dc.contributor.author
Hütker, Kathrin Sarah
dc.date.accessioned
2018-06-08T00:28:05Z
dc.date.available
2016-11-16T09:35:38.550Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/11985
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-16183
dc.description.abstract
Einleitung Multiple Sklerose (MS), auch Enzephalomyelitis disseminata genannt,
ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems. Sie
zählt zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen des jungen
Erwachsenenalters. MS ist nicht heilbar, durch die verfügbaren Therapien
konnte jedoch die Langzeitprognose deutlich verbessert werden.
Neuropathologisch ist die MS durch multifokale (disseminierte)
Entmarkungsherde in Gehirn und Rückenmark gekennzeichnet. Lange Zeit herrschte
die Ansicht, die Erkrankung betreffe nur die Myelinscheiden und damit die
weiße Substanz des ZNS. Neuere Studien belegen jedoch, dass es auch zu einer
Schädigung des neuronalen Gewebes, insbesondere der Axone, kommt. Hierbei
stand meist das Hirngewebe im Zentrum der Untersuchungen. Die vorliegende
Arbeit widmet sich einem zuvor kaum untersuchten Aspekt, nämlich der
Schädigung von Nervenzellkörpern im Rückenmark. Methodik Bei einer Post-
mortem-Analyse an 9 MS-Patienten und 9 neurologisch gesunden Kontrollpersonen
wurden Perikaryen im lumbalen Vorder- und thorakalen Vorder- und Seitenhorn
quantifiziert und vermessen. Durch die Verwendung stereologischer Methoden
konnten systematische Fehler auf ein Minimum reduziert werden. Im zweiten Teil
der Arbeit wurden die spinalen Vorderhornneurone hinsichtlich pathologischer
Veränderungen der Neurofilamentphosphorylierung analysiert. Hier umfasste das
untersuchte Kollektiv 13 MS-Patienten und 6 teils gesunde, teils von anderen
neurologischen Erkrankungen betroffene Kontrollpersonen. Außerdem wurden auch
15 Mäuse mit Experimenteller Autoimmuner Enzephalomyelitis (EAE), einem
Tiermodell der MS, sowie 3 gesunde Mäuse als Kontrollen untersucht. Ergebnisse
Bei der MS-Gruppe zeigte sich eine signifikant niedrigere Gesamtneuronenzahl
von 25 ± 3 % des Durchschnittswerts der Kontrollgruppe. Im lumbalen Bereich
wurden die neuronalen Subpopulationen getrennt untersucht, hier zeigte sich
eine Reduktion der α-Motoneurone um 48 ± 10 %, der γ-Motoneurone um 81 ± 2 %
und der Interneurone um 67 ± 5 %. Mittels immunhistochemischer Methoden wurden
bei 61,5 % der MS-Patienten Veränderungen der Neurofilamentphosphorylierung
nachgewiesen, die auf eine Schädigung der betroffenen Neuronen hinweisen.
Pathologisch phosphorylierte Neurofilamente zeigten sich besonders in
chronisch aktiven Stadien und waren in caudalen Rückenmarksbereich stärker
ausgeprägt als in rostralen. Weder bei den gesunden Kontrollpersonen noch bei
den Negativkontrollen mit anderen neurologischen Erkrankungen zeigten sich
diese Veränderungen. Bei der EAE-Studie konnten keine Unterschiede zwischen
den erkrankten und den gesunden Mäusen gefunden werden. Schlussfolgerung Die
Ergebnisse zeigen, dass auch Perikaryen im Rückenmark von der neuronalen
Schädigung bei MS erfasst werden. Dies ist besonders interessant, da die
entsprechenden Neuronen des motorischen Systems mit ihren Fortsätzen dem
peripheren Nervensystem angehören, das in der Regel bei MS nicht betroffen
ist. Hierdurch können z.B. die bei einigen MS-Patienten beschriebenen
peripheren Neuropathien erklärt werden. Mögliche Implikationen für
neuroprotektive Therapieansätze sind zu prüfen.
de
dc.description.abstract
Introduction Multiple Sclerosis (MS) is a chronic inflammatory disease of the
central nervous system (CNS) and one of the most common neurological diseases
among young adults. There is no cure, but the available therapies lead to a
remarkable improvement of the long-term prognosis. The neuropathological
characteristics of MS are multifocal (disseminated) areas of demyelination in
brain and spinal cord. For a long time one assumed that the disease affected
only the myelin sheaths, i.e. the white matter of the CNS. However, recent
studies show that there is also damage to neuronal tissue, particularly axons.
In most cases, these studies focussed on the brain. The work presented here
deals with an aspect rarely examined before: damage of spinal cord perikarya.
Methods In a post mortem analysis of 9 MS patients and 9 neurologically
healthy controls perikarya in the lumbar anterior, thoracic anterior and
lateral horns were counted and measured. Using stereological methods the
systematic bias was minimized. In part 2, neurons in the spinal anterior horn
were analyzed with regard to pathological alterations of neurofilament
phosphorylation. 13 MS patients and 6 controls were studied. In addition, 15
mice with Experimental Autoimmune Encephalomyelitis (EAE) and 3 healthy
controls were examined. Results In the MS group, a significantly lower total
neuronal number was found that equalled 25 ± 3 % of the average of controls.
In the lumbar area, the neuronal subpopulations were analyzed separately,
showing a reduction of α-motor neurons by 48 ± 10 %, of γ-motor neurons by 81
± 2 % and of interneurons by 67 ± 5 %. Immunohistochemical methods revealed
alterations of neurofilament phosphorylation indicative of damage in the
affected neurons in 61,5 % of MS patients. Pathologically phosphorylated
neurofilaments were noted particularly in chronic active stages and were more
prominent in distal areas of the spinal cord than in proximal ones. Neither in
healthy controls nor in controls with other neurological diseases these
changes became apparent. In the EAE study, no differences between affected
animals and healthy controls were found. Discussion The results show that
spinal perikarya are affected by neuronal damage in MS. This is particularly
interesting because the respective motor neurons with their axons are part of
the peripheral nervous system, which usually remains uninvolved in MS. This
finding may explain e.g. the peripheral neuropathies described in some MS
patients. Possible implications for neuroprotective therapeutic strategies
need to be studied.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
multiple sclerosis
dc.subject
neuronal damage
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit
dc.title
Neuronaler Schaden in der Multiplen Sklerose
dc.contributor.contact
k.huetker@email.de
dc.contributor.firstReferee
N.N.
dc.contributor.furtherReferee
N.N.
dc.date.accepted
2016-12-09
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000102903-8
dc.title.subtitle
eine stereologische und histomorphologische Untersuchung
dc.title.translated
Neuronal damage in multiple sclerosis
en
dc.title.translatedsubtitle
a stereological and histomorphological investigation
en
refubium.affiliation
Charité - Universitätsmedizin Berlin
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000102903
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000019926
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access