dc.contributor.author
Witte, Nils
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:31:59Z
dc.date.available
2010-04-15T09:50:42.913Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12085
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16283
dc.description.abstract
Peritoneale Metastasenbildung stellt in der abdominellen Tumorchirurgie trotz
immer ausgefeilterer Operationstechniken (En-bloc-Resektion, grössere
Sicherheitsabstände, sorgfältige prä- und intraoperative Identifikation von
Lymphknotenmetastasen...), suffizienter neoadjuvanter Chemotherapiestrategien
und zunehmender Erfahrung nach wie vor ein grosses Rezidivrisiko dar. Durch
operative Manipulation am Tumor kommt es sehr schnell zur Aussaat von Zellen,
welche in der Lage sind, Metastasen zu bilden und eine operativ und
onkologisch kaum zu beherrschende Peritonealkarzinose hervorzurufen. Die
Anheftung an ernährendes Peritoneum stellt dabei eine Grundvoraussetzung für
die Ausbildung von Metastasen und möglicherweise einen therapeutisch nutzbaren
Knotenpunkt dar. Gelingt es, die Adhäsionsfähigkeit entweder der Tumorzellen
selbst und / oder des Peritoneums zu senken, ist eine verminderte Rezidivrate
zu erwarten. In unserer Arbeit haben wir das Wachstum von peritonealen
Metastasen nach einer simulierten intraoperativen Tumoraussaat durch den
Operateur in einem etablierten Tiermodell in Abhängigkeit von drei
intraoperativ zu applizierenden, möglichen adhäsionsstörenden Substanzen
quantifiziert. Zwei der untersuchten Substanzen - Intergel® und Interceed™ -
wurden bzw. werden klinisch vor allen in der gynäkologischen Chirurgie
erfolgreich zur Adhäsionsprophylaxe eingesetzt. Intergel® wurde im April 2003
aufgrund vermehrter postoperativer, lokaler Infektionen vom Markt genommen.
Die dritte Substanz - Taurolidin / Heparin - ist bislang noch nicht als
Adhäsioneninhibitor zur Verhinderung der Anheftung von Tumorzellen an das
Peritoneum in der Tumorchirurgie bekannt, die tumorsupprimierende Wirkung der
intraperitonealen Anwendung wurde jedoch bereits in mehreren Untersuchungen
nachgewiesen. Taurolidine wird in der abdominellen und gynäkologischen
Chirurgie zur Verhinderung von adhäsiven Komplikationen eingesetzt. Es wurde
eine konventionelle Zökumresektion an sechzig BD-IX-Ratten durchgeführt und
eine intraoperative Tumorzellaussaat durch intraperitoneale Applikation von
10.000 Zellen (DHD/K12/TRb) pro Tier simuliert. Der Eingriff wird unter
Einhaltung allgemeiner tumorchirurgischer Richtlinien durchgeführt. Nach vier
Wochen werden die Tiere getötet und obduziert, das makroskopische Tumorgewicht
sowie die Lokalisation der Läsionen bestimmt und Proben zur histologischen und
immunhistochemischen Untersuchung gewonnen. Im zweiten Teil der Arbeit haben
wir das Verhalten dreier ausgewählter Adhäsionsmoleküle, welchen in der
Entstehung von Metastasen eine Schlüsselrolle zugedacht wird,
immunhistochemisch untersucht und die Expression semiquantitativ gemessen.
Intergel® In der mit Intergel® behandelten Gruppe wurde keine statistisch
signifikante, makroskopische Reduktion des Tumorwachstums nachgewiesen.
Ebensowenig liess sich ein Einfluss auf die Expression von CD44, β1-Integrin
oder E-Cadherin zeigen. Als natürlicher Ligand von CD44 wäre am ehesten eine
Alteration dieses Moleküls zu erwarten gewesen. Da die Substanz nicht mehr
zugelassen ist, wird eine weitergehende experiementelle oder klinische
Erforschung nicht mehr zu erwarten sein. Interceed™ Es konnte keine
statistisch signifikante, makroskopische Reduktion der Tumorgesamtmasse
nachgewiesen werden. Ein Einfluss auf die Expression der untersuchten
Adhäsionsmoleküle besteht nicht. Interceed™ sorgt für eine mechanische
Adhäsionsbarriere und hat vermutlich keinen weiterreichenden biochemischen
Einfluss auf die Tumorzellen oder das Darmepithel. Als sicheres Prophylaktikum
in der Tumorchirurgie ist das Produkt nicht anwendbar, da Tumorzellen überall
in der Bauchhöhle dem Peritoneum anhaften können und eine lückenlose
Auskleidung des viszeralen und parietalen Peritoneums nicht durchführbar ist.
