dc.contributor.author
Reinke, Simon
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:29:42Z
dc.date.available
2011-09-02T09:01:36.270Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12010
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16208
dc.description.abstract
Ein ausgewogenes Verhältnis von Belastungs- und Erholungsphasen ist wichtig,
damit Spitzensportler bestmögliche Leistungen erbringen und die Gefahr von
Übertraining sowie die Krankheits- und Verletzungsanfälligkeit reduzieren
können. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Auswirkung von Belastungs-
und Erholungsphasen auf die Körperzusammensetzung, das Immunsystem, die
Endothelfunktion sowie den Eisenstoffwechsel zu untersuchen. Wir
hypothetisieren, dass diese konträren Phasen zu rapiden metabolischen
Veränderungen führen. Dies resultiert in einer veränderten
Körperzusammensetzung aufgrund von muskulären „repair Mechanismen“ bzw.
verändertem Muskelstoffwechsel. Durch diesen schnellen und kurzfristigen
metabolischen „Turnover“ sind die kurzen Belastungsphasen insuffizient, in der
Gewährleistung einer dauerhaften Erholung des trainingsinduzierten gestressten
Immun- und vaskulären Systems. Dies betrifft ebenfalls den Eisenstoffwechsel.
Die dauerhafte Belastung führt zu reduzierten Eisenspeichern, welche in den
kurzen Erholungsphasen nicht vollständig aufgefüllt werden. Wir untersuchten
zehn Fußballerspieler der 1. Fußballbundesliga und 20 Ruderer vom OSP sowie
LRV Berlin jeweils am Ende der Saison, der vierwöchigen Urlaubsperiode und der
sechswöchigen Vorbereitungsphase auf die neue Saison. Die Diagnostik erfolgte
mittels DEXA (Körperzusammensetzung), Plethysmographie (Durchblutung) und
Serumanalytik, wobei die Serumanalysen der Bestimmung der Endothelfunktion
(Nitrat), der inflammatorischen Aktivität (Leukozyten, Lymphozyten und
Granulozyten, IL-6, IL-8, CRP), des Muskelstoffwechsels (CK, Kreatinin) und
des Eisenstatus (Erythrozyten, Hb, Transferrin, EPO, MCV, MCH, MCHC) dienten.
Ein Ferritinspiegel < 30 µg/L wurde als Grenzwert zur Diagnose eines absoluten
Eisenmangels festgelegt, während ein funktioneller Eisenmangel bei einem
Ferritinspiegel zwischen 30-99 µg/L oder 100-299 bei einer TSAT < 20 % vorlag.
Verglichen mit den Ausgangswerten vom der Ende der Saison zeigte sich bei den
Probanden während der Erholungsperiode ein kataboler Stoffwechsel und eine
signifikante Gewichtsabnahme um 1,8 kg von 90,1 ± 5,6 kg auf 88,3 ± 5,9 kg (p=
0,008). Verursacht wurde diese Gewichtsreduktion durch einen signifikanten
Verlust von fettfreier Masse um 2,2 kg von 74,4 ± 4,2 kg auf 72,2 ± 3,2 kg (p=
0,01). Diese Reduktion der fettfreien Masse wurde begleitet von einer
signifikanten Zunahme des Serumkreatinins, nicht jedoch der Kreatinkinase.
Nach der Saisonvorbereitung kam es zu einer marginalen Gewichtszunahme auf
88,5 ± 4,0 kg, die jedoch mit einem signifikanten Anstieg der fettfreien Masse
auf 73,9 ± 3,7 kg (p= 0,01) assoziiert war. Erneut war dieser Prozess eng
verbunden mit dem Verlauf des Serumkreatinins und zeigte eine signifikante
Abnahme (p=0,03) und enge umgekehrte Korrelation (r= -0,75; p = 0,04).
Parallel dazu zeigte sich in der Erholungsphase eine deutliche Verbesserung
sowohl des Ruheblutflusses um 23 % (p= 0,07), als auch des postischämischen
Blutflusses um 32 % (p= 0,007). Nach der folgenden Belastungsphase fielen
beide Werte wieder auf das Ausgangsniveau vom Ende der Saison zurück.
