dc.contributor.author
Bruns, Nora
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:53:45Z
dc.date.available
2012-05-23T07:58:54.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12627
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16825
dc.description.abstract
Einleitung: Mit steigender Inzidenz der Frühgeburtlichkeit und gleichzeitig
steigenden Überlebensraten auch sehr und extrem unreifer Frühgeborener
gewinnen das langfristige Outcome und das Management von
Langzeitkomplikationen an Bedeutung. Vor Allem die Verbesserung des
neurologischen Outcomes steht im Zentrum des Interesses. Bisher gibt es nur
sehr begrenzte Indikatoren, die das individuelle neurologische und kognitive
Outcome vorhersagen können; Maßnahmen wie Frühförderung, Physiotherapie oder
Ergotherapie können lediglich bereits eingetretene Schäden abmildern. Zur
Echtzeit-Überwachung der zerebralen Funktion kommen in den letzten Jahren auf
neonatologischen Intensivstationen mehr und mehr sogenannte „Cerebral Function
Monitore“ zum Einsatz, die ein EEG aufzeichnen, das zeitlich komprimiert und
auf Mustererkennung anhand der Amplitudenhöhe reduziert ist. Der Name
amplituden-integriertes EEG (aEEG) trägt dieser Prozessierung Rechnung. Die
Technik des aEEGs bietet aufgrund der stark reduzierten Elektrodenzahl die
Möglichkeit der Langzeitüberwachung – außerdem ist die Interpretation
verhältnismäßig leicht zu erlernen. Bisher war nur eine manuelle Auswertung
der aEEGs anhand der Erkennung von Mustern möglich. Neuere Geräte bieten zum
Teil die Option, auch eine elektronische Quantifizierung der abgeleiteten
Daten vorzunehmen. Während die Technik bei reifen Neugeborenen bereits im
klinischen Alltag angewandt wird, gibt es noch wenige Daten zum Einsatz des
aEEG bei Frühgeborenen, insbesondere bei sehr und extrem unreifen
Frühgeborenen. Aufgabenstellung: Ziel dieser Arbeit war die Beschreibung von
Normwerten bei extrem unreifen Frühgeborenen (< 28 SSW) während der ersten
Lebenswochen. Dies sollte anhand eines publizierten Beurteilungsscores
(Burdjalov-Score) als subjektivem Messwert und anhand der elektronisch
ermittelten unteren Amplitude als objektivem Parameter geschehen. Danach
sollte überprüft werden, ob anhand von aEEG-Aufzeichnungen aus der ersten
Lebenswoche bereits eine Aussage über das Auftreten typischer kurzfristiger
Komplikationen) getroffen werden kann. Schließlich sollte die Hypothese
getestet werden, ob es mit Hilfe von aEEGs im korrigierten Alter von 27/28 SSW
möglich ist, die Zeit bis zum Erreichen bestimmter Entwicklungsziele
vorherzusagen. Methode: Von Frühgeborenen unter 28+0 SSW wurden in den ersten
4 Lebenswochen aEEGs abgeleitet. Die Ableitzeitpunkte waren die ersten 72
Lebensstunden und danach wöchentlich am 7., 14., 21. und 28. Lebenstag.
Abgeleitet wurden jeweils eine interparietale sowie zwei unilaterale Roh-EEGs
und aEEGs. Die erhaltenen Aufzeichnungen wurden dann artefaktbereinigt und
manuell (Burdjalov-Score) sowie elektronisch (untere Amplitude) ausgewertet.
Es wurde der Einfluss von Gestationsalter sowie postnatalem Alter auf die
Reifung des aEEGs untersucht. Außerdem wurde die Bedeutung des aEEG im
Zusammenhang mit kurzfristigen klinischen Komplikationen (Infektion, BPD, PDA
sowie kurzfristigen Entwicklungsmeilenstenen (Alter bei Entlassung,
selbstständige orale Nahrungsaufnahme, Stabilisierung des Atemantriebs)
untersucht. Ergebnisse: Von 64 FG im medianen Alter von 26+3 (23+4 - 27+6) SSW
wurden insgesamt 237 aEEGs abgeleitet, von denen 188 verwertbar waren. Die
Gesamtaufzeichnungsdauer der ausgewerteten aEEGs beträgt 2049h 39’’. Da die
interparietale Ableitung eng mit den unilateralen Ableitungen korreliert ist,
wurde die Auswertung anhand der interparietalen Ableitungen vorgenommen. Der
Burdjalov-Score und untere Amplitude steigen mit zunehmendem korrigierten GA
zwischen 24 und 31 Wochen um durchschnittlich 0,71 Punkte bzw. 0,3 µV pro
Woche an. Dabei zeigt der Burdjalov-Score in den frühen Gestationswochen
zunächst eine Stagnation, um dann ab 27 korrigierten SSW um 1,25 Punkte pro
Woche anzusteigen. Eine beschleunigte postnatale Reifung ließ sich hier nicht
feststellen. Die untere Amplitude zeigt bereits ab 24 Wochen einen
kontinuierlichen Anstieg. In der linearen Regressionsanalyse konnten wir eine
akzelerierte extrauterine Reifung nachweisen. Ein Vergleich unserer
unilateralen Aufzeichnungen aus der ersten Lebenswoche mit einer aufgrund von
Studiendesign und Ausführung vergleichbaren Studie von West et al. ergab
deutlich höhere Werte für die untere Amplitude in unserem Patientenkollektiv.
