Das Prostatakarzinom stellt die häufigste Tumorerkrankung des Mannes in Deutschland dar. Für einen kurativen Therapieansatz ist eine frühzeitige Diagnose in einem möglichst lokalisierten Stadium von entscheidender Bedeutung. Therapieentscheidungen richten sich nach der dreistufigen Risikoklassifizierung nach D´Amico, welche aus den Variablen PSA-Wert, Tumorstadium und Gleason-Score besteht. In vorliegender Arbeit wurde die Zuverlässigkeit der Gleason-Score-Bestimmung an Stanzbiopsien außerhalb von Therapiestudien dahingehend untersucht, wie häufig sich auf Grund einer zweitpathologischen Klassifizierung eine Verschiebung des Risikoprofils ergeben hätte. Letzteres hätte ein anderes therapeutisches Vorgehen bei dem jeweiligen Patienten bedeutet. Das in der Forschungsliteratur beschriebene Auftreten einer Untergraduierung im Zusammenhang mit dem Gleason-Score konnte mit der vorliegenden Untersuchung derweil nicht bestätigt werden. Allerdings erfolgte hier der Vergleich zwischen Allgemeinpathologen und nicht – wie zumeist in der Literatur zu finden – zwischen Allgemeinpathologen und auf das Urogenitalgebiet spezialisierte Pathologen. Darüber hinaus wurden nur der Gleason-Score 6 bis 8 eingeschlossen, die auf Grund der erhöhten diagnostischen Unsicherheit in den Gleason-Graden 3 und 4 zu einer erhöhten Abweichungsrate zwischen den Befundungen geführt habe dürfte, als in den vergleichenden Studien, welche die Gleason-Score-Gruppen 2 bis 10 einschlossen. Repräsentativ bleibt aber das Ergebnis, nach dem in 24% der Fälle eine zweitpathologische Befundung zu einer Zuordnung in eine andere Risikogruppe und damit zu einem anderen Therapieschema geführt hätte. Mit einem Cohen`s-kappa-Wert von 0,378 besteht eine nur leichte Übereinstimmung, welche in der Literatur ebenfalls als höchstens mittelmäßig beschrieben wird. Unter dem Gesichtspunkt der Qualitätsoptimierung wäre es sinnvoll, mit Blick auf den in dieser Arbeit ermittelten kappa-Wert sowie der Übereimnstimmung von 58%, diese zu verbessern. Dieses kann dadurch erreicht werden, dass die Befundungen der Prostatastanzen durch ausschließlich zumindest im Gleason Grading geschulte Pathologen durchgeführt werden.
The prostate cancer is the commonest form of tumor for men in Germany. An early statement of the diagnosis when the tumor is very located is of greatest importance for the healing process. The choices of therapies focused on the three-graded classification of risks after D’Amico, which consists of the variations of the PSA-values, the stage of the tumor and the Gleason-score. In this work the reliability of the Gleason-score test for prostate biopsy outside therapystudies is analized to that effect because very often a shift of the riskprofiles is caused on the base of a twin-pathological classification. The last one would have resulted in another therapeutic approach for the different patients. An undergrading depending on the Gleason- score, which is generally to be found in research works, could not be confirmed in the present work. One must say that the comparison here was based on the work of general pathologists and not- as it is to be found in literature - between general pathologists and specialized ones in urogenital sciences. That is why we considered only the Gleason-score from 6 to 8 because the Gleason-score from 3 to 4 would have caused more diagnostic uncertainties and higher discrepancies for diagnosis findings than in comparative studies based on the Gleason-score groups from 2 to 10. But the outcome in which 24 % of the cases would have come to a second pathological result causing an undergraduating in another risk group is of great importance. With a Cohen’s-Kappa value of 0,378 a light concordance exists, which is generally described as highly unsatisfactory in research works. As far as the aspect of optimal quality is considered, it would be reasonable to correct the result considering the given Kappa-value in this work as well as the consensus of 58%. This can be reached by having the results of prostate biopsy that are at least only made by experienced pathologists in Gleason-grading.