Wir untersuchten in zwei aufeinanderfolgenden randomisierten, doppleblinden placebokontrollierten Dosisfindungsstudien die Rolle von rekombinant hergestelltem Gerinnungsfaktor VIIa in der Leberchirurgie. Erste Studie: Beurteilung der Sicherheit und Effizienz einer präoperativen Bolusgabe von rekombinant hergestelltem Gerinnungsfaktor VIIa bei Leberteilresektion bei nichtzirrhotischem Krankheitsbild. Dabei wählten wir eine Placebo, eine Niedrig- und eine Hochdosisgruppe und untersuchten die Reduktion des perioperativen Bedarfs an Transfusionen sowie die Reduktion des Blutverlustes nach Faktor VIIa-Gabe. 37% der Patienten der Plazebogruppe erhielten perioperativ EK, hingegen nur 25% der Patienten der Hochdosisgruppe. Es kam zu einer 30%-igen Reduktion der Patienten im Vergleich zur Plazebogruppe, die perioperativ EK erhalten haben. Es lag jedoch kein statistisch signifikantes Ergebnis vor. Bezüglich Reduktion des perioperativen Blutverlustes zeigte die Tendenz in Richtung höher dosierter rFVIIa-Gabe, jedoch kein signifikantes Ergebnis. Die Sicherheitsanalyse zeigte kein erhöhtes Auftreten von thrombembolischen Komplikationen, Blutungskomplikationen oder Gerinnungsabnormalitäten in den rFVIIa-Gruppen. Zweite Studie Beurteilung der Sicherheit und Effizienz repetitiver Gaben von rekombinant hergestelltem Faktor VIIa bei orthotoper Lebertransplantation bei zirrhotischem Krankheitsbild. Auch hier wurde eine Plazebo-, eine Niedrig- sowie eine Hochdosisgruppe gewählt. Die repetitive Gabe von rekombinant hergestelltem Gerinnungsfaktor VIIa reduzierte die Anzahl der Patienten, die während der orthotopen Lebertransplantation Transfusionen erhielten in einem signifikanten Umfang. Der Transfusionsbedarf an sich konnte nicht reduziert werden. Thrombembolische Komplikationen traten bei Gabe von rFVIIa in gleichem Maße häufig auf wie bei einer orthotopen Lebertransplantation ohne rFVIIa.
We studied in two randomized, placebo-controlled, double-blind trials the role of recombinant factor VIIa in the surgery of the liver: First study: A randomized, placebo-controlled, double-blind trial to evaluate the hemostatic effect and safety of a singleshot recombinant factor VIIa (rFVIIa) in major partial hepatectomy. Noncirrhotic patients were equally randomized to receive either 20, 80 microg/kg rFVIIa or placebo. Recombinant factor VIIa dosing did not result in a statistically significant reduction in either the number of patients transfused or the volume of blood products administered. No safety issues were identified. Second study: We studied the efficacy and safety of activated recombinant factor VII (rFVIIa) in reducing transfusion requirements in OLT. A randomized, double-blind, placebo-controlled trial enrolled patients undergoing OLT because of cirrhosis (Child-Turcotte-Pugh class B or C). Patients received a repeated intravenous bolus regimen of rFVIIa 60 or 120 microg/kg or placebo. The primary efficacy endpoint was the total number of red blood cell (RBC) units transfused during the perioperative period. No significant effect of rFVIIa was observed on the number of RBC units transfused or intraoperative blood loss compared with the placebo group. A significantly higher number of patients in the rFVIIa study groups avoided RBC transfusion. Patients receiving rFVIIa and placebo did not experience a significant difference in rate of thromboembolic events.