dc.contributor.author
Jacobs, Jan
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:50:58Z
dc.date.available
2009-05-12T12:12:04.530Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12561
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16759
dc.description
Vorwort 4 Inhaltsverzeichnis 6 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis 10 Kapitel
1: Einleitung 13 1.1 Pfade in der Studienstruktur- und IT-Reform 13 1.2 Zur
Motivation und Relevanz dieser Arbeit 14 1.3 Überblick über die Arbeit 16
Kapitel 2: Zur Konzeption von Pfadabhängigkeit und Wandel in Organisationen 21
2.1 Grundzüge der Strukturationstheorie 21 2.1.1 Soziale Struktur und Systeme
22 2.1.2 Die Dimensionen des Sozialen 24 2.1.3 Handeln, Handlungen und Akteure
25 2.1.4 Struktur, Handlungen, Zeit und Kausalität 26 2.2 Zur
Strukturationstheorie der Organisation 28 2.2.1 Zum
strukturationstheoretischen Organisationsbegriff 29 2.2.2 Organisationale
Strukturen und Wechselwirkungen 34 2.2.3 Akteure und Handlungsspielraum 37 2.3
Organisationale Entscheidungen 38 2.3.1 Inhaltliche Aspekte von Entscheidungen
39 2.3.2 Diskursive Konstitution; Entscheidung als Prozess und singuläre
Handlung 39 2.3.3 Zur Kausalität von Entscheidungen und Folgen 41 2.3.4
Organisationale Entscheidungen als politisch-soziale Prozesse 44 2.4 Formelle
Regeln in Organisationen 45 2.4.1 Perspektiven auf Regeln 46 2.4.2 Formelle
Regeln in strukturationstheoretischer Perspektive 48 2.4.3 Möglichkeiten einer
Untersuchung formeller Regeln 53 2.5 Informationstechnologie und Regeln 54
2.5.1 IT als soziale Struktur 54 2.5.2 Trennung von IT-Gestaltung und IT-
Nutzung 57 2.5.3 IT als Materialisierung formeller Regeln 58 2.5.4 Die
Strukturation von IT und Regeln 61 2.6 Andere Perspektiven auf Stabilität und
Wandel von Organisationen 65 2.6.1 Institutionelle Isomorphie als externer
Treiber organisationalen Wandels 66 2.6.2 Rigidität und Trägheit von
Organisationen 68 2.6.3 Komplementaritäten und Organizational Systems 70 2.7
Organisationale Pfadabhängigkeit 71 2.7.1 Pfadabhängigkeit in
strukturationstheoretischer Sicht 73 2.7.2 Pfadabhängigkeit von Organisationen
und Strukturen 75 2.7.3 Zum Verständnis von Pfaden in Organisationen 79 2.7.4
Selbstverstärkungsmechanismen und Wechselwirkungen in Organisationen 85 2.8
Die wichtigsten Konzepte für die Untersuchung 93 Kapitel 3:
Fallstudienstrategie und Untersuchungsdesign 95 3.1 Die Forschungsfrage:
Stabilität und Wandel, Selbstverstärkung und Wechselwirkungen. 95 3.2
Qualitative Forschung zur Entwicklung von Prozesstheorie 96 3.2.1
Weiterentwicklung der Pfadtheorie als Ziel der Arbeit 96 3.2.2 Welche Art von
„Theorie“ kann ich zu entwickeln hoffen? 96 3.2.3 Prozesstheorie 97 3.2.4
„Qualitative“ Forschung: reichhaltige Daten, keine Quantifizierung,
Interpretation sozialer Wirklichkeit und ein iterativer Forschungsprozess 98
3.3 Das empirische Setting der Untersuchung: die Studienstrukturreform der
Freien Universität Berlin 100 3.4 Fallstudien als Forschungsstrategie 101 3.5
Multiples, eingebettetes und longitudinales Fallstudiendesign und Fallauswahl
101 3.5.1 Fallauswahl nach der Logik der theoretischen Replikation 102 3.5.2