Auffällig war, dass nach beiden Belastungsphasen der stressinduzierte
postischämische Blutfluss im subnormalen Bereich lag und dem Niveau von mild
herzinsuffizienten Patienten entsprach. Die immunologische und endotheliale
Aktivität war während der Erholungsphase ebenfalls deutlich verstärkt und
drückte sich in einer erhöhten Inflammation sowie gesteigerten iNOS Aktivität
aus. Dies wird durch einen signifikanten Anstieg der Leukozyten (p= 0,009)
belegt, der durch eine Granulozytose (p= 0,009) verursacht und von einem IL-8
Anstieg (p= 0,04) vermittelt war. In seiner Wirkung auf die Vaskularisierung
setzte das Endothel während dieser Phase mehr NO frei, das zu einer
signifikant erhöhten Nitratkonzentration führte (p= 0,005). Die folgende
Belastungsphase führte wieder zu einer Rückkehr auf das Ausgangsniveau vom
Saisonende. Der Eisenspeicher war am Ende der Saison in beiden
Probandengruppen stark reduziert. Am Saisonende herrschte bei 27 % (8/30)
aller Sportler ein absoluter Eisenmangel und bei 70 % (21/30) ein
funktioneller Eisenmangel. Die Erholungsperiode hatte keinen bedeutenden
Einfluss auf den Eisenspeicher. Lediglich Athleten mit einem absoluten
Eisenmangel füllten den Eisenspeicher unter Zunahme des Ferritinspiegels von
22,6 ± 5,2 µg/L auf 30,3 ± 10,8 µg/L (p < 0,09) auf. In 14 % der Athleten
zeigte sich über die komplette Untersuchungsdauer ein persistierender
absoluter Eisenmangel und 10 % aller Sportler hatten einen Hämoglobinwert am
unteren Limit nach der WHO-Definition. Die erhobenen Daten implizieren einen
deutlichen Einfluss von Belastungs- und Erholungsphasen auf die
Körperzusammensetzung, die vaskuläre Kapazität sowie die Immun- und
Endothelfunktion bei Spitzensportlern. Ebenfalls betroffen sind deren
Eisenspeicher, die sich zum großen Teil am unteren Normbereich bewegten.
Während in der Erholungsperiode eine höhere immunologische Funktion mit einer
verbesserten Durchblutung sowie einer partiellen Auffüllung der Eisenspeicher
zu verzeichnen war, folgte dem eine Reduzierung der gemessenen Parameter nach
der Vorbereitungsphase auf das Ausgangsniveau. Dies legt nahe, dass die
Regenerationsperioden nicht ausreichten, um die langfristige Erholung der
Systeme über die Vorbereitungsperiode hinaus sicherzustellen.
de
dc.description.abstract
Elite athletes often need to follow a fitness cycle imposed by their
competition schedule, which includes periods of high physical demands followed
by short periods of rest and recuperation. An imbalance of these training and
recovery phases is associated with a higher susceptibility to respiratory
infections and muscular injuries as well as with a reduced physical
performance. The aim of the present work was to assess the effect training and
recovery phases on the body composition, the immune system, the endothelial
function and the iron metabolism in elite athletes. We hypothesized that these
physical extremes influence the body composition, the peripheral blood flow,
and endothelial/immune reactivity and iron metabolism, due to metabolic
changes. Therefore, the short recuperation may be insufficient to allow a
reduction of tissue stress damage and a lasting replenishment of iron
reserves. Ten professional football players from the first german “Bundesliga”
and 20 elite male rowing athletes from the National Olympic Training Centre
were examined at the end of competitive season, at the end of the season
intermission (recuperation period), and after the next pre-season training.
Peripheral blood flow and body composition were assessed using venous
occlusion plethysmography and DEXA scanning respectively. On each test day,
blood samples were taken in the morning between 9:00 am and 11:00 am after 15
min rest in a supine position. To avoid changes of the blood parameters
induced by physical performance and circadian rhythm, the athletes had no
training or competition for at least 24 h and were measured at the same time
depended on the first visit. Assessments included different parameters of
immune and endothelial function (e.g. CRP, IL-6, total IL-8, IL-10, TNF,
bilirubin, creatinine, creatine kinase, nitrate, leucocyte-, lymphocyte-,
granulocyte cell count) as well as the assessment of full blood count with
erythrocytes, haemoglobin [Hb], haematocrit [HCT], erythrocyte indices (mean
corpuscular volume [MCV], mean corpuscular haemoglobin [MCH], mean corpuscular
haemoglobin concentration [MCHC]) and clinical chemistry (including ferritin
[Fer], iron [Fe], transferrin [T], and transferrin saturation [TSAT]).
