My dissertation sheds light on firm reactions to a corporate tax rate cut. Four studies analyze international and intertemporal profit shifting, and firm investment. The thesis particularly emphasizes the role of multinational firms, and differences in their behavior to companies that do not operate globally. The first study finds that firms increase investments after a corporate tax cut, but that the effect is heterogeneous across purely domestic firms and multinational firms with foreign parents. The corporate tax cut, and the reduction in costs to investments, is larger for domestically owned firms due to higher opportunities for cross-border profit shifting. We identify a stronger investment response of domestic firms compared to multinational firms. We also find higher labor investments and sales growth of domestic firms. I also analyze whether multinational corporations reduce profit shifting to low-tax countries after a corporate tax cut. If the tax rate difference to low-tax countries is the main incentive for cross-border shifting activities, multinationals should shift less taxable profits abroad after a tax rate reduction. I do not identify an immediate adjustment of shifting activities, but rather an adjustment which is delayed by two to three years. This might result from additional costs for the adjustment of a shifting strategy. Another study identifies an accumulation of depreciations and write-offs for tax purposes in the year before the tax rate reduction. This results in the shifting of taxable profits to the post-reform period, where profits are taxed at a lower rate. We also find that corporations with a high share of depreciable buildings shifted less expenses to 2007, assuming that depreciable buildings allow less discretion in assessing depreciation schedules and write-offs. Eventually, results of the last study suggest that the engagement in international profit shifting substitutes intertemporal profit shifting. Multinational firms with more opportunities for profit shifting to low-tax countries accumulate less discretionary accrued expenses in the year before a tax rate reduction than domestic firms.
Die Dissertation untersucht, wie Unternehmen auf eine Senkung des Körperschaftsteuersatzes reagieren. Vier separate Studien analysieren Effekte in Bezug auf internationale Gewinnverlagerungen, zeitliche Gewinnverlagerungen und auf Investitionen. Wenngleich die Investitionen von Kapitalgesellschaften in Folge der niedrigeren Gewinnbesteuerung deutlich ansteigen, fällt der Effekt bei multinationalen Unternehmen kleiner aus. Multinationale Unternehmen senken ihren Effektivsteuersatz durch Gewinnverlagerung in Niedrigsteuerländer und nehmen daher effektiv nur eine geringere Steueränderung wahr als Unternehmen ohne Möglichkeiten zur Gewinnverlagerung. Dieser Unterschied ist nicht nur bei Investitionen in das Anlagevermögen sondern auch beim Arbeitseinsatz erkennbar. Die höheren Investitionen von inländischen Unternehmen führen bei diesen auch zu einem höheren Umsatzwachstum als bei multinationalen Unternehmen. Eine Änderung von Gewinnverlagerungsstrategien unmittelbar nach der Steuersatzsenkung konnte allerdings nicht identifiziert werden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Anpassung der Verrechnungspreisstragie erst nach zwei bis drei Jahren nach der Steueränderung erfolgt. Diese Verzögerung könnte durch zusätzliche Kosten für die Änderung der Strategie verursacht werden. Eine weitere Studie untersucht die zeitliche Verlagerung steuerpflichtiger Gewinne in steuerlich günstigere Veranlagungszeiträume. Gemäß der Ergebnisse nutzen Kapitalgesellschaften Spielräume zur Erhöhung von Abschreibungen vor der Steuersatzänderung, wo deren steuermindernder Effekt wertvoller ist, und verlagern steuerpflichtige Gewinne damit in die Zukunft, wo sie einem niedrigeren Steuersatz unterliegen. Voraussetzung für eine Gewinnverlagerung sind allerdings entsprechende Gelegenheiten. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Unternehmen mit einem höheren Anteil an Gebäuden im Anlagevermögen weniger Gewinne zeitlich verlagern. Allerdings wird auch der Anreiz für zeitliche Gewinnverlagerungen bei multinationalen Unternehmen durch deren Ausnutzen niedriger Steuersätze im Ausland abgeschwächt. Zwischen internationaler und intertemporaler Gewinnverlagerung besteht demnach ein Substitutionseffekt. Kapitalgesellschaften, die bereits steuerliche Gewinne in Niedrigsteuerländer verlagern, betreiben weniger zeitliche Gewinnverlagerung.