Unterteilte Studienstrukturen als „eingebettete“ Analyseeinheiten 104 3.5.3
Längsschnittdesign und Untersuchungszeitraum 107 3.6 Formelle Entscheidungen
als Untersuchungszugang 107 Kapitel 4: Methodologie und Methoden 111 4.1
Narrative Strategie und Temporal Bracketing als Methodologie zur
strukturationstheoretischen Analyse von Pfadprozessen 111 4.2
Fallstudienprotokoll 115 4.3 Datenquellen, Datenerhebung und Datenbank 116
4.3.1 Teilnehmende Beobachtung und informelle Gespräche zum Einstieg ins Feld
116 4.3.2 Sammeln, Suchen und Verwalten von Felddokumenten 118 4.3.3
Problemzentrierte Interviews 120 4.4 Datenauswertung: Narrationen und Temporal
Bracketing mit ‚empirischen Memos’ 131 4.4.1 Umweg Atlas.TI und die
Unangemessenheit der Grounded Theory-Methodologie 132 4.4.2
Informationsmanagement als Teil der Auswertung 134 4.4.3 Erstellen
‚empirischer Memos’ 135 4.4.4 Narrative und Temporal Bracketing-Analyse anhand
der empirischen Memos 139 4.4.5 Zeitliche Rekonstruktion der Reformverläufe
140 4.4.6 Kausale Analyse 141 4.4.7 Pattern Matching von Selbstverstärkung,
Entscheidungspfaden und Wechselwirkungen 142 Kapitel 5: Die Entwicklung des
deutschen Hochschulsystems 145 5.1 Das deutsche Hochschulsystem bis zur
Jahrtausendwende 145 5.2 Die institutionelle Reform der Hochschulen 148 5.3
Die Kommerzialisierung von Bildung und Marktorientierung der Hochschulen 155
5.4 Die Differenzierung der deutschen Hochschullandschaft 157 5.5 Die
Internationalisierung der Hochschulen 158 5.6 Die Reform der Studienstruktur
in Deutschland 160 5.7 Die Politische Steuerung der Studienstrukturreform 164
Kapitel 6: Die Freie Universität Berlin 173 6.1 Einführung in die Freie
Universität Berlin 173 6.2 Die Studienstrukturreform der Freien Universität
Berlin 173 6.2.1 Überblick und Interpretation der Studienstrukturreform 173
6.2.2 Die alten Studiengänge mit Abschlussprüfungssystem 175 6.2.3 Widerstand
gegen die Studienstrukturreform 177 6.2.4 Einige Fachbereiche erproben Ende
der 90er Jahre neue Studienstrukturen 178 6.2.5 Erste zentrale
Strukturkonzepte 2001-2002 zur Vereinheitlichung innerhalb der Universität 181
6.2.6 Zentrale Strukturen zur Steuerung der Reform durch die Hochschulleitung
seit 2003 186 6.2.7 Die Umsetzung der zentralen Studienstrukturen 189 6.3 Die
Reform der IT und der Studien- und Prüfungsverwaltung 190 6.4 Parallele
Reformen der Freien Universität Berlin seit dem Ende der 90er Jahre 193 6.4.1
TGO Erprobungsmodell 193 6.4.2 Zielvereinbarungen und leistungsbezogene
Mittelvergabe innerhalb der Freien Universität Berlin 194 Kapitel 7: Das
Institut für Chemie: Die ersten Bachelor- und Masterstudiengänge der
Universität 199 7.1 Überblick und Einführung in den Fall der Chemie 199 7.2
Die Durchsetzung von Bachelor und Master gegen das Diplom 201 7.2.1 Der
Diplom-Pfad der Chemie (bis 2002) 202 7.2.2 Bachelor- und Masterstudiengänge
als Alternative zum Diplom (1997 bis 2002) 204 7.2.3 Der Zusammenstoß der
Pfade: Bachelor und Master setzen sich gegen das Diplom durch (2000-2002) 209
7.2.4 Der Bachelor-Master-Pfad seit 2002 213 7.3 Entwicklung und
