dc.contributor.author
Schöppner, Ralf
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:35:04Z
dc.date.available
2014-07-21T08:59:28.709Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12165
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16363
dc.description
EINLEITUNG 8 KAPITEL 1 – DIE BEWÄLTIGUNG DES ALTERNS DURCH DIE PHILOSOPHIE 22
Einleitung 22 1.1 Die Bewältigung des Alterns durch Tugendhaftigkeit 25 1.1.1
Die Gelassenheit des Alters bei Cicero 25 1.1.2 Platons Kephalos und der
maßvolle und gerechte Charakter 29 1.1.3 Seneca und die lebenslange geistige
Zeitautonomie 31 1.2 Die Bewältigung des Alterns durch altersgerechte
Geistesart bei A. Schopenhauer 37 1.3 Das subjektive Drama der Bewältigung des
Alterns bei V. Jankélévitch 45 1.3.1 Die ambivalente Bewältigung des Alterns
in der 3.-Person-Perspektive 46 1.3.1.1 Die allgemeine Struktur des Alterns 46
1.3.1.2 Die Struktur des Alterns und die Lebensalter 48 1.3.1.3 Die
Überblicksperspektive 49 1.3.1.4 Bewältigung und Distanzierung 51 1.3.2
Gelebte Gegenwart: Bewältigung durch Verdrängung 52 1.3.3 Die gnostische
Bewältigung des Alterns in der 1.-Person-Perspektive 54 1.3.3.1 Das
Bewusstsein des eigenen Alterns 54 1.3.3.2 Die Kostbarkeit des Lebens 57
1.3.3.3 Exkurs Tod und Altern 59 1.3.3.4 Normalität und Ausnahme 61 1.3.4 Die
Bewältigung des Alterns in der 2.-Person-Perspektive 67 1.3.4.1 Dein Altern
... 68 1.3.4.2 ... ist mehr als „nur“ dein Tod 71 1.3.4.3 Die „intermediäre
Gnosis“ 72 1.3.5 Resümee 79 1.4 Jean Améry – Die Bewältigung des Alterns durch
Revolte und Resignation 81 1.4.1 Die fünf Facetten des Alterns und ihre
Bewältigung 81 1.4.2 Altern als Zeitwerdung – Die Last der gelebten Zeit 83
1.4.3 Altern als Körperwerdung – Das Erschrecken vor der eigenen
Körperlichkeit 86 1.4.4 Das soziale Altern – Verschwinden aus dem Blick der
Anderen 90 1.4.5 Das kulturelle Altern – Die Welt nicht mehr verstehen 93
1.4.6 Altern als Intimität mit dem Tod – Die Angst vor dem Unvermeidbaren 95
1.4.7 Resümee 99 1.5 Die Bewältigung des Alterns durch Selbsthumanisierung bei
T. Rentsch 101 1.5.1 Grundzüge der menschlichen Situation 101 1.5.2 Altern als
radikalisierte menschliche Grundsituation 103 1.6 Die philosophische
Bewältigung des Alterns und die alternde Gesellschaft 110 1.6.1 Die
individualethische Bewältigung im gesellschaftspolitischen Kontext – Die
Empfehlungen der Akademiengruppe Altern in Deutschland 110 1.6.2 T. Rentschs
Selbsthumanisierung im gesellschaftspolitischen Kontext 111 1.6.3 Das Lob des
Alters bei E. Martens 113 1.6.4 Altern und gesellschaftspolitische
Rahmenbedingungen – M. Nussbaum 115 Resümee und Überleitung 118 KAPITEL 2 –
DAS ALTERN ALS SUBJECTIVITÉ DU VIEILLISSEMENT BEI E. LEVINAS 120 Exposition
120 2.1 Die Unergründlichkeit des eigenen Alterns 123 2.1.1 Subjektivität als
Erlebnisrest 123 2.1.2 Das alterslose Subjekt der Philosophie 125 2.1.3 Die
gerontologische Differenz 128 2.1.4 Athematisch altern 132 2.1.5 Die Dauer der
Leiblichkeit 136 2.1.6 Leibliche Singularität 137 2.1.7 Subversive Intensität
139 2.1.8 Unaufhörlich Sich-selbst-Verlieren 141 2.1.9 Die Attraktion des
Sich-Entziehenden 143 2.1.9 Resümee 147 2.2 Das eigene Altern und der Genuss
des Lebens 148 2.2.1 Altern als Noch-Zeit-Haben 148 2.2.2 Genuss und
Thematisierung des Alterns 150 2.2.3 Genuss und leibliche Betroffenheit des
Alterns 154 2.3 Altern und Alterität – Übergänge vom Einen zum Anderen 160
2.3.1 Passive Ausgesetztheit an Alterität 162 2.3.2 Der Genuss als