Taurolidin / Heparin Unsere Arbeit bestätigt die tumorsupprimierende Wirkung
von intraperitoneal appliziertem Taurolidin / Heparin anhand einer statistisch
signifikanten Reduktion des Metastasenanzahl und des Tumorgesamtgewichtes. Die
Expression von E-Cadherin auf dem Epithel der Metastasen wurde statistisch
signifikant reduziert. Die Expression von CD44 und weniger deutlich auch
β1-Integrin wird auf den Metastasen verringert, jedoch ohne statistische
Signifikanz. Die Zellen des gesunden Darmepithels werden nicht beeinflusst.
Eine tumorsupprimierende Wirkung von Taurolidin / Heparin ist in der
vorliegenden Literatur unbestritten. Eine Vielzahl von Pathomechanismen dieser
Wirkung wurden bereits nachgewiesen. In unserer Arbeit konnte zwar sowohl eine
statistisch signifikante Reduktion der Tumorgesamtmasse als auch eine
Reduktion der immunhistochemisch nachweisbaren Adhäsionsmoleküle, vor allem
E-Cadherin nachgewiesen werden, ein kausaler Zusammenhang beider Befunde
bleibt jedoch fraglich. Generell wird eine verminderte Expression von
Adhäsionsmolekülen mit einer vermehrten Aggressivität von Tumoren assoziiert,
was in unserem Experiment nicht nachvollzogen werden konnte. Die Frage, ob
Taurolidin via Hemmung der Adhäsionsmoleküle die Adhäsionsfähigkeit von
Tumorzellen herabsetzt und auf diesem Weg zur Reduktion des intraperitonealen
Tumorwachstums beiträgt, wird von unserer Arbeit nicht beantwortet. Hierzu
sind zukünftige molekularbiologische Untersuchungen erforderlich.
de
dc.description.abstract
The local recurrence rate has been a common problem aftersurgical intervention
in malignant tumours. Intraoperative, intraperitoneal instillation of anti-
adherent and cytotoxic substances causes a reduction of intraperitoneal tumour
growth after bowel resection of colon carcinoma in a rat model. After
intraperitoneal application of colon adenocarcinoma cells (DHD/K12/TRb) an
open cecum resection was performed in 60 BD IX rats. Following randomization
in 4 groups, the cecum suture and a peritoneal defect were either covered with
Interceed, Intergel, taurolidine/heparin or NaCl solution. After 4 weeks the
animals were euthanized, intraperitoneal tumour growth was determined. The
anastomosis and the metastases were stained immunohistochemically.
Intraperitoneal therapy with taurolidine/heparin inhibits intraperitoneal
tumour growth as well as the expression of tumour-associated adhesion
molecules. Interceed and Intergel did not have a significant suppressive
effect on intraperitoneal tumour growth.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Der Einfluss der intraoperativen Applikation von Taurolin / Heparin, Intergel
und Interceed auf das lokale und peritoneale Tumorwachstum sowie die
Expression der Adhäsionsmoleküle CD44, Beta-1-Integrin und E-Cadherin bei
offen-chirurgischer Intervention in einem Kolonkarzinommodell bei Ratten
dc.contributor.contact
nils.witte@gmail.com
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. med. Chr. A. Jacobi
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. med. H.-P. Bruch
dc.contributor.furtherReferee
Priv.-Doz. Dr. med. J. Ordemann
dc.date.accepted
2010-05-16
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000016307-2
dc.title.translated
The Influence of intraperitoneal Instillation of Taurolidine / Heparine,
Intergel and Interceed on local and pritoneal Tumorgrowth and the Expression
of Adhesionmolecules CD44, Beta-1-Integrine and E-Cadherine in a surgical Rat-
Model for Colon Carcinoma
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000016307
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000007211
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free
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open access