Craniomandibuläre Dysfunktionen haben eine beachtliche Prävalenz in der Bevölkerung, aus der sich ein hoher Therapiebedarf auch in zahnärztlichen Praxen ergibt. Nachdem die Multikausalität bei der Ätiologie von CMD anerkannt ist, wurden die Zusammenhänge der Diagnosen nach der RDC/TMD (Dworkin und LeResche 1992) mit dem Geschlecht, dem Alter, dem klinischen Helkimo-Index (Helkimo 1974), der Depressivität und der Belastung durch allgemeine Beschwerden untersucht. Wie auch in anderen Studien gezeigt wurde (Ferrario et. al 2004; Nielsen et al. 1990), weisen Männer eine signifikant größere Unterkiefermobilitätskapazität auf. Nach der Klassifikation RDC/TMD sind myogene Dysfunktionen die häufigste Gruppe, von der Frauen deutlich häufiger betroffen sind als Männer. Gelenkerkrankungen nehmen allgemein mit zunehmendem Alter zu. Die Erhebung des klinischen Helkimo-Index ergab, dass auch hier Frauen deutlich höhere Indices erhalten. Eine Korrelation der Ergebnisse der Gruppe 1 nach RDC/TMD (myogene Störungen) und dem klinischen Helkimo-Index konnte aufgezeigt werden. Ebenso besteht eine Korrelation des klinischen Dysfunktionsindex und der Gruppe 3 nach RDC/TMD (Gelenkerkrankungen). Die Ergebnisse der Allgemeinen Depressionsskala weisen zunächst nicht auf einen Zusammenhang bezüglich des Geschlechts hin. Frauen haben weder mehr Anzeichen für depressive Verstimmungen, noch scheint das Alter einen wichtigen Faktor darzustellen. Die Depressivität von Frauen und Männern korreliert allerdings signifikant mit chronischen Schmerzen. Auch eine Abhängigkeit vom klinischen Dysfunktionsindex und der Depressivität konnte aufgezeigt werden. Myogene Dysfunktion und zunehmende Depression korrelierten deutlich. Die allgemeine Beeinträchtigung durch die Beschwerden war bei Männern und Frauen sehr ähnlich. Es konnte hier für beide Geschlechter mit zunehmendem Alter eine signifikante Zunahme der Beschwerden aufgezeigt werden. Die Beschwerden korrelieren deutlich mit der Zunahme von chronischen Schmerzen und nehmen signifikant mit vermehrter Depressivität zu. Ein hoher Testwert in der Beschwerdenliste zeigt einen Zusammenhang mit dem Dysfunktionsindex. Aus den RDC/TMD korrelieren die Diagnosen der myogenen Störungen und der Gelenkerkrankungen signifikant mit der Beschwerdenliste. Diskusverlagerungen weisen dagegen weder mit dem Alter, dem Geschlecht, noch mit psychosomatischen Faktoren signifikante Korrelationen auf. Aus der hohen CMD- Prävalenz und den schmerzbezogenen Beeinträchtigungen auf das Allgemeinbefinden und die psychische Verfassung ergibt sich eine beachtliche gesundheitspolitische Bedeutung. Nicht zuletzt aus diesem Grund sollte zur Analyse des komplexen Phänomens der craniomandibulären Dysfunktionen die klinische, psychologische und psychophysiologische Untersuchung im Praxisalltag Anwendung finden.
Temporomandibular disorders show a considerable prevalence in todays population resulting in a high therapy need in dental practice. The multiple causes of etiological factors of TMD are now widely accepted. In this investigation relation of research diagnostic criteria, gender, age, clinical dysfunction index, depression and strain on non-specific physical symptoms were looked at. Men do have a significant higher mobility of the lower jaw. Regarding the classification RDC/TMD myofascial disorders are the most common group concerning clearly more women than men. Joint disorders increase with age in general. The survey of the clinical dysfunction index shows higher indices in women, too. A correlation of the results of group 1 following RDC/TMD (myofascial disorders) and the clinical Helkimo-index could be demonstrated. There is a correlation of the clinical dysfunction index and group 3 (joint disorders) as well. Depression didn t refer to a context regarding gender in the first place. Neither do women have more signs of depression nor does age represent a significant factor. However, depression of women and men shows a significant correlation with chronic pain. A dependency of the clinical dysfunction index and depression exist as well. A correlation of myofascial disorders and increasing depressiveness was clearly visible. The impairment of non-specific physical symptoms was similar in men and women. In both genders a significant increase of symptoms with increasing age could be seen. The non-specific physical symptoms show a correlation with the rising amount of chronic pain and increase significantly with cumulative depressiveness. The high score in non-specific physical symptoms points to a context with the clinical dysfunction index. From RDC/TMD the diagnosis of myofascial disorders and joint disorders correlate significantly with with non-specific physical symptoms. Disc displacements on the other side neither correlate significantly with age and gender nor with psychosomatic factors. On account of the prevalence of TMD and the pain referring reductions in general state of health and mind a considerable health policy concerning meaning is clearly visible. Not only of this cause an analysis of this complex phenomenon of TMD should come in use by the means of clinical, psychological and psycho physiological examination in everyday practice.