Möglichkeitsbedingung 164 2.3.3 Inszenierungen des Übergangs 168 2.4 Das
Altern des Anderen 176 2.4.1 Das alternde Gesicht 177 2.4.1.1 Bewältigung und
Thematisierung 177 2.4.1.2 Gesicht 177 2.4.1.3 Altern 179 2.4.1.4 Runzlige
Haut 181 2.4.1.5 Spur ihrer selbst 184 2.4.1.6 Die Vergangenheit des Anderen
186 2.4.1.7 Vorladung und Betroffenheit 187 2.4.2 Lass mich in meinem Altern
nicht allein 189 2.4.2.1 Athematizität 189 2.4.2.2 Unvertretbarkeit 192
2.4.2.3 Ärgernis und Zumutung 195 2.4.2.4 Raub 196 2.4.2.5 Maßlosigkeit 198
2.4.2.6 Kampf 199 Resümee und Überleitung 202 KAPITEL 3 – DAS WEITE HERZ DES
ALTERNS 205 Einleitung 205 3.1 Wohngemeinschaften mit ethischer Vorratshaltung
208 3.1.1 Zum Begriff des Wohnens bei Levinas 208 3.1.2 Der Eintritt des
Dritten als Beginn des Wohnens 213 3.1.3 Zur historischen Semantik des
Kulturbegriffs 215 3.1.4 Aus der Geschichte des modernen Kulturbegriffs 222
3.2 Wohnen als Bewältigung der subjectivité du vieillissement 230 3.2.1 Keine
Letztbewältigung – Exkurs zum Begriff transzendental bei Levinas 231 3.2.2 Die
positive Seite der Bewältigung des Alterns durch das Wohnen 237 3.2.2.1 Die
Bewältigung des eigenen Alterns im Wohnen 238 a. Vom eigenen Altern wissen
können 238 b. Dem Altern trotzen können 239 c. Heroischer und tragischer
Humanismus 242 d. Die Dezenz des Anderen 248 3.2.2.2 Die Bewältigung des
Alterns des Anderen im Wohnen 251 a. Nicht-Unmöglichkeit des Pour-l’autre 252
b. Von deinem Vorübergegangensein wissen können 253 c. Autonomie und ethische
Orientierung 254 d. Beziehungen zu konkreten Anderen 256 e. Ethischer Stand
257 f. Ethische Vorräte 257 g. Einschränkung der Verantwortung 258 h. Der
moderne Staat 259 i. Humanismus des anderen Menschen 260 j.
Generationengerechtigkeit 261 3.2.3 Gefährliches Wohnen – Die negative Seite
der Bewältigung 262 3.2.3.1 Die Bewältigung des eigenen Alterns im Wohnen 262
a. Besinnungsferne Selbstgenügsamkeit – Altern als Stachel 262 b. Verlust
leiblicher Singularität – Altern als Singularität 263 c. Die Verabsolutierung
der Bewältigung – Altern als ein Nicht-zu-Bewältigendes 270 d. Die Austreibung
des Skeptizismus – Altern als Rätsel 273 3.2.3.2 Die Bewältigung des Alterns
des Anderen im Wohnen 275 a. Verlust der ethischen Singularität 275 b. Die
ethische Desensibilisierung 278 c. Sensibilität – Die subversive Intensität
des Nicht-zu-Bewältigenden 284 d. Altersdiskurse – Die alternde Gesellschaft
296 e. Ein anderer Humanismus – Humanismus in zwei Zeiten 299 4\. SCHLUSS 303
5\. LITERATURVERZEICHNIS 314 6\. ANHANG 320 I Ergebnisse der Dissertation –
Kurzfassung deutsch 320 II Results of the dissertation – Short version english
322 III Lebenslauf (Kurzform) 324
dc.description.abstract
Wenn die abendländische Philosophie das Altern thematisiert, dann steht das
Bestreben seiner Bewältigung im Vordergrund. Ebenso ist der aktuelle
bundesrepublikanische Diskurs um die alternde Gesellschaft von einem Fokus auf
Bewältigung des Alterns geprägt. Die ethische Intersubjektivitätstheorie von
Emmanuel Levinas ist dagegen lesbar als eine philosophische Auseinandersetzung
mit dem Altern, in der dessen Dimension eines Nicht-zu-Bewältigenden im
Mittelpunkt steht. Das Altern erweist sich dort als ein Strukturelement der
menschlichen Subjektivität und Intersubjektivität. Als eine solche
intersubjektiv grundierte „Subjektivität des Alterns“ – "subjectivité du
vieillissement" – erhält es den Status eines philosophischen Grundbegriffs.