Die Überprüfung der kurzfristigen klinischen Outcome-Parameter zeigte, dass
sich kein Zusammenhang zwischen einer perinatalen Infektion und einer sich
später entwickelnden BPD und Merkmalen der frühen aEEG-Ableitungen nachweisen
lässt. Ein operationspflichtiger Ductus arteriosus hingegen zeigt sich im aEEG
nach einer Woche vor Allem bei Kindern mit einem GA von 23 bis 25 Wochen durch
eine Verminderung der Kontinuität sowie unreifere Eigenschaften des SWC und
der Bandbreite im Vergleich zu Kindern ohne Intervention. Auch die
Gesamtpunktzahl ist dementsprechend erniedrigt. Bei Kindern im GA von 26 bis
27 Wochen zeigen sich gleichgerichtete Trends wie bei den jüngeren Kindern für
Gesamtpunktzahl und Kontinuität, diese sind jedoch nicht signifikant. Eine
Aussage über die voraussichtliche Aufenthaltsdauer, die Reifung der Schluck-
und Trinkfertigkeit oder die Stabilisierung des Atemantriebs lässt sich aus
aEEGs im korrigierten Altern von 27/28 SSW nicht treffen. Conclusio: Das aEEG
zeigt altersabhängige Reifungsvorgänge bei extrem unreifen Frühgeborenen. Auch
lässt sich eine beschleunigte postnatale Reifung der unteren Amplitude
nachweisen. Welche klinische Relevanz die beobachteten Reifungsvorgänge
beziehungsweise ihre Verzögerung haben, kann noch nicht sicher gesagt werden.
Ein hämodynamisch relevanter Ductus arteriosus macht sich bei Frühgeborenen
unter 26 SSW durch eine Verminderung der Kontinuität sowie unreifere Muster
des SWC und der Bandbreite bemerkbar. Hingegen werden frühe aEEG-
Aufzeichnungen weder durch eine bestehende perinatale Infektion noch durch
eine im Verlauf auftretende BPD beeinflusst. Eine Prognose über die
Aufenthaltsdauer oder das Erreichen von kurzfristigen
Entwicklungsmeilensteinen ist anhand des aEEGs nicht möglich. Inwiefern aEEG-
Aufzeichnungen aus dem ersten Lebensmonat prädiktiv für das neurologische
Outcome im Alter von 2 oder mehr Jahren sind, bleibt noch zu untersuchen.
de
dc.description.abstract
Introduction: In recent years, cerebral function monitoring has become more
and common in neonatal intensive care units. This technique called amplitude
integrated EEG is based on a timely compressed EEG with a reduced number of
electrodes. The raw EEG ist filtered and processed to show only the height of
the amplitude. Aim of the study: The aim of this study was to determine normal
values using a subjective score (Burdjalov score) and the electronically
quantified lower border. After this, we wanted to test, whether early aEEG
tracings show changes associated to typical short term complications Finally
we tested, if aEEG at the corrected gestational age of 27/28 weeks correlate
with the achievement of certain physiologic milestones of deleopment. Method:
We recorded aEEGs from preterm infants at less than 28 weeks of gestational
age (GA) during the first 4 weeks of life (0-72h, 7 days, 14 days, 21 days, 28
days). Results: we obtained 237 recordings from 64 preterm infants with a
median GA of 26+3 weeks. 188 (2049h 39') of these recordings could be used for
assessment. The Burdjalov score and the electrincally quantified lower border
(eLBA) rise with GA. We could find an accelerated extrauterine maturation for
the eLBA, but not for the Burdjalov score. The short term clinical outcome was
not related regarding the development of bronchopulmary dysplasia or the
presence of perinatal early onset infection. There was, however, a significant
negative influence of a patent ductus arteriosus on the Burdjalov score at one
week of life and on contnuity. The eLBA was not affected by a PDA. We could
show no correlation between aEEGs at the corrected GA of 27/28 weeks and the
achievement of physiologic milestones.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
amplitude integrated eeg
dc.subject
patent ductus arteriosus
dc.subject
electrocortical maturation
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Amplituden-integriertes EEG bei extrem unreifen Frühgeborenen in den ersten 4
Lebenswochen
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. C. Bührer
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. Dipl. M. Keller
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. C. Roll
dc.date.accepted
2012-06-03
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000036576-1
dc.title.translated
Amplitude integrated aEEG in extremely preterm infants during first 4 weeks of
life
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000036576
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000010841
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free
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open access