Die in den letzten Jahren erfreulicherweise stark forcierten europaweiten Aktivitäten gegen das Rauchen tragen auch der Erkenntnis Rechnung, dass das Rauchen während der Schwangerschaft ein bedeutender gesundheitlicher Risikofaktor ist. Es gibt jedoch noch einen weiteren Aspekt für die Relevanz der in der vorliegenden Arbeit behandelten Thematik: Auswirkungen des Rauchens in der Schwangerschaft betreffen nicht allein die Lebensqualität der Kinder, sondern sind auch bezüglich der Kosten für das Gesundheitssystem erheblich. Die Kosten der medizinischen Versorgung Frühgeborener bzw. stark untergewichtiger Neugeborener sind erheblich höher als die einer normalen Entbindung. Prävention ist eine der kostengünstigsten und wirkungsvollsten Mittel zur Vermeidung der schädlichen Wirkungen des Rauchens. Um Präventivmaßnahmen kostensparend und gleichzeitig wirkungsvoll durchzuführen, ist es unverzichtbar, einfache Kriterien zur Erkennung von Risikogruppen zu erarbeiten und dem mit der Betreuung von Schwangeren tätigen Personenkreis zur Verfügung zu stellen. Die Erhebung der verschiedenen biologischen und sozio- emotionalen Einflussfaktoren auf die Schwangerschaft und die Ableitung von praktikablen und im Einzelfall anwendbaren Risikokriterien ist sehr zeit- und kostenaufwendig und aufgrund des multifaktoriellen Geschehens in der Regel nur sehr eingeschränkt möglich. Das Rauchverhalten Schwangerer variiert zum Beispiel deutlich in Abhängigkeit vom Alter, Familienstand, der beruflichen Tätigkeit und der sozialen Schicht. Anliegen der vorliegenden Arbeit war es, anhand der im Perinatatelerhebungsbogen erfassten Daten eine ganz spezifische Raucherinnenpopulation näher zu charakterisieren. Diese Methode ist nicht nur höchst kosteneffektiv, sondern erlaubt auch repräsentative und sehr spezifische Aussagen zum Rauchverhalten der Frauen während der Schwangerschaft in Zusammenhang mit den ausgewerteten biologischen und sozialen Merkmalen. Aus Studien in verschiedenen Ländern weiß man, dass etwa eine von vier schwangeren Frauen während der gesamten Schwangerschaft raucht. In der vorliegenden Arbeit wurde eine typische Raucherinnenpopulation auf der Basis der in Deutschland erhobenen Perinataldaten mittels Basiserhebungsbogen charakterisiert. Diese Untersuchungen haben Befunde aus anderen Ländern bestätigt, nach denen insbesondere unter den relativ jungen und alten Schwangeren der Anteil an Raucherinnen im Vergleich zur Nichtraucherinnenpopulation der Schwangeren derselben Jahrgänge erhöht ist. Unter den untersuchten sozioemotionalen Faktoren sind es insbesondere eine hohe Kinderzahl, ein niedriges Bildungsniveau der Mütter und ihrer Partner oder das Merkmal 'alleinstehend', die einen erhöhten Raucherinnenanteil bewirken. Eine Berücksichtigung dieser Befunde könnten helfen, um Präventionsprogramme effektiver zu gestalten und Aufklärungsmaßnahmen bei den gefundenen Risikogruppen zu intensivieren.
The European programs against smoking have over the past years been influenced by the awareness of the hazards of smoking of pregnant women and the unborn children. The topic of this thesis however has a further aspect of relevance. Smoking in pregnancy has its effects not only on the children but also on the costs for the health systems. The medical costs for premature births and newborn babies of underweight are significantly higher then for a normal birth. Prevention is one of the cheapest and most effective means against the harms of smoking. To make prevention programs cheaper and more effective it is necessary to provide the personal dealing with pregnant women with simple means for identifying those groups with a higher risk. The gathering of the different biological, social and emotional factors influencing pregnancy as well as drawing the results for scoring the individual risk is time consuming and expensive. The great variety of influential factors makes it cumbersome. For example the smoking habits of pregnant women depend on age, family status, job and social class. This thesis uses the prenatal questionnaire to characterize a specific population of smokers. This method is not only of good value but gives representative and specific conclusions on smoking habits in pregnancy under consideration of the biological and social data. From studies in different countries we know that one out of four women smokes throughout pregnancy. This thesis characterizes a specific population of female smokers in pregnancy based on the German prenatal questionnaire. The evaluation coincides with other studies from different countries, which showed that the number of smokers is higher under the youngest and the oldest pregnant women when comparing groups of same age. Under consideration of the social and emotional factors the amount of children, a lower level of education of the mother or her partner and status as a single mother lead to a higher number of smokers. These factors should be considered during campaigns and programs. The harms of smoking while pregnant should be brought to mind especially to these groups of higher risk.