Art und Krankheitsaktivität einer chronisch rheumatischen Erkrankung oder deren medikamentöse Behandlung können Risikofaktoren für Wundheilungsstörungen und Infektionen nach einer zahnärztlichen Intervention bei Rheumapatienten (RP) darstellen. Im Rahmen einer Pilotuntersuchung ZEBRA (gefördert DFG: 1697/1-1) sollte erhoben werden, ob das Risiko einer Wundheilungsstörung oder Infektion bei RP nach zahnärztlicher Intervention im Vergleich zu Normalbevölkerung erhöht ist. 128 RP mit chronisch rheumatischen Erkrankungen (u.a. rheumatoide Arthritis, Kollagenose, Spondyloarthritis) wurden zu Zahnarztbesuchen und ggf. stattgehabten zahnärztlichen Interventionen mittels Fragebogen und begleitendem Interview durch einen Zahnarzt zum Auftreten von Komplikationen befragt. Weiterhin wurden Daten zur rheumatischen Erkrankung, Komorbiditäten, Medikamente, Zahn- und Mundgesundheit, Risikofaktoren für eine Parodontitis, aber auch individuelle Faktoren/Parameter der Mundhygiene erfasst. Es erfolgte ein alters- und geschlechtskontrollierter Vergleich mit einer, nicht von einer Rheumaerkrankung betroffenen, gesunden Kontrollgruppe. Es wurden 96 (75 %) weibliche RP und 32 (25 %) männliche RP mit einer mittleren Erkrankungsdauer von 10 ± 9,9 Jahren und 128 Probanden der Kontrollgruppe eingeschlossen. RP = 41/Kontrollen = 57 gaben eine gute (p = 0,002), RP = 12/Kontrollen = 9 eine mäßige (p = 0,480) und RP = 5/Kontrollen = 1 eine schlechte (p = 0,096) Wundheilung an. RP = 9/Kontrollen = 7 gaben eine leichte (p = 0,597), RP = 1/Kontrollen = 1 eine mäßige, RP = 1/Kontrollen = 0 eine schwere Infektion an. Diese Studie gibt Hinweise auf Unterschiede in der Wundheilung bei RP zur Kontrollgruppe nach zahnärztlichen Interventionen. Trotzdem können solche Eingriffe bei RP, bei genauer Risikoeinschätzung und -beachtung, sicher durchgeführt werden. Weitere Studien sind erforderlich, um Fragen zum Umfang der perioperativen Prophylaxe und zur Objektivierung der Wundheilungsverläufe bei RP zu klären.
The type of rheumatic disease, disease activity or the medical treatment can give a risk factor for impaired wound healing or infection after dental intervention by patient with chronic rheumatic disease (RP). The aim of the pilot study was to show differences in wound healing between RP and a control group without rheumatic disease. RP with different types of chronic rheumatic disease (like rheumatoid arthritis, connective tissue disease, spondyloarthropathy or vaskulitis) were interviewed for dental intervention (like tooth extraction, implantation or root planing), systemic disease, parodontal disease and oral hygiene with an acquired questionnaire. These facts were compared with the age and sex matched controls. We found 128 RP (96 women/75 %; 32 man/25 %) with mean time of rheumatic disease from 10 ± 9,9 years and 128 age and sex matched patients in the control group. RP = 41/controls = 57 report a good wound healing (p = 0,002), RP = 12/controls = 9 a moderate wound healing (p = 0,480), RP = 5/controls = 1 bad wound healing (p = 0,096). RP = 9/controls = 7 report a low (p = 0,597), RP = 1/controls = 1 a moderate, RP = 1/controls = 0 a severe infection. These results detect differences in wound healing and risk factors in connection with dental intervention between RP and controls without rheumatic disease. Dental surgery is possible in RP, but prae- and postoperative surgery management must be careful attended. Further, more studies are needed to confirm these results.