Wechselwirkungen einzelner Studienstrukturen 215 7.3.1 Prüfungssysteme: seit
1998 fest an Abschlüsse gekoppelt 216 7.3.2 Die Pfadabhängigkeit der „krummen“
Lehrveranstaltungsgliederung 218 7.3.3 Wiederholbarkeit und Nicht-Bestehen:
Mehrfache Anpassung der Maluspunkteregel 226 7.3.4 IT: kein Campus Management
für die Chemie 228 7.4 Pfadabhängigkeit des Instituts für Chemie? 231 Kapitel
8: Der Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften: Großer Widerstand
und radikaler Wandel 237 8.1 Überblick und Einführung in den Fachbereich
Philosophie und Geisteswissenschaften 237 8.2 Der Verlauf der
Studienstrukturreform am Fachbereich 239 8.2.1 Die alten Magister- und
Lehramtsstudiengänge 239 8.2.2 Politisch-kultureller Widerstand gegen die
Reform 241 8.2.3 Selbstverstärkung durch formelle Entscheidungen 242 8.2.4
Gescheiterte Bachelorabschlüsse 1998 243 8.2.5 Umstellung auf einen Schlag
2004 245 8.2.6 Bachelor- und Masterstudiengänge seit 2004 248 8.3 Entwicklung
und Wechselwirkungen einzelner Studienstrukturen 249 8.3.1 Prüfungssysteme:
feste Kopplung an die Abschlussgrade 250 8.3.2 Wiederholbarkeit und Nicht-
Bestehen: das Scheitern der Maluspunkteregel 251 8.3.3 IT: Die Einführung von
Campus Management 254 8.4 Pfadabhängigkeit des Fachbereichs Philosophie und
Geisteswissenschaften? 259 Kapitel 9: Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaft:
Modernisiertes Diplom und später Wechsel zu Bachelor und Master 263 9.1
Überblick und Einführung zum Fachbereich Wirtschaftswissenschaft 263 9.2 Die
Pfadabhängigkeit der Diplomstudiengänge 264 9.2.1 Der Diplompfad vor 2000 264
9.2.2 Diplomstudiengänge mit studienbegleitenden Prüfungen 2000 265 9.2.3
Selbstverstärkung der Diplomprüfungsordnung 2000 266 9.2.4 Der Wechsel zu
Bachelor- und Masterstudiengängen seit 2006 266 9.2.5 Interpretationen zum
Diplompfad 267 9.3 Entwicklung und Wechselwirkungen einzelner
Studienstrukturen 268 9.3.1 Studienbegleitende Prüfungen stabilisieren das
Diplom 268 9.3.2 Das eigene Leistungspunktesystem wird 2006 durch ECTS
ersetzt. 271 9.3.3 Die Pfadabhängigkeit der fachbereichseigenen
Maluspunkteregel 274 9.3.4 Effiziente IT-Unterstützung der Studiengänge 282
9.4 Pfadabhängigkeit des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft? 283 Kapitel 10:
Diskussion 287 10.1 Selbstverstärkung und Pfadabhängigkeit der untersuchten
Studienstrukturen: Quervergleich der Fallstudien 287 10.1.1 Pfadabhängigkeit
und Pfadbruch der alten Studiengänge 288 10.1.2 Pfadabhängigkeit der neuen
Studiengänge 289 10.1.3 Pfadpersistenz unter der Oberfläche: die Kontinuität
einiger Teilstrukturen 290 10.1.4 Selbstverstärkung der Studienstrukturen
durch formelle Entscheidungen 291 10.2 Erkenntnisse zu organisationalen Pfaden
293 10.2.1 Kontingenz und strukturelle Vorbestimmung: Die Entstehung
organisationaler Pfade 293 10.2.2 Behinderung und Beschleunigung von Wandel
durch Pfadprozesse 295 10.2.3 Pfade im Kontext umfassender Reformen: zur
Entkopplung von Pfadprozessen und Handlungsspielraum 297 10.2.4 Zur
Notwendigkeit von Prozesserklärungen organisationalen Wandels 299 10.3 Die
Pfadtheorie als Theorie organisationaler Wandeldynamiken 301 10.3.1
