experimental studies, combined action planning and coping planning
interventions improved health behaviour and body mass index through changes in
self-regulatory planning processes. In particular, effects of the planning
intervention differed between people in different stages of behaviour change
(intenders and actors). These differences were identified to rely on the
numbers of generated plans in the intervention. Moreover, the working
mechanism of the intervention was explained by main and interactive effects of
action planning and coping planning. Thus, planning interventions might focus
on stimulating action planning and coping planning processes beyond the
intervention to induce health-related outcomes, and the number of plans should
be considered in future applications. The theoretical considerations and
empirical results may guide the development of theory- and evidence-based
interventions: The findings underline the usefulness of targeting planning
strategies in interventions in field settings. Interventions may be matched to
the participants’ needs and characteristics. The demonstration of the applied
methodological approaches (e.g., moderated mediation, multiple mediation,
three-path mediation, and threshold models) may inform the evaluation
procedures of future theory-based interventions.
de
dc.description.abstract
Intentionen leiten das menschliche Handeln. Sie bestimmen die Richtung und die
Intensität von Bestrebungen, ein selbstgesetztes Handlungsziel zu erreichen.
Bei der Veränderung von Gesundheitsverhalten reichen Intentionen jedoch oft
nicht aus: Nur jede zweite Person schafft es, ihre Intentionen in die Tat
umzusetzen (Sheeran, 2002). Die gefassten Absichten scheitern oft am
Aufschieben von Handlungen auf spätere Zeitpunkte, am Vergessen, sowie am
Verpassen geeigneter Möglichkeiten zu ihrer Umsetzung. Somit werden die
Aufnahme und die Aufrechterhaltung von Gesundheitsverhaltensweisen oft eine
Herausforderung an die selbstregulativen Kompetenzen einer Person (Baumeister,
Heatherton, & Tice, 1994). Prospektive Strategien, die die Prozesse der
Verhalten-ausführung angesichts von selbstregulativen Schwierigkeiten
begünstigen, sind Handlungsplanung und Bewältigungsplanung (Gollwitzer, 1999;
Leventhal, Singer, & Jones, 1965; Sniehotta, Schwarzer, Scholz, & Schüz,
2005). Das Ziel dieser Dissertation ist es, die differentielle Wirkung von
Planungsprozessen in der Gesundheitsverhaltensänderung modellhaft abzubilden
und empirisch zu testen. Dazu wurde das Zusammenspiel von Planungsprozessen
und anderen sozial-kognitive Variablen untersucht. Desweiteren wurden
Planungsinterventionen auf Faktoren hin untersucht, die zur Erklärung ihrer
unterschiedlichen Effektivität in angewandten Settings beitragen können. Den
theoretischen Rahmen für die Untersuchungen lieferte das Sozial-kognitive
Prozessmodell gesundheitlichen Handelns (Health Action Process Approach; HAPA;
Schwarzer, 1992; 2008), das Annahmen aus verschiedenen Klassen von Theorien
der Gesundheisverhaltensänderung vereint. Im einleitenden Kapitel 1 wird der
theoretische Hintergrund der Arbeit dargestellt und die Ableitung der
Hypothesen aus Theorie und bisherigen Forschungsergebnissen dargelegt.
