dc.contributor.author
Holzapfel, Judith Maria
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:44:00Z
dc.date.available
2009-10-27T12:27:21.094Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12378
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16576
dc.description.abstract
In der Arbeit sollte die Eignung von Propofol für den praktischen Einsatz bei
kleineren diagnostischen oder therapeutischen Maßnahmen an zwei ausgewählten
einheimischen Wasservogelarten, dem Höckerschwan (Cygnus olor) und der
Stockente (Anas platyrhynchos) überprüft werden. Die Studie wurde an 30
Höckerschwänen und sieben Stockenten im Zusammenhang mit kleineren
diagnostischen und/oder therapeutischen Maßnahmen in der Klinik und Poliklinik
für kleine Haustiere der Freien Universität Berlin durchgeführt. Die Vögel
wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt. Den Tieren der
ersten Gruppe wurde Propofol als Bolus zur Einleitung und weiter als Bolus
nach Bedarf gegeben, die anderen Tiere erhielten nach dem Einleitungsbolus
Propofol als Dauertropfinfusion (CRI). Der Einleitungsbolus verursachte keine
Apnoe. Als Einleitungsbolus kann für beide Vogelarten Propofol in der
Dosierung von 8 mg/kg i.v. empfohlen werden. Mit dieser Dosierung war eine
problemlose Intubation der Vögel möglich. Da es unter Propofol zu einer
Atemdepression kommen kann, sollten die Vögel intubiert werden, um eine
künstliche Beatmung einleiten zu können. Zur Bolusnarkose kann der Bolus bei
Höckerschwänen und Stockenten in einer Dosis von 2-4 mg/kg Propofol im Abstand
von einer bis sieben Minuten problemlos nach Wirkung weiter verabreicht
werden. Allerdings erwachen die Tiere meist unerwartet plötzlich. Propofol als
Dauertropfinfusion (CRI) anzuwenden ist der Bolustechnik überlegen, weil diese
Komplikation nicht beobachtet wurde. Zur Dauertropfinfusion ist Propofol in
einer Dosierung von 0,85 mg/kg/min geeignet. Körpertemperatur, Herz- und
Atemfrequenz, Sauerstoffsättigung und Reflexstatus waren bei Bolusnarkose und
CRI vergleichbar. Die Körpertemperatur fiel innerhalb von 35 Minuten bei
Höckerschwänen um 0,75°C (Bolusnarkose), bzw. 0,85°C (CRI) und bei Stockenten
um 0,8°C (Bolusnarkose) bzw. 0,9°C (CRI) ab. Die Herzfrequenz nahm bei
Höckerschwänen von 164 auf 129 (Bolusnarkose) bzw. von 221 auf 191 Schlägen
pro Minute und bei Stockenten von 310 auf 210 (Bolusnarkose) bzw. von 367 auf
337 Schlägen pro Minute (CRI) ab. Die Atemfrequenz variierte bei den
Höckerschwänen im Verlauf der Bolusnarkose, bzw. nahm während der CRI von acht
auf 12 Atemzügen pro Minute zu. Stockenten wiesen während der Bolusnarkose
eine konstante und während der CRI eine leicht abnehmende Atemfrequenz auf.
Die Sauerstoffsättigung variierte bei den Vögeln auffallend. Sie stieg bei
Höckerschwänen in der Bolusgruppe von 69 % auf 81 %, bei Stockenten unter der
Bolusgabe von 61 % auf 88 %, und in der CRI-Gruppe bei Stockenten von 79 % auf
82 % an. In der CRI-Gruppe der Höckerschwäne konnte keine Zunahme der
Sauerstoffsättigung festgestellt werden. Der Schluckreflex erlosch bei der
Mehrzahl der Tiere mit der Narkosedauer, blieb aber bei einigen Vögeln bis zum
Narkoseende verzögert auslösbar. Der Interphalangealreflex konnte bei der
Mehrzahl der Vögel immer ausgelöst werden. Der Kornealreflex war bei den
Höckerschwänen während der CRI und auch bei den Stockenten immer physiologisch
auslösbar. Während der Bolusnarkose der Höckerschwäne war er zeitweise bei
drei Tieren verzögert auslösbar und bei einem Tier erloschen. Alle Tiere
wachten gut aus der Narkose auf und waren innerhalb von 40 min nach dem Ende
der Narkose vollständig wach. Während der Aufwachphase kam es bei 60 % (12/30)
der Höckerschwäne und bei 71 % (5/7) der Stockenten zu unterschiedlich stark
ausgeprägten Exzitationen, die am Ende der Aufwachphase nicht mehr vorlagen.
