Background: The sexual interest in minors with a prepubescent or early pubescent body age, defined as pedophilia or hebephilia, respectively, constitutes a major risk factor for initial and repeated sexual offenses against children, i.e. for child sexual abuse or the use of child abuse images. A sexual interest in minors is often perceived as synonymous with legally relevant problematic sexual behaviors involving minors. As a result, knowledge on pedophilia usually relies on samples of male detected sexual offenders against children. However, many offenses remain undetected by legal authorities in the Dunkelfeld (literally ‘dark field’). The inclusion of this subgroup in the research and the use of self-reports outside the forensic context can considerably broaden our understanding of pedophilia and hebephilia. Aim: The present study aims to investigate and describe clinical characteristics of pedophilia and hebephilia via self-reports in a sample of judicially unknown men from the Dunkelfeld. Method: The target group of men with a sexual interest in pre- and early pubescent minors was encouraged by a media campaign to take part in a treatment program providing anonymity and confidentiality. Drawing on the sample of participants in the project, three separate studies were conducted to investigate 1) if hebephilia can be considered as a distinct sexual phenomenon, 2) the stability of a pedophilic and hebephilic sexual preference, and 3) the effects of treatment on risk factors for problematic sexual behaviors. Results: Clinical characteristics of pedophilia and hebephilia can be described comprehensively drawing on self- reports by individuals in the Dunkelfeld. In our research, hebephilia fulfilled the relevant criteria of a sexual disorder, the stability of a pedo-/hebephilic sexual interest over time, as well as the reduction of forensically relevant risk factors was shown.
Hintergrund: Das sexuelle Interesse für Kinder mit einem vor- oder frühpubertäre Körperschema, definiert als Pädophilie bzw. Hebephilie, stellt einen relevanten Risikofaktor für erstmalige und wiederholte Sexualstraftaten gegen Kinder dar, d.h. für sexuellen Kindesmissbrauch und die Nutzung von Missbrauchsabbildungen. Dabei wird ein pädophiles sexuelles Interesse häufig mit strafrechtlich relevantem Verhalten gleichgesetzt. Entsprechend basiert ein Großteil unseres Wissens über Pädophilie als sexuelle Störung auf klinischen Daten von männlichen, verurteilten Sexualstraftätern. Viele Taten werden jedoch juristisch nicht erfasst und die Täter verbleiben im Dunkelfeld. Die Einbindung dieser Subgruppe und die Verwendung von Selbstberichten im nicht-forensischen Kontext kann das Verständnis von Pädophilie und Hebephilie deutlich erweitern. Ziel: Die vorliegende Arbeit untersucht und beschreibt klinische Merkmale von Pädophilie und Hebephilie unter der Verwendung von Selbstberichtsverfahren in einer Stichprobe von justizunbekannten Männern im Dunkelfeld. Methode: Die Zielgruppe von Männern mit einem sexuellen Interesse an vor- und frühpubertären Kindern wurde durch eine Medienkampagne auf ein anonymes und durch die Schweigepflicht geschütztes Therapieangebot aufmerksam gemacht. An dieser Stichprobe wurde in drei separaten Studien 1) ein hebephiles sexuelles Interesses als distinktes sexuelles Phänomen, 2) die Stabilität einer pädophilen bzw. hebephilen sexuellen Ansprechbarkeit und 3) die therapeutische Beeinflussbarkeit von Risikofaktoren für problematisches sexuelles Verhalten untersucht. Ergebnisse: Klinische Merkmale von Pädophilie und Hebephilie können durch die Nutzung von Selbstberichten im Dunkelfeld umfassend dargestellt werden. Dabei erfüllt die Hebephilie Kriterien einer sexuellen Störung und es lassen sich sowohl ein zeitlich stabiler Verlauf pädo-/hebephiler Ansprechbarkeit, sowie die Reduktion von forensisch relevanten Risikofaktoren durch therapeutische Interventionen nachweisen.