Forschungsdesiderata hinsichtlich der differentiellen Effekte von
Planungsprozessen werden aufgezeigt und in drei Forschungsfragen
zusammengefasst: 1\. Können verschiedene Modelle, die die Beziehungen zwischen
Intentionen, Planungsprozessen und Gesundheitsverhalten beschreiben, in einem
integrativen Modell geprüft werden? 2\. Sind Planungsinterventionen effektiv,
um Verhaltensänderungen zu bewirken, und wie können ihre unterschiedlichen
Effekte in angewandten Settings erklärt werden? 3\. Sind die im HAPA-Modell
spezifizierten sozial-kognitiven Faktoren Prädikoren für spezifische
Veränderungen in Stadien der Gesundheitsverhaltensänderung? Diese
Forschungsfragen wurden in fünf experimentellen und korrelativen Studien an
verschiedenen Stichproben (Patienten, Betriebsangehörigen und
Internetnutzern), und in Bezug auf verschiedene Verhaltensweisen (körperliche
Aktivität, gesundes Ernährungs-verhalten und Zahnhygiene) getestet. Diese
Studien sind in den empirischen Kapiteln 2 bis 5 beschrieben: Im zweiten
Kapitel werden Ergebnisse zweier Längsschnittstudien zu körperlicher Aktivität
und Zahnhygiene dargestellt, die das angenommene Modell einer moderierten
Mediation bestätigen: Intentionen beeinflussen die Beziehung zwischen
Planungsprozessen und Verhalten und verstärken dadurch den indirekten Effekt
von Intentionen auf das Verhalten. Der Einfluss von Intentionen auf
Gesundheitsverhalten erfolgt somit direkt und indirekt (mediiert und
moderiert) über Planungsprozesse. Für das Auftreten des Mediationseffekts muss
hinsichtlich körperlicher Aktivität ein höherer Schwellenwert der
moderierenden Intentionen überschritten werden als hinsichtlich der
Interdentalhygiene. Dies deutet auf die unterschiedliche Komplexität der
Verhaltensweisen hin. Aus den Ergebnissen kann abgeleitet werden, dass
Planungsinterventionen zur Veränderung von komplexen
Gesundheitsverhaltensweisen Maßnahmen zur Intentionssteigerung vorangehen
sollten. Im dritten Kapitel wurden die Wirksamkeit und der Wirkmechanismus
einer Planungsintervention in einer Studie mit randomisiertem
Kontrollgruppendesign untersucht. Die Teilnehmer an der Studie waren
Betriebsangehörige, die ein gesundes Ernährungsverhalten beabsichtigten. Diese
wurden im Rahmen der Studie einer computergestützten Handlungs- und
Bewältigungsplanungsintervention oder einer Kontrollbedingung zugeteilt. Die
Intervention führte zu einem Anstieg in Planungsprozessen in der
Interventionsgruppe. Die Interventionseffekte auf den Obst- und Gemüsekonsum
können durch Veränderungen in der regelmäßigen Anwendung von Strategien der
Handlungs- und Bewältigungsplanung erklärt werden (multiples
Mediationsmodell), nicht aber durch motivationale Faktoren (Selbstwirksamkeit,
Intentionen). Haupt- und Interaktionseffekte von diesen Planungsprozessen als
Prädiktoren von Verhaltensänderungen deuten zudem ein additives und
synergistisches Zusammenspiel der Planungsprozesse an. Des Weiteren konnte ein
positiver Einfluss der Intervention auf den Body Mass Index aufgezeigt werden,
der durch Veränderungen in der Planung und im Verhalten erklärt werden konnte
(Drei-Pfad-Modell). Daraus kann geschlussfolgert werden, dass
Planungsinterventionen insbesondere eine regelmäßige Anwendung von
Planungsstrategien im Alltag stimulieren sollten. Im vierten Kapitel wurde die
Wirksamkeit einer kombinierten Planungsintervention auf körperliche Aktivität
untersucht (Studiendesign wie in Kapitel 3). Darüber hinaus wurde der
Zusammenhang zwischen der Stadienzugehörigkeit und der Anzahl von Plänen, die
in der Intervention generiert wurden, untersucht. Die Befunde deuten darauf
hin, dass das Formulieren von Plänen bei inaktiven Personen zur
Handlungsaufnahme und bei aktiven Personen zur Handlungsaufrechterhaltung
führt. Diese differentiellen Verhaltensänderungen werden durch eine
unterschiedliche Anzahl generierter Pläne erklärt: Inaktive Personen
formulieren im Vergleich zu aktiven Personen mehr Handlungspläne, aber
unterscheiden sich nicht von ihnen in der Anzahl von Bewältigungsplänen.
