dc.contributor.author
Stuckrad, Anne Sae Lim von
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:46:25Z
dc.date.available
2013-09-27T11:31:01.060Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12422
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16620
dc.description.abstract
Aufgrund der erheblichen Zunahme von Allergien in den letzten beiden
Jahrzehnten ist die Entwicklung von Konzepten zur primären Prävention
allergischer Erkrankungen bereits in früher Kindheit von großer Bedeutung. Im
Sinne der „Hygiene“-Hypothese werden mikrobielle Bestandteile als protektiv
gegen die Entwicklung einer allergischen Sensibilisierung beschrieben.
Vereinfachte immunologische Grundlage bilden die gegensätzlich regulierten
adaptiven Immunantworten auf Allergene einerseits, die Th2-Immunantwort und
mikrobielle Antigene andererseits, die Th1-Immunantwort, die im gesunden
Organismus in einem Gleichgewicht stehen. Während die „Hygiene“-Hypothese als
allgemein akzeptiert gilt, werden Impfungen bezüglich der Auslösung
allergischer Erkrankungen kontrovers diskutiert. Impfungen mit Toxoiden wie
gegen Diphtherie und Tetanus können mit der Produktion impfstoffspezifischer
IgE-Antikörper einhergehen. Diese physiologische, toxoidspezifische IgE-
Produktion ist bei Kindern mit einer allergischen Prädisposition erhöht
(Dannemann et al., 1996, Grüber et al., 2001) und wurde nach Impfung mit der
ganzzellulären Pertussisvakzine als vermindert beschrieben. Daher wurde in der
vorliegenden Arbeit untersucht, ob die gleichzeitige Immunisierung mit
Diphtherie- und Tetanustoxoid und der ganzzellulären Pertussisvakzine eine
nachfolgende allergen-induzierte Sensibilisierung und Atemwegsentzündung in
einem Mausmodell verhindern und dementsprechend primär präventiv gegen die
Entwicklung eines allergischen Phänotyps wirken kann. BALB/c-Mäuse wurden
subkutan mit einer Kombination aus Diphtherie- und Tetanus-Toxoid oder mit
einer Kombination aus Diphtherie- und Tetanus-Toxoid und dem ganzzellulären
Impfstoff gegen Bordetella pertussis jeweils an den Tagen -21, -14 und -7
immunisiert. Einige Tiere wurden gegen Diphtherie und Tetanus an den Tagen 1,
3 und 5 simultan mit der systemischen Allergensensibilisierung immunisiert.
Die systemische Sensibilisierung mit dem Modellallergen Ovalbumin erfolgte
sechsmal intraperitoneal (10 µg/ 100µl/Maus/ Applikation) an den Tagen 1, 3
und 5 sowie 10, 12 und 14 des Protokolls. Zur Induktion einer
Atemwegsentzündung erfolgten wiederholte Provokationen mittels Ovalbumin über
die Atemwege je einmal täglich an den Tagen 28 bis 30 (100 mg/ 10 ml, 20
min.). In den vorliegenden Experimenten induzierte die systemische
Sensibilisierung und anschließende Atemwegsprovokation mit Ovalbumin
signifikant erhöhte allergenspezifische IgE-Serumtiter, eine eosinophile
Atemwegsentzündung und die Entwicklung einer erhöhten Atemwegsreaktivität in
vivo, verglichen mit einer Placebo-Immunisierung und Placebo-Sensibilisierung.
In den sensibilisierten Tieren zeigte sich eine prädominante
allergenspezifische und -unspezifische Th2-Zytokinproduktion durch
mononukleäre Milzzellen in vitro. Die Immunisierung mit Diphtherie- und
Tetanus-Toxoid vor oder während der Allergensensibilisierung unterdrückte
nicht nur die IgE-Bildung signifikant, sondern auch die Entwicklung einer
eosinophilen Atemwegsinflammation. Entsprechend war auch die
allergenspezifische Th2-Zytokinantwort in vitro in diesen Tieren vermindert.
Die Kombinationsimmunisierung aus Diphtherie- und Tetanus-Toxoid und der
ganzzellulären Pertussisvakzine vor Allergensensibilisierung verhinderte die
allergische Sensibilisierung, führte zu einer partiellen Hemmung der
Entwicklung der Atemwegsinflammation und verhinderte die Ausbildung einer
erhöhten Atemwegsreaktivität. Diese Immunisierung bewirkte sowohl eine
allergenspezifische als auch eine allergenunspezifische Verschiebung von einer
vorherrschenden Th2-Immunantwort hin zu einem überwiegenden Th1-Zytokinmuster.
Eine vermehrte Entwicklung regulatorischer T-Zellen nach Immunisierung wurde
nicht gefunden. Diese Arbeit konnte zeigen, dass die eingesetzten Impfantigene
gegen bakterielle Erkrankungen die Entwicklung einer allergen-bedingten
pathologischen Immunantwort inhibieren können; die Ergebnisse widersprechen
somit der insbesondere unter Impfgegnern verbreiteten Annahme, dass Impfungen
Allergien auslösen oder verstärken können. Diese Daten können weiterhin als
Grundlage primär präventiver Ansätze zur Verhinderung allergischer
Erkrankungen dienen, jedoch sind hierfür weitere Experimente notwendig, um
eine klinische Anwendbarkeit zu prüfen.
de
dc.description.abstract
Co-vaccination with cellular pertussis vaccine down-regulates allergic
sensitization to diphtheria and tetanus antigens. Using a murine model, we
investigated whether vaccination with diphtheria/ tetanus toxoids,
administered separately or simultaneously with the whole cell vaccine of
Bordetella pertussis, inhibits subsequent allergen-induced immune and
inflammatory responses. Methods: BALB/c-mice were vaccinated intracutaneously
with a combination of diphtheria and tetanus toxoids or a combination of
diphtheria and tetanus toxoids with a whole cell vaccine of Bordetella
pertussis (three times, days -21 to -7) prior to systemic sensitization (days
1-14) and repeated airway challenges (days 28-30) with ovalbumin. Results:
Compared to negative controls, systemic sensitization and airway allergen
challenges induced high serum levels of allergen-specific IgE, predominant
Th2-type cytokine production, airway inflammation and development of in vivo
airway hyperreactivity. Vaccination with diphtheria and tetanus toxoids prior
to sensitization suppressed IgE formation and development of eosinophilic
airway inflammation. Co-vaccination with a whole cell pertussis vaccine
inhibited allergen sensitization, airway inflammation and development of in
vivo airway hyperreactivity. Prevention was due to an allergen-specific and
general shift from a predominant Th2 towards a predominant Th1 immune
response. Conclusion: Vaccination with diphtheria and tetanus toxoids alone or
in combination with whole cell pertussis vaccine prior to allergen
sensitization prevented allergen-induced Th2 immune responses. Vaccine
antigens may down-regulate allergic responses to a range of common allergens.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Bordetella pertussis
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Einfluss von Schutzimpfungen auf die Entwicklung einer allergischen
Sensibilisierung und Atemwegsentzündung in einem Mausmodell
dc.contributor.firstReferee
Priv.-Doz. Dr. K. Gerhold
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. B. Niggemann
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. M. Kopp
dc.date.accepted
2013-10-25
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000094614-0
dc.title.translated
Common vaccine antigens inhibit allergen-induced sensitization and airway
hyperresponsiveness in a murine model
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000094614
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000013650
dcterms.accessRights.dnb
free
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open access