Die in den Instituten für Rechtsmedizin der Humboldt-Universität und der Freien Universität Berlin in den Jahren von 1997 bis 2006 durchgeführten gerichtlichen Obduktionen wurden retrospektiv hinsichtlich der Häufigkeit und Phänomenologie kombinierter Suizide unter Bezug auf die existierenden Begrifflichkeiten des kombinierten Suizides ausgewertet und mit früheren publizierten Studien verglichen. Unter den zur Auswertung verfügbaren 9821 Obduktionsfällen befanden sich 2273 Suizide, hiervon wurden 173 Fälle (115 Männer und 58 Frauen) mit zwei oder mehr Suizidmethoden i. S. eines kombinierten Suizids herausgestellt. Das mittlere Alter der betroffenen Männer lag bei 43 Jahren, das der Frauen bei 59 Jahren. Mit 98 Fällen dominierten als Ort des Suizids geschlossene Räumlichkeiten gefolgt von Orten im Freien (69 Fälle). Überwiegend (n=164) wurden zwei Methoden kombiniert. Die bevorzugten Kombinationen bestanden aus Sturz aus der Höhe/Medikamenteneinnahme (n=25), Ertrinken/Medikamenteneinnahme (n=22) und Erhängen/Medikamenteneinnahme (n=15). In 7 Fällen wurden 3 Methoden kombiniert. In je einem Fall wurden vier bzw. fünf Methoden kombiniert. Unter den in 149 Fällen ermittelten Motiven führten psychische Störungen.
All autopsy cases of the Institutes of Legal Medicine of the Humboldt- Universität of Berlin and the Freie Universität of Berlin regarding the frequency and phenomenology of combined suicide were analyzed retrospectively including the decade 1997-2006. 9821 autopsy protocols were available for analysis including 2273 suicides. In 173 cases (115 male / 58 female) to or more sucide methods in combination had been used. In the majority of cases (n=164) two methods were combined and only in a few cases (n=7) three methods were used while only in 1 case 4 and in another case 5 methods were applied. The mean age of the deceased was 43 years in male and 59 years in female. Most of the suicides (n=98) had been performed indoors while the incident scence in 69 cases was located outdoor. The combination of a poisoning with another method was most commonly used (fall from height: n=25, drowning: n=22, hanging: n=15). Retrospectively in 149 cases a history of psychic disorders was present.