Das Ziel dieser Arbeit war der Versuch der Räudesanierung in einem Ferkelerzeugerbetrieb mit geschlossenem System im besonderen Hinblick auf die Herdenleistung. In einem Ferkelerzeugerbetrieb ohne angegliederte Mast nördlich von Berlin mit ca. 1200 Sauen und eigener Jungsauenaufzucht (ca. 700 Tiere) wurde geprüft, ob mit zweimaliger Injektion von IVOMEC®-S-Injektionslösung (Dosierung: 1 ml / 33 kg KGW) im vierzehntägigen Abstand bzw. zweimaliger jeweils sieben Tage langer oraler Applikation von IVOMEC® Prämix (Dosierung: 1 g / 50 kg KGW) im Abstand von sieben Tagen im Rahmen einer Behandlung des gesamten Bestandes die Sarcoptes-Räude getilgt werden kann. Auf eine Milbenbekämpfung in der Umgebung der Tiere (Ställe) wurde hierbei verzichtet. Die Verlaufskontrollen erfolgten über einen Zeitraum von einem Jahr. Bei den Sauen, welche die Infektion auf natürlichem Wege erworben hatten, wurde die Diagnose "Räude" durch Untersuchung auf typische Hautveränderungen, Ermittlung des Scheuerindexes, den Nachweis von Milben in Ohrknorpelausschnitten und von Antikörpern gegen Sarcoptes scabiei var. suis im Serum und im Kolostrum gestellt. Mit der Methode des direktem Milbennachweises waren vier Monate nach Behandlung der Tiere keine Parasiten mehr nachweisbar. Die Kratzaktivitäten bildeten sich sofort nach der Behandlung und die Hautveränderungen langsamer zurück. Bei der serologischen Untersuchung zeigten die Sauen, sowohl das Serum als auch das Kolostrum betreffend, in ihrer Immunantwort individuelle Unterschiede. Allerdings konnten nach erfolgreicher Sanierung nur noch sechs Monate lang positive Serumproben und neun Monate lang positive Kolostrumproben nachgewiesen werden. Die Sauen waren in dem Betrieb nach einem Jahr klinisch und labordiagnostisch unauffällig, so dass von einer erfolgreichen Sanierung ausgegangen werden kann. Im Hinblick auf die Herdenleistung ist zu bemerken, dass im Versuchsbetrieb nach de Tilgung die Umrauscherquote um 2,5% und die Anzahl totgeborener Ferkel um 0,4 Ferkel pro Wurf gesunken ist. Die Ferkelverluste sind um 0,2 Ferkel pro Wurf gesunken. Diese Leistungssteigerung hat dazu geführt, dass über 100 Ferkel mehr pro Jahr abgesetzt wurden.
The aim of this study was to attempt a sustainable eradication of Sarcoptes scabiei var. suis infection in a closed pig breeding farm. The piggery was situated north of Berlin and included 1200 sows and 700 young pigs without hog feeding. The whole livestock was treated either by two injections (intramuscular, two weeks interval) of IVOMEC®-S-Injektionslösung or by feeding IVOMEC® Prämix for two weeks treatment with a one week break after 7 days. There was no environmental treatment of the hog house. Naturally infected sows were examined before and after treatment for mange status as follows: investigation of typical dermatitis skin lesions, scratching index, detection of mites in ear cartilages and serologic investigation of Sarcoptes scabiei var. suis antibodies in blood and colostral samples. Observation period for treatment control lasted up to 12 months. Direct detection of mange mites was negative after 4 months following treatment. Scratching index decreased immediately after treatment. Skin lesions slowly decreased after treatment and remained at a low level until the end of the observation period. Regarding the serological results in blood and colostral samples individual differences among the sows were found. Positive samples were detectable within six months (blood) and nine months (colostrum) after treatment. After one year the whole livestock showed no symptoms of sarcoptic mange which indicates a successful eradication of Sarcoptes scabiei var. suis using ivermectin as injection and in the feed.