Pfadkonkurrenz: konkurrierende Alternativen bestimmen Pfadverläufe 302 10.3.2
Pfadinterferenz: Wechselwirkungen zwischen Pfaden 310 10.3.3 Wessen
Handlungsspielraum? Pfadabhängigkeit und Machtasymmetrie 320 10.4 Stärken der
Pfadtheorie gegenüber anderen Theorien organisationalen Wandels 322 10.5
Generalisierbarkeit, Grenzen und weiterführende Forschungsperspektiven 324
10.5.1 Zur Generalisierbarkeit der getroffenen Aussagen und entwickelten
Theorieperspektiven 324 10.5.2 Grenzen der Untersuchung und weiterführende
Fragen 326 Kapitel 11: Die wichtigsten Beiträge zur Pfad- und
Organisationsforschung 329 11.1 Das operative Verfahren der Datenauswertung
329 11.2 Erkenntnisse über Pfade in Organisationen 330 11.3 Die
Weiterentwicklung der Pfadtheorie 331 11.4 Die Pfadtheorie als Theorie
organisationalen Wandels 332 Literaturverzeichnis 333
dc.description.abstract
Die vorliegende Dissertation untersucht die Studienstruktur- und IT-Reformen
in drei Fachbereichen einer deutschen Universität von 1995 bis 2007 und
analysiert sie vor dem Hintergrund der Pfadabhängigkeitstheorie. Während die
Pfadtheorie bisher zur Erklärung von Hyperstabilität diente (David 1985, North
1990, Burgelman 2002, Ackermann 2003, Schreyögg et al. 2003, Schäcke 2006,
Koch 2007), wird sie hier weiterentwickelt zu einer mechanismenbasierten
Theorie organisationaler Wandelprozesse. Damit lassen sich die spezifischen
Verläufe organisationaler Reformen verstehen, die gleichzeitig durch
Veränderungen und Kontinuitäten gekennzeichnet sind. Theorie: Die Theorie
organisationaler Pfade wird formuliert auf Grundlage der
Strukturationstheorie, die eine prozessuale Perspektive bietet und
strukturellen Zwängen wie auch den Handlungsmöglichkeiten strategischer
Akteure gerecht wird (Giddens 1984). Das Konzept des Pfades wird hier auf
einzelne organisationale Strukturen bezogen. Konkret werden in der empirischen
Studie einzelne formelle Regeln und IT-Systeme als potenzielle Pfade
untersucht. Der analytische Fokus richtet sich zum einen auf die
Selbstverstärkung dieser Strukturen. Zum anderen können durch diese
Perspektivierung auch Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Strukturen – das
heißt zwischen potenziellen Pfaden in verschiedenen Bereichen – systematisch
erfasst und hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf den Reformverlauf analysiert
werden. Empirisches Setting, Forschungsdesign und Methoden: Untersucht werden
die Studienstruktur- und IT-Reformen dreier Fachbereiche einer Universität,
die von 1995 bis 2007 im Kontext des europäischen Bologna-Prozesses und der
Reinstitutionalisierung des deutschen Hochschulsystems durchgeführt wurden.
Eine Untersuchung im universitären Umfeld bietet sich hinsichtlich der Frage
nach Wandel und Pfadabhängigkeit besonders an: bis Ende der 1990er Jahre
galten die deutschen Hochschulen als reformunfähig; seitdem sind sie jedoch
Schauplatz tiefgreifender Veränderungen (Lange 2005). Die empirische Studie
folgt einer multiplen Fallstudienstrategie (Yin 1994). Die Reformen eines
Fachbereichs werden jeweils in einer eingebetteten Fallstudie untersucht.
