In Rahmen der forensich-odontologischen Altersschätzungsroutine war die Abgrenzung des Erreichens des 18. Lebensjahrs mit den zur Verfügung stehenden entwicklungsbiologischen Hauptkriterien Weisheitszahnmineralisation und -eruption bislang nicht möglich. Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt galt insbesondere der Abschluss der Wurzelmineralisation als Endstadium der Weisheitszahnentwicklung. Gleichzeitig wurde in der Routine offensichtlich, dass auch nach Abschluss der Wurzelbildung Veränderungen an den Wurzeln der dritten Molaren im Sinne eines fortschreitenden Unsichtbarwerdens der Wurzelkanäle und des Parodontalspalts stattfanden. In der vorliegenden retrospektiven Studie sollte untersucht werden, inwieweit die beobachteten Phänomene klassifizierbar sind, und wenn ja, ob einzelne Stadien in Weiterentwicklung bewährter Stadieneinteilungen unterteilbar sind, bestimmten Lebensaltern zugeordnet werden können und ob eine für die Altersschätzungsroutine wichtige, sichere Abgrenzung des Erreichens des 18. Lebensjahrs unter Berücksichtigung der beobachteten Phänomene gelingt. Zur Untersuchung kamen 1198 konventionell erstellte Orthopantogramme von 629 weiblichen und 569 männlichen Deutschen im Alter von 15-40 Jahren welche im Zeitraum von 1987 bis 2008 erstellt worden waren. Hinsichtlich der untersuchten Merkmale Sichtbarkeit Wurzelkanäle und Sichtbarkeit Parodontalspalt wurde je eine Stadieneinteilung entwickelt, welche aus jeweils vier Stadien bestand. Es wurden statistische Maßzahlen sowie Minima und Maxima ermittelt. Wegen Überlagerungseffekten mit im Strahlengang liegenden anatomischen Strukturen war eine Beurteilung der oberen dritten Molaren nicht möglich. Für beide Geschlechter stiegen die Minima und Mediane mit steigendem Stadium an. Bei Vorliegen des jeweiligen Anfangsstadiums (P0 bzw. W0) ist eine sichere Abgrenzung der Erreichung des 18. Lebensjahres nicht möglich. Das Erreichen der Stadien P1-P3 bzw. W2-W3 ermöglicht hingegen eben diese Abgrenzung. Die mitgeteilten Daten besitzen nach Kenntnis des Autors Neuheitswert. Ihr Eingang in die Altersschätzungsroutine kann zur Diversifizierung des eingesetzten Methodenspektrums beitragen und die Aussagesicherheit der forensischen Altersdiagnose insbesondere hinsichtlich der odontologischen Abgrenzung der forensisch bedeutsamen Altersgrenze von 18 Jahren erhöhen.
In the past, forensic odentology could not provide estimates of reaching the age of 18, based on bio-developmental major criteria such as wisdom teeth mineralization and eruption. Until this juncture, completion of root mineralization was considered especially to be the final stage of the wisdom teeth development. Simultaneously, it was recognized in practice that changes were occurring in roots of the third molar, in the sense of a progressive invisibility of roots channels and of the parodontal gap, also after the completion of root formation. The objective of the retrospective study presented here has been to investigate to what degree the observed phenomena can be classified, and, if so, whether in the confirmed by practice stage classifications singular stages can be attributed to age, and the important for the age estimate routine secure differentiation of attaining 18 years of can be attained or not, taking into account the observed phenomena. Investigated were 1198 conventionally prepared orthopantograms of 629 German females and 569 males in the age range from 15 to 40. These orthopantograms were taken in the period from year 1987 to 2008. For each of the two investigated features visibility of root canals and visibility of parodontal gap was developed a subdivision into four stages, and statistical quantities as well as maxima and minima were determined. Superposition with anatomical features in the radiation path made impossible the evaluation of the upper third molar. For both sexes the minima and medians were increasing with the progressing stage. From the available initial stages (P0 or W0) the assured determination of reaching the age of 18 was impossible. However, it was possible for the more advanced stages P1-P3 or W2-W3. The author believes that the presented data are novel. Their introduction into the age estimate routine can contribute to the diversification of the used spectrum of methods and increase the reliability of forensic age diagnosis, especially with regards to the odontologic determin