Standard clinical variables were measured in plasma and serum samples
according to the laboratory standard operating procedures. In this study
absolute iron deficiency was defined as a serum ferritin < 30 μg/L (category
I). In accordance with clinical trials from patients with chronic diseases, we
defined functional iron deficiency as serum ferritin 30–99 μg/L or 100–299
μg/L plus TSAT < 20% (category II). Compared to the end of the regular
competitive season, the athletes showed a catabolic metabolism with a
significant reduction of mean body weight of 1.8 kg (90.1±5.6 vs. 88.3 ± 5.9
kg (p= 0.008). This reduction of mean body weight was caused by a selective
lost of lean tissue of 2.2 kg (74.4 ± 4.2 kg auf 72.2 ± 3.2 kg (p= 0.01) and
strongly associated with enhanced serum creatinine levels. After the pre
season training there was a slight increase of the mean body weight (88.3 ±
5.9 kg vs. 88.5 ± 4.0 kg), but the lean tissue increased significantly
(72.2±3.2 kg vs. 73.9±3.7 kg; p= 0.01). This process showed an inverse
relationship with the serum creatinine level again. (r= -0.75; p = 0.04). The
examination of the peripheral venous blood flow showed significant differences
between the phases of physical stress and recovery. Both the resting and post-
ischemic blood flows were subnormal in the athletes at the end of their
competitive season, reaching levels comparable with mild chronic cardiac
failure patients, suggesting a compensated hypo-perfusion. Remarkably, we
found an increase of resting blood flow by 23% to the measured baseline level
(Baseline: 7.3±3.4 vs. end of recovery 9.0±2.7 ml/100 ml/min; p=0.07) after
the recuperation phase. After pre-season training for the following season,
resting blood flow showed even lower levels when compared with baseline values
(baseline 7.3±3.4 vs. end of pre-season training: 5.0±1.9 ml/100 ml/min;
p=0.008). Furthermore, post-ischemic blood flow was elevated by 32% after the
recovery period compared with season end (baseline: 25.9±6.3 vs. end of
recovery 34.0±7.6 ml/100 ml/min, p=0.007), but reached baseline levels once
again after pre-season training. The immunological and endothelial activity
was clearly increased during the recovery phase, reflecting an inflammatory
process and enhanced iNOS activity. This was shown by a significant increase
of leucocytes (p= 0.009), mainly caused by an increase of granulocyte (p=
0.009) and monocyte counts and mediated by an IL-8 expression (p=0.04). No
increases in serum TNF, IL-6 or CRP levels were observed. Furthermore, there
was a significant increase in nitrate levels (2.3 mg/l ± 1.2 vs. 4.2 mg/l ±
1.0; p<0.005) indicating a higher iNOS activity and vasodilatation. In
addition, a significant up-regulation of both, bilirubin and ferritin from
normal to enhanced serum levels was observed after the recovery phase,
suggesting HO-1 activity. All these levels returned to post-season levels
after pre-season training. The iron storages were strongly reduced in both
groups at the end of their competitive season. Absolute iron deficiency was
observed for 27% (8/30) athletes at the end of their championship season.
Furthermore, 14% (4/29) athletes showed a persistent category I level of iron
depletion over all three time points. However, when applying broader limits
for ferritin levels to define functional iron deficiency, a sharp increase in
the prevalence of iron deficiency was observed. Using ferritin levels 30–99
μg/L or 100–299 μg/L plus TSAT < 20%, 70% (21/30) athletes were identified
with iron deficiency. In addition, 30% (9/30) athletes had abnormally low TSAT
levels (< 20%) after their competitive season. The recovery period had no
significant positive influence on the iron metabolism in the athletes,
however, athletes with an absolute iron deficiency showed a slight increase in
serum ferritin levels ( 22.6 ± 5.2 µg/L vs. 30.3 ± 10.8 µg/L (p < 0.09). In
14% of all athletes a persistent absolute iron deficiency was observed over
all time points and 10% showed borderline haemoglobin levels compared with the
WHO classification. The data provided from this dissertation implicates a
clear influence of the different training and recovery phases on the body
composition, the peripheral vascular capacity and the immune reactivity as
well as the endothelial function in elite athletes. Furthermore, the iron
storages were strongly reduced during periods of high physical stress. The
increased immune reactivity, the normalized peripheral vascular capacity and
iron storages during the recuperation period suggests a mild, but finally
insufficient recovery of the systems. Therefore, the implications are that the
recuperation should be carefully monitored in athletes who undergo intensive
training over extended periods, but that these parameters may also prove
useful for determining an individual's risk of tissue stress and possibly
their susceptibility to progressive tissue damage, injury or reduced physical
performance.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
Body Composition
dc.subject
Vascular Function
dc.subject
Iron Metabolism
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Der Einfluss von Belastungsstress und Erholung auf die Körperzusammensetzung,
das Immunsystem, die vaskuläre Funktion und den Eisenstoffwechsel bei
Spitzensportlern
dc.contributor.contact
simon.reinke@charite.de
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. Dr. Stefan D. Anker
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. Rüdiger von Baehr
dc.contributor.furtherReferee
PD Dr. med. Stephan Gielen
dc.date.accepted
2011-09-09
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000023816-5
dc.title.translated
The influence of training and recovery phases on the body composition, the
immune system, the vascular function and the iron metabolism in elite athletes
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
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FUDISS_thesis_000000023816
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