Sieht man von nicht therapiebedürftigen Atemdepression und reversiblen
Exzitationen in der Aufwachphase ab, konnten keine weiteren Nebenwirkungen bei
Höckerschwänen und Stockenten festgestellt werden. Mit den in der Studie
angegebenen Dosierungen wurde eine leichte Narkose ohne analgetisches
Potential erzielt, die – insbesondere als CRI – für kleinere diagnostische
Eingriffe empfohlen werden kann.
de
dc.description.abstract
The aim of this study was to verify the suitability of propofol for minor
diagnostic or thera-peutic procedures in mute swans (Cygnus olor) and mallard
ducks (Anas platyrhynchos). In the present study 30 free-living mute swans and
seven mallard ducks were given propofol as part of minor diagnostic and/or
therapeutic procedures. The birds were randomly divided into two groups.
Induction of anesthesia was accomplished by administering 8 mg/kg of propofol.
The birds of the first group were given additional boluses (2-4 mg/kg of
propofol every one to seven minutes) as required to attain a light plain of
anesthesia. In the other birds the induction was followed by a constant rate
infusion (CRI) of propofol (0.85 mg/kg/min). After receiving the loading dose
no bird showed apnea and all birds could be easily intubated. Periodic bolus
injection requires constant assessment and adjustment of anesthetic depth.
Birds woke up unexpectedly during anesthesia with bolus administration.
Therefore constant rate infusion is superior to and much more practical than
bolus administration. Body temperature, heart rate, respiratory rate,
saturation with oxygen and reflexes were comparable in both groups. In mute
swans the loss in body temperature was 0.75°C (bolus) and 0.85°C (CRI) within
35 minutes, and in mallard ducks 0.8°C (bolus) and 0.9°C (CRI) within 35
minutes. Heart rate decreased from 164 to 129 bpm (bolus) and from 221 to 191
bpm (CRI) in mute swans, and from 310 to 210 bpm (bolus) and from 367 to 337
bpm (CRI) in mallard ducks. Respiratory rate varied in mute swans during
anesthesia with boluses and decreased during CRI from eight to 12 breaths per
minute. In mallard ducks the respiratory rate did not change significantly
over time (bolus) and decreased during CRI from 37 to 34 breaths per minute.
Saturation with oxygen varied in all birds, increased in mute swans from 69 %
to 81 % (bolus) and in mallard ducks from 61 % to 88 % (bolus) and from 79 %
to 82 % (CRI). There was no increase of saturation with oxygen in mute swans
during CRI. During CRI all mute swans and during boluses and CRI all mallard
ducks had corneal reflex. During boluses corneal reflex was temporarily
delayed in three mute swans and lost in one. The swallowing reflex was lost in
most birds and delayed in some birds. Most birds always displayed pedal
reflex. All birds recovered from anesthesia without any long-term effects. At
the latest 40 minutes after the end of anesthesia all birds had fully
recovered. 60 % (12/30) of the mute swans and 71 % (5/7) of the mallard ducks
examined showed transient signs of central nervous system excitement during
recovery, which subsided after a few minutes. Besides respiratory depress-sion
and excitatory phenomena during recovery, no other side effects of propofol
occurred during this study. Propofol is a good anesthetic agent for minor
procedures in mute swans and mallard ducks – especially given as constant rate
infusion.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
injectable anaesthetics
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft
dc.title
Untersuchungen zum klinischen Einsatz von Propofol als Kurzzeitanästhetikum
bei einheimischen Wasservögeln
dc.contributor.firstReferee
Univ.-Prof. Dr. L. Brunnberg
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. H. Fink
dc.contributor.furtherReferee
Univ.-Prof. Dr. H. Tönhardt
dc.date.accepted
2009-07-13
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000013346-2
dc.title.translated
Use of propofol as a short-term anesthetic in domestic waterfowl
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000013346
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000006377
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access