Es war das Ziel der vorliegenden Arbeit, die Wirksamkeit des Tragens von Kompressionsstrümpfen zur Prävention von Unterschenkelödemen anhand eines von uns entwickelten Untersuchungsmodells zu überprüfen. Das Untersuchungsmodell bestand in einer zehnminütigen Vibrationsbelastung bei 30 Hz, die im Sitzen ausgeführt wurde. In einer anschließenden 20-minütigen Beobachtungsphase führte dieser Test zu einer Zunahme des Unterschenkel-Fuß-Volumens, welche plethysmographisch überprüft wurde. Acht Frauen und zehn Männer nahmen an jeweils zwei Versuchsreihen teil: Versuch 1 wurde ohne jegliches Strumpftragen durchgeführt, in Versuch 3 begann das Strumpftragen am Morgen des Vortages und somit mindestens 24 Stunden vor dem Versuch. Das Tragen der Reisekniestrümpfe reduzierte während der Vibrationsbelastung das Beinvolumen im Median um -2,8 ml im Vergleich zur Situation ohne Strümpfe, wo eine mediane Zunahme um +8,3 ml zu verzeichnen war. Auch für die nachfolgende 20-minütige Beobachtungsphase ohne Strümpfe wurden die zuvor bestrumpften Unterschenkel signifikant besser vor Volumenzunahme geschützt – in der Darstellung machte sich dies durch eine verstärkte Volumenzunahme der zuvor komprimierten Gewebe bemerkbar (p = 0,008). Die Ergebnisse der Untersuchungen gestatten es, die Entwicklung von Unterschenkelödemen modellhaft darzustellen, wobei der positive Effekt des Tragens von Kompressionsstrümpfen ersichtlich wird. Das entwickelte Modell hat gezeigt, dass durch kurzzeitige Vibrationsbelastungen z.T. die Symptome des sog. „Economy-Class“-Sydroms (ECS) simuliert werden können, d.h. oberflächliche und tiefe Gewebeschwellungen sowie Hauttemperaturerhöhungen. Unter dem Aspekt einer allgemeinen präventiv-medizinischen Beratung können Personen, deren Unterschenkel kurz- und längeranhaltenden Vibrationsbelastungen ausgesetzt sind, vom Tragen entsprechender Reisekniestrümpfe profitieren. Dies kann wahrscheinlich auch auf die Reisesituation in Flugzeugen, Bussen oder Bahnen übertragen werden. Es wird empfohlen, die Kompressionsstrümpfe spätestens am Vortag anzulegen und erst zur (Nacht-)Ruhe nach Ankunft wieder auszuziehen.
The “traveller’s thrombosis” comprises deep vein thrombosis that occurs during or within four weeks after travelling. Now we tried to examine the traveller’s thrombosis going round long-haul-flights-experiments. We are successful with the model of the vibration induced foot-calf-edema: 18 subjects (10 men, 8 women) were vibrated for 10 minutes at 30 Hz. Before and after the procedure, their foot-calf-volume was measured with a water filled device for foot and calf plethysmography. The vibration partly produced very impressive increases in foot-calf-volumes until 175 ml. To avoid these volume changes we tested elastic traveller’s stockings, which had been worn 24 hours before the test and during the vibration. Especially during the 20 minutes after the vibration we have discovered a significant higher increase in foot-calf-volume, if the subjects take off the stockings in comparison to the experiment, where the subjects have never worn a compression stock before (p< 0,05). Conclusion: The developed model shows, that short vibration pressure partly simulates the symptoms of the traveller’s thrombosis like tissue swelling and an increase of the skin temperature as well. The foot-calf-plethysmograph can measure the changes in the foot-calf-volumes. Precautionary measures like traveller’s stockings should not be used uncritically. To assure a better protection against edemata, travellers should wear these stockings long-term before and after the vibration pressure/journey. More recommendations may follow after detailed trials.