Wie bei fast allen Autoimmunerkrankungen findet sich beim SLE eine vielfach höhere Prävalenz beim weiblichen Geschlecht. Neben zahlreichen erkannten Immundefekten wird in den autoreaktiven B-Zellen eine Schlüsselrolle in der Pathogenese des SLE gesehen. In dieser Arbeit wurden B-Zell-Populationen der Milz aus weiblichen und männlichen NZB/W F1 Mäusen analysiert und hinsichtlich ihrer Komposition, dem Anteil autoreaktiver Zellen und Stimulierbarkeit verglichen. Die Registrierung autoreaktiver B-Zellen und Messung der Krankheitsaktivität erfolgte durch die Bestimmung zweier für den SLE pathognomonischer Autoantikörper – anti-dsDNA- und anti- SmD1(83-119)-Antikörper. Autoantikörpertiter und Autoantikörper produzierende Zellen wurden mit ELISA und ELISPOT gemessen. Die Komposition der B-Zell- Population der Milz wurde mittels Durchflusszytometrie bestimmt. Zuletzt wurde die Proliferation von Fo und Mz B-Zellen nach Stimulation mittels eines CFSE- und [(3)H]-Thymidin-Proliferationsassays gemessen. Bei Weibchen wurden höhere Autoantikörper-Titer gemessen, die hauptsächlich in der Milz gebildet werden. In den Untersuchungen der B-Zell-Subpopulationen der Milz konnten wir zeigen, dass sich die Komposition der B-Zell-Kompartimente und Anteil autoreaktiver B-Zellen in weiblichen und männlichen NZB/W F1 Mäusen nicht unterscheidet. Ebenfalls fand sich keine Differenz in der Aktivierbarkeit der B-Zellen gegenüber einem TLR- oder anti-CD40+IL-4-Stimulus. Autoreaktive dsDNA- spezifische B-Zellen fanden sich hauptsächlich im Mz-Kompatiment, während SmD1(83-119)-reaktive Zellen gleichmäßiger verteilt waren. Der unterschiedliche Krankheitsverlauf bei weiblichen und männlichen Mäusen kann somit nicht mit einem unterschiedlich ausgeprägtem primären B-Zell-Pool der Milz oder einer gesteigerten intrinsischen Aktivität der B-Zellen erklärt werden.
Systemic lupus erythematosus (SLE) shows a strong sex bias, preferentially affecting females. Autoreaktive B cells are thought to play a key role in its pathogenesis. Here, we compared the splenic B-cell compartments from female and male NZB/W F1 mice, their autoreactivity and activation threshold. Autoantibody levels and the amount of autoantibody secreting cells were determined using ELISA and ELISPOT. Flow cytometry and immunofluorescence were applied to analyse the composition of the splenic B-cell pool. Finally, the proliferative response of FO and MZ B cells upon stimulation was assessed using CFSE dilution and [(3)H]-Thymidin incorporation. Higher autoantibody titres were detected in female NZB/W F1 mice, which were mainly produced in the spleen. Analysing the composition of the splenic B-cell subsets, no differences were found prior to disease development. Autoreactive dsDNA- specific B cells were mostly found in the MZ compartment, while SmD1(83-119)-reactive cells were more evenly distributed. Equal frequencies of autoreactive B cells were found in female and male mice, and no difference in the response to TLR-stimuli or to anti-CD40+IL4 of the cells of both sexes was detected. No differences in the composition or functionality of splenic B cells were observed that account for the different disease course in both sexes.