Untersuchungsgegenstände sind dabei jeweils drei bis vier formelle Regeln
sowie die eingesetzte Verwaltungs-IT, die während des Untersuchungszeitraumes
von 1995 bis 2007 durch formelle Organisationsentscheidungen reproduziert,
verändert, neu geschaffen oder abgeschafft wurden. Die Fallstudien basieren
auf 22 problem-zentrierten Interviews (Witzel 2000) mit Akteuren der
untersuchten Reformen, auf Felddokumenten sowie auf informellen Gesprächen und
teilnehmenden Beobachtungen zu Beginn der Untersuchung. Die Daten werden in
zwei Stufen ausgewertet. Zunächst werden die Reformen der Fachbereiche
zeitlich und kausal rekonstruiert. Im zweiten Schritt wird eine Temporal
Bracketing-Analyse (Langley 1999, Pozzebon und Pinsonneault 2005)
durchgeführt, um Selbstverstärkungsmechanismen und Wechselwirkungen zwischen
verschiedenen Strukturen in den Reformprozessen identifizieren zu können. Für
die operative Durchführung dieser Auswertungsstrategie wird ein System
sogenannter empirischer Memos sowie eine grafische Systematisierung
entwickelt. Ergebnisse: In den untersuchten Fachbereichen werden die
Pfadabhängigkeit organisationaler Strukturen und vielfache Selbstverstärkung
durch Entscheidungen nachgewiesen. Durch den analytischen Fokus auf
Selbstverstärkungsmechanismen und Wechselwirkungen zwischen verschiedenen
organisationalen Strukturen können die zeitlichen Abläufe und spezifischen
Ergebnisse der untersuchten Reformprozesse weitgehend erklärt werden.
Ausgehend von der empirischen Analyse wird die Pfadtheorie um die Konzepte der
Pfadkonkurrenz und Pfadinterferenz erweitert. In der Perspektive der
Pfadkonkurrenz werden Alternativen zum dominanten Pfad über den gesamten
Zeitverlauf in die Analyse einbezogen. Der Handlungsspielraum strategischer
Akteure kann so neu bestimmt werden anhand des relativen Momentums
alternativer Strukturen. Dabei wird deutlich, dass selbstverstärkende Prozesse
– wie in den untersuchten Reformen vorgekommen – unter Umständen auch zu einem
erweiterten Handlungsspielraum führen können. Weiterhin erscheint Pfadbruch in
dieser Sichtweise als Pfadwechsel. Das impliziert die Kreation eines neuen,
alternativen Pfades und lenkt die Aufmerksamkeit auf die Strategien
kompetenter Akteure (Garud und Karnøe 2001, Windeler 2003). Das Konzept der
Pfadinterferenz bietet einen Analyserahmen für Wechselwirkungen zwischen
Pfaden in verschiedenen Bereichen der Organisation. Hier werden komplementäre
und antikomplementäre Beziehungen systematisiert in Hinblick auf ihre
stabilisierenden oder destabilisierenden Auswirkungen. Verschiedene Typen von
Reformverläufen – Stabilität, disruptiver Wandel, inkrementeller Wandel sowie
Entwicklungen, bei denen Veränderungen und Kontinuitäten Hand in Hand gingen –
können so erklärt werden. Mit den neuen Konzepten der Pfadkonkurrenz und
Pfadinterferenz erfährt die Pfadtheorie eine Weitung: Bisher wurden anhand der
Selbstverstärkung eines isoliert betrachteten Pfades Hyperstabilität und stark
eingeschränkte Handlungsmöglichkeiten erklärt. Hingegen betrachtet die hier
entwickelte Theorie organisationaler Pfade neben Selbstverstärkungsmechanismen
auch Wechselwirkungen zwischen Pfaden. So können spezifische Reformverläufe
erklärt werden, die gleichzeitig durch tiefgreifende Veränderungen und
hartnäckige Rigiditäten gekennzeichnet sind.
