dc.contributor.author
Send, Kirstin
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:58:13Z
dc.date.available
2012-06-13T10:05:58.241Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12765
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16963
dc.description.abstract
Einleitung: Motorische Regungen des Patienten unter Narkose können ein
Anzeichen unzureichender Analgesie sein und die sichere Durchführung einer
Operation gefährden. Eine Vorhersage derartiger Reaktionen würde eine
Anpassung der Narkose noch vor dem Eintreten von Bewegungen ermöglichen. Im
Gegensatz zum hypnotischen Effekt der Anästhetika, welcher anhand pEEG-
basierter Monitore wie z.B. dem BIS-Index abgebildet werden kann, gibt es
bislang kein verlässliches intraoperatives Monitoring zur Vorhersage
chirurgischer Immobilität auf Schmerzreize. Da die anästhetikainduzierte
Unterdrückung motorischer Reaktionen primär auf Höhe des Rückenmarks
geschieht, wurde in der vorliegenden Studie der spinal verschaltete
nozizeptive Flexorenreflex (NFR) als mögliches Instrument für eine solche
Vorhersage untersucht. Aufgrund der Korrelation der vom NFR abgeleiteten RIII-
Schwelle mit der nozizeptiven Schwelle wacher Individuen wurde dieser
Parameter bezüglich der Prädiktion motorischer Reaktionen auf Schmerzreize
evaluiert. Zum einen wurde die konzentrationsabhängige Veränderung der RIII-
Schwelle unter dem gängigen Hypnotikum Propofol getestet, um die Ableitbarkeit
des Parameters in tiefer Pro-pofolnarkose nachzuweisen. Desweiteren wurde die
Vorhersagekraft der RIII-Schwelle für Reaktionen auf Schmerzreize mit der des
BIS verglichen, der als etabliertes Monitoring der primär hypnotischen Effekte
von Propofol ein wichtiges Vergleichsmaß darstellt. Methodik: Nach Zustimmung
der Ethikkommission und schriftlicher Einwilligung der Studienteilnehmer
erhielten 15 männliche Probanden eine TCI-gesteuerte Mononarkose mit Propofol,
die stufenweise alle 15 min um 1 μg/ml bis maximal 7 μg/ml erhöht wurde. Etwa
alle 10 s erfolgte die elektrokutane Stimulation des N. suralis zur Auslösung
eines NFR. Die Reaktion wurde aufgezeichnet anhand EMG des M. biceps femoris.
Die RIII-Schwelle bezeichnet dabei diejenige Stromstärke, die mit einer
Wahrscheinlichkeit von 50% einen NFR infolge eines Stimulus auslöst. Sie wurde
anhand des threshold trackings kontinuierlich berechnet. Parallel wurde
fortlaufend der BIS gemessen. Ab dem Moment des Bewusstseinsverlustes fand
alle 5 min die Testung der Reaktion auf Schmerzreize statt, die in
ansteigender Intensität gesetzt wurden. Das Ziel bestand im Ausbleiben
motorischer Reaktionen auf eine 30sekündige tetanische Stimulation von 80 mA
am kontralateralen Unterarm, die als Surrogatstimulus für eine tatsächliche
Inzision verwendet wurde. Mit NONMEM wurde die Korrelation der Pharmakokinetik
und -dynamik etabliert. Die Vorhersagewahrscheinlichkeiten (PK) der RIII-
Schwelle und des BIS für motorische Reaktionen auf Schmerzreize wurden mit
PKMACRO berechnet und anhand der Jackknife Methode miteinander verglichen.