Die Subjektivität des Alterns ist das beständige Entzugsgeschehen einer
subversiven leiblichen Intensität, die eine gesteigerte Sensibilität sowohl
für das eigene als auch für das Altern des Anderen ermöglicht. Die
"subjectivité du vieillissement" steht immer im konkreten Kontext kultureller
oder politischer Gemeinschaften: Wohngemeinschaften mit ethischer
Vorratshaltung. Das Wohnen erhält seinen Sinn durch die "subjectivité du
vieillissement", es ist eine Bewältigung des Alterns. Die Bewältigung des
Alterns hat positive Seiten: Wissen, Sinngebung, praktische Organisation,
Gebräuche und Gewohnheiten, ethische Vorratshaltung und politisch-juristische
Institutionen. Im Wohnen wird eine humanistische Bewältigung des Alterns
möglich: Das Festhalten an den Potentialen des Menschen – an Humanisierung –
trotz aller Vergänglichkeit (tragischer Humanismus), sich an die Stelle des
Anderen setzen und ihm Gleichheit zustehen zu können (Humanismus des anderen
Menschen). In den aktuellen Altersdiskursen und Generationenpolitiken können
sowohl die Bedürfnisse der Einzelnen als auch Prinzipien wie
Generationengerechtigkeit eine Rolle spielen. Neben ihren positiven Seiten
aber birgt die Bewältigung des Alterns im Wohnen auch Gefahren:
Besinnungsferne Selbstgenügsamkeit, Verlust von Singularität, Ökonomisierung,
Bewältigungswahn, ethische Desensibilisierung der Wohngemeinschaft. Ein
zeitgenössischer Humanismus nimmt das Nicht-zu-Bewältigende des Alterns auf.
Er verschließt sich nicht vor „letzten Fragen“ und Abgründen ohne Antwort, er
verdrängt nicht Traurigkeit, Leid und Schwäche. Er ist ein subversiv-
politischer Humanismus, weil er die allgemeinen Ordnungen des menschlichen
Zusammenlebens am Maßstabe der singulär Alternden und der in diesen Ordnungen
möglichen Qualität der intersubjektiven Beziehungen bemisst. Er ist ein
ethischer Humanismus, weil er die Verantwortung für den Anderen nicht an die
allgemeinen Ordnungen delegiert. Die aktuellen Altersdiskurse und
Generationenpolitiken befördern nicht die persönliche und gesellschaftliche
Auseinandersetzung mit den Grenzsituationen des Nicht-zu-Bewältigenden, sie
erschweren die Singularität des je eigenen Alterns und vor allem das ethische
Geschehen zwischen den Alternden. Der Sinn der Philosophie liegt nicht einfach
darin, philosophische Stellungnahme eines Autors zu einem Thema zu sein;
Philosophie ist immer auch Anrede und Antwort auf den Anderen.
de
dc.description.abstract
Philosophy, when addressing the topic of ageing, prioritizes the desire of
mastering it. Equally, the current discourse on the ageing society in Germany
is characterized by a focus on mastering ageing. In contrast to that, Emmanuel
Levinas’ ethical theorie of intersubjectivity is readable as a philosophical
examination of ageing, focusing on its dimension of something which cannot be
mastered. There, ageing is a structural element of the human subjectivity and
intersubjectivity. As such an intersubjective “subjectivity of ageing” –
"subjectivité du vieillissement" – it receives the status of a philosophical
basic term. The subjectivity of ageing means a continuous withdrawing of a
subversive corporal intensity, which allows for an enhanced sensibility for
the own ageing as well as for the ageing of the other. The "subjectivité du
vieillissement" always stands in a specific context of cultural or political
communities: Residential communities with ethical stockpiling. This sort of
cohabitation is informed by the subjectivité du vieillissement, it is a manner
of mastering ageing. The mastering of ageing also has upsides: Knowledge,
giving meaning, practical organisation, customs and habits, ethical
stockpiling and political-juridical institutions. Cohabitation enables a
humanistic mastering of ageing: An adherence to the potentialities of human
beings – to humanization – despite the irreversible passing of time (tragical
humanism), being able to put oneself in the place of the other and to accept
equality (humanism of the other). Both the needs of the individual and
principles like intergenerational justice can play a role in the current
discourses on ageing and the policies of generation. Despite its upsides, the
mastering of ageing through cohabitation bears its dangers: Nonreflective
self-sufficiency, the loss of singularity, economisation, the mania to master
ageing, the ethical desensitisation of residential communities. However, a
contemporary humanism includes the impossibitliy to master ageing. It does not
ignore “last questions” and abysses without answer, it does not suppress
sadness, suffering and weakness. It is a subversive-political humanism because
it measures the general regulations of living together in communities by the
criterion of the ageing individual and the quality of intersubjective
relations possible within these regulations. It is an ethical humanism because
it does not delegate responsibility for the other to general regulations.
Instead of promoting both personal and social debates about the borderline
situations of what cannot be mastered, the current discourses on ageing and
the generation policy in Germany hamper the singularity of each individual
process of ageing and of ethical issues between the ones ageing. The purpose
of philosophy does not only lie in a philosophical statement made by an author
to a specific subject, philosophy also always means to address and to answer
the other.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
intersubjectivity
dc.subject.ddc
100 Philosophie und Psychologie::170 Ethik
dc.title
Das Altern des Anderen
dc.contributor.contact
raschoeppner@web.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Gunter Gebauer
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Hilge Landweer
dc.date.accepted
2014-06-13
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000096924-0
dc.title.subtitle
Die subversive leibliche Intensität des Nicht-zu-Bewältigenden in der
"subjectivité du vieillissement" bei Emmanuel Levinas
dc.title.translated
The ageing of the other
en
refubium.affiliation
Philosophie und Geisteswissenschaften
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000096924
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