Darüber hinaus zeigte sich ein kurvilinearer Effekt von Handlungsplänen:
Grundsätzlich ging mit einer steigenden Anzahl von Plänen eine
Verhaltenssteigerung einher. Die maximale Anzahl von drei Handlungsplänen war
jedoch weniger wirksam als das Formulieren von zwei Handlungsplänen. Diese
differentiellen Effekte könnten beispielsweise auf eine kognitive Überlastung
während des Planens zurückgeführt werden. Es kann geschlussfolgert werden,
dass bei der Implementierung von Planungsinterventionen die Anzahl von Plänen
berücksichtigt werden sollte. Im fünften Kapitel wurden sozial-kognitive
Variablen des HAPA-Modells auf stadienspezifische Prädiktionsmuster von
Übergängen zwischen den drei HAPA-Stadien hin untersucht (Stadienprogression
und Stadienregression). Diese Stadienübergänge wurden bei den Teilnehmern
einer internetbasierten Studie zum Obst- und Gemüsekonsum erfasst.
Handlungsergebniserwartungen, Planung, und soziale Unterstützung zeigten ein
stadien-spezifisches Prädiktionsmuster. Selbstwirksamkeitserwartungen waren
universelle Prädiktoren von Stadienübergängen. Stadienprogression könnte in
zukünftigen stadien-passenden Interventionen durch das Fördern dieser stadien-
spezifischen Faktoren unterstützt werden. Im sechsten Kapitel werden die
Ergebnisse aus den vier empirischen Kapiteln zusammenfassend diskutiert und
weiterführende Forschungsansätze aufgezeigt. Die Befunde der Dissertation
implizieren, dass eine Theorieverfeinerung von der Modellierung komplexerer
Beziehungen profitieren würde, die über einfache Mediations- und
Moderationsmodelle der Wirkfaktoren hinausgehen, und dass diese sich empirisch
prüfen lassen. Veränderungen im Prozess der Verhaltensänderung lassen sich je
nach Stadium durch verschiedene sozial-kognitive Faktoren vorhersagen. Die
Befunde bestätigen außerdem die Wirksamkeit von Planungsinterventionen und
deuten darauf hin, dass differentielle Interventionseffekte durch
Veränderungen in Planungsprozessen und die Anzahl der generierten Pläne in
Planungsinterventionen erklärt werden können. Abschließend werden
Implikationen der Befunde zu den Planungsinterventionen hinsichtlich ihrer
Anwendung als theorie- und evidenzbasierter Maßnahmen in angewandten Settings
aufgezeigt. Beispielsweise liessen sich zukünftige (‘stadien-passende’)
Interventionen auf die Charakteristiken und Bedürfnisse der Teilnehmer hin
maßschneidern. Zudem zeigt diese Arbeit, wie die Evaluation zukünftiger
theoriegeleiteter Interventionen mittels der angewandten methodischen
Auswertungsansätze (z.B. moderierter Mediation, multipler Mediation, 3-Pfad-
Mediation und Schwellenwert-Modelle) erfolgen könnte.
en
dc.format.extent
VI, 140 S.
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Health Behaviour Change
dc.subject
Physical Activity
dc.subject
Self-Regulation
dc.subject
Multiple Mediation
dc.subject
Moderated Mediation
dc.subject.ddc
100 Philosophie und Psychologie::150 Psychologie
dc.title
Health behaviour change
dc.contributor.contact
amelie.wiedemann@fu-berlin.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Ralf Schwarzer
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. Nina Knoll
dc.date.accepted
2009-02-03
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000008978-5
dc.title.subtitle
Differential effects of planning processes
dc.title.translated
Gesundheitsverhaltensänderung
en
dc.title.translatedsubtitle
Differentielle Effekte von Planungsprozessen
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refubium.affiliation
Erziehungswissenschaft und Psychologie
de
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FUDISS_thesis_000000008978
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