Ergebnisse: Die RIII-Reflexschwelle konnte bei allen Probanden bis zur
höchsten Propofolkonzentration von 7 μg/ml gemessen werden. Das messbare
Maximum der RIII-Schwelle lag somit in einem Bereich oberhalb klinisch
relevanter Dosierungen von Propofol. Desweiteren zeigte die PKPD-Korrelation
keine signifikanten Unterschiede zwischen den Äquilibrierungskonstanten ke0
der verglichenen Parameter RIII-Schwelle und BIS. Die
Vorhersagewahrscheinlichkeit (PK) für Reaktionen auf Schmerzreize betrug für
die RIII-Schwelle 0.84 und für den BIS 0.86. Dieser Unterschied ist
statistisch nicht signifikant (PKDMACRO; p > 0.05). Schlussfolgerungen: Die
RIII-Reflexschwelle ist unter narkoserelevanter Dosierung von Propofol
ableitbar und damit grundsätzlich geeignet für ein intraoperatives Monitoring.
Es bleibt zu prüfen, wie der Parameter sich während Kombinationsnarkose mit
Opiaten diesbezüglich darstellt. Die nicht-signifikanten Unterschiede der
ke0-Werte von RIII-Schwelle und Bispektralem Index sprechen dafür, dass
eventuell supraspinale Effekte auf die dem RIII-Reflex zwischengeschalteten
Interneurone einen höheren Einfluss nehmen, als vor Beginn der Studie
angenommen. Dies wirft die Frage auf, inwieweit die gemessenen Parameter RIII-
Schwelle und BIS tatsächlich der Wirkung von Propofol auf die unterschiedliche
Effektkompartimente Cerebrum und Rückenmark zugeordnet werden können. Die
Vorhersagewahrscheinlichkeit (PK) der RIII-Schwelle für Reaktionen auf
Schmerzreize ist unter Propofolmononarkose vergleichbar gut wie die des BIS.
Es bleibt zu überprüfen, wie die RIII-Schwelle sich diesbezüglich unter einer
klinisch üblichen intravenösen Kombinationsnarkose mit Opiaten verhält.
de
dc.description.abstract
Background: Prediction of movement responses to noxious stimuli during
anaesthesia is of clinical importance. Susceptibility of a parameter of
immobility to both hypnotic and analgesic influences could pose an advantage.
Here, nociceptive reflexes might be useful, but data regarding the suppression
by hypnotic substances are scarce. Therefore, we compared the prediction of
movement responses by the RIII reflex threshold and the bispectral index (BIS)
during propofol mono-anaesthesia. Methods: Fifteen male volunteers were
included. Propofol effect compartment concentration was increased every 15 min
in steps of 1 µg/ml (max 7 µg/ml). Every 5 min, the reactions to trapezius
squeezes and 30 s tetanic stimulations (80 mA) of the right ulnar nerve were
tested. The RIII reflex threshold was estimated continuously using an
automated threshold tracking system that analyses the nociceptive RIII
response at the left biceps femoris muscle to stimulation of the left sural
nerve. Results: Twelve subjects completed the study. RIII threshold values
were normalized by subtraction of the first threshold that was estimated after
the subject’s loss of consciousness. The population prediction probability PK
amounted to 0.84 for the RIII threshold and to 0.86 for the BIS (difference
not significant). Conclusions: Movement responses to noxious stimuli under
propofol can be predicted by the RIII threshold with a comparable accuracy as
the BIS. Therefore, the RIII threshold seems to be influenced by hypnotic
effects. Since susceptibility of the RIII threshold to analgesic influences is
well established, an advantage for the RIII threshold in the prediction of
motor responses could be expected when analgesic substances are used in
addition to propofol.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
bispectral index
dc.subject
monitoring of anaesthesia
dc.subject
depth of anaesthesia
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Vergleich von RIII-Reflexschwelle und Bispektralem Index als Monitore der
Vorhersage motorischer Reaktionen auf Schmerzreize unter Propofolmononarkose
dc.contributor.contact
ksend@web.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. B. Rehberg-Klug
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Dr. B. Ebeling
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. S. Kreuer
dc.date.accepted
2012-06-03
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000037464-6
dc.title.translated
Comparison of the RIII reflex threshold and the bispectral index as monitors
of movement responses to noxious stimuli under propofol mono-anaesthesia
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000037464
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000011056
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access