de
dc.description.abstract
This doctoral thesis examines the study program and IT reforms in three
faculties of a German university from 1995 to 2007, and analyses them in the
light of path dependence theory. While path theory so far explained hyper-
stability (David 1985, North 1990, Burgelman 2002, Ackermann 2003, Schreyögg
et al. 2003, Schäcke 2006, Koch 2007), here it is developed towards a
mechanism-based theory of organizational change processes. As such, it can
explain the specific courses of organizational reforms which are characterized
by changes and continuities at the same time. Theory: The theory of
organizational paths is formulated on the basis of structuration theory, which
provides a processual perspective and accounts both for structural constraints
as well as the possibilities of strategic actors (Giddens 1984). The concept
of a path is applied here to single organizational structures, in particular,
to formal rules and IT systems within an organization. The analytic focus aims
at the self-reinforcement of these structures, as well as the dynamic
relationships between them. Empirical setting, research design, and methods:
The research examines the study program and IT reforms at three faculties of a
German university, which have been conducted from 1995 to 2007 in the context
of the European Bologna process and the reinstitutionalization of the German
higher education system. This field is particularly interesting regarding path
dependence and change, as German universities had a reputation of being unable
to reform until the late 1990s; since then, however, deep-going reforms have
taken place (Lange 2005). The empirical study follows a multiple case study
strategy (Yin 1994). The reforms of each faculty are examined as a embedded
case study, where three to four formal rules and the administrative IT
represent the units of analysis. The case studies are based on problem-
centered interviews (Witzel 2000) with actors of the examined reforms, on
field documents, and in-field observations. The data are evaluated in two
steps: First, the reforms are reconstructed temporally and causally. Second, a
temporal bracketing analysis (Langley 1999, Pozzebon and Pinsonneault 2005) is
conducted to identify mechanisms of self-reinforcement and the dynamic
relationships between different structures of the organization. Results: Path
dependence of organizational structures and self-reinforcement through formal
decisions can be shown in many cases. To a large extent, mechanisms of self-
reinforcement and dynamic relationships between organizational structures can
account for the temporal course and the specific outcomes of the observed
reforms. Based on the empirical analysis, path theory is extended by the
concepts of path competition and path interference. The perspective of path
competition highlights the role of alternatives to the dominant path over the
whole course of time. This allows for the actors’ scope of action to be
reassessed as the relative momentum of alternative paths. It can so be
explained why self-reinforcing processes – as has occurred in the examined
reforms – can lead to extended scope of action under certain circumstances.
Also, path breaking appears as path change in this perspective, which implies
the creation of a new path and leads attentions towards the strategies of
knowledgeable actors (Garud und Karnøe 2001, Windeler 2003). The concept of
path interference provides an analytic frame for dynamic relationships between
paths in different realms. Complementary and anti-complementary relationships
are systemized regarding their stabilizing or destabilizing effects. Different
types of reform course elements – stability, disruptive change, incremental
change, and developments in which change and continuity go hand in hand – can
be explained. With the new concepts of path competition and path interference,
the scope of path theory is extended: In the past, the hyper-stability of a
singled-out path was explained through self-reinforcement. The theory of
organizational paths developed in this work analyses both mechanisms of self-
reinforcement and the relationships between structures of the organization. It
can thus explain specific courses of reforms which are characterized by
thorough changes and hard rigidities at the same time.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Pfadabhängigkeit
dc.subject
Pfadkonkurrenz
dc.subject
Pfadinterferenz
dc.subject
Studienstrukturreform
dc.subject
Bologna-Prozess
dc.subject
IT in Organisationen
dc.subject
path dependence
dc.subject
path competition
dc.subject
path interference
dc.subject
Bologna process
dc.subject
IT in organizations
dc.subject.ddc
900 Geschichte und Geografie::900 Geschichte::906 Organisationen, Management
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::350 Öffentliche Verwaltung, Militärwissenschaft::353 Einzelne Bereiche der öffentlichen Verwaltung
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::370 Bildung und Erziehung::378 Hochschulbildung
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::330 Wirtschaft
dc.subject.ddc
000 Informatik, Informationswissenschaft, allgemeine Werke::000 Informatik, Wissen, Systeme::004 Datenverarbeitung; Informatik
dc.title
Pfadkonkurrenz und Pfadinterferenz im organisationalen Wandel
dc.contributor.contact
jan.jacobs@fu-berlin.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Jörg Sydow
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Sigrid Quack
dc.date.accepted
2009-01-09
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000009953-0
dc.title.subtitle
Studienstruktur- und IT-Reformen in einer Universität
dc.title.translated
Path competition and path interference in organizational change
en
dc.title.translatedsubtitle
Study program and IT reforms at a German university
en
refubium.affiliation
Wirtschaftswissenschaft
refubium.affiliation.other
DFG-Graduiertenkolleg "Pfade organisatorischer Prozesse" (Pfadkolleg)
